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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Vermischen von Impfstoffen verschiedener Hersteller oder einer nicht auf den Markt gebrachten Kombination in der Spritze ist nicht zu empfehlen.
    •Vorschriftsmäßige tierärztliche Impfbestätigung und Eintragung in den EU-Heimtierausweis.
    Tonsillitis
    Die Rachenmandeln gehören zu den lymphatischen Abwehrorganen des Nasen-Rachen-Raums und werden von zahlreichen Faktoren stimuliert. Beim Hund ist die Entzündung der Tonsillen häufig zu beobachten, und es ist oft schwierig, ihre Ursache und ihre pathologische Bedeutung zu bestimmen.
    Man unterscheidet primäre und sekundäre Tonsillitiden, als Folge von Systemerkrankungen (HCC) oder entzündlichen Prozessen der benachbarten Bereiche (z. B. als Reaktion auf Regurgitieren, Erbrechen, chronischen Husten oder chronische Infektion durch einen nasalen Krankheitsherd). Bei den primären Tonsillitiden unterscheidet man zwischen solchen, die von Entzündungen des gesamten Nasen-Rachen-Raums mit klinischer Symptomatik begleitet werden, und solchen, die oft nur zufällig im Rahmen der Allgemeinuntersuchung entdeckt werden.
    Symptome

    •Die Größe der Tonsillen variiert stark und steht in keinem direkten Zusammenhang mit dem Schweregrad der Erkrankung.
    •Folgende lokale Symptome können beobachtet werden:
    •Rötung.
    •Schleimauflagerungen.
    •Blutungen, Abszessbildung und Nekrosen.
    •Ausbreitung auf die benachbarten Bereiche.
    •Dysphagie.
    •Gelegentlicher Husten.
    Therapie

    •Die Tonsillitis sollte nur bei entsprechender klinischer Symptomatik behandelt werden.
    •Koliforme Keime und Streptokokken dominieren in der oft sehr unterschiedlichen Bakterienflora, sodass die verwendeten Antibiotika ein breites Keimspektrum abdecken müssen.
    •In schweren Fällen ist die Verwendung von nichtsteroidalen Antiphlogistika angezeigt. Die Anwendung von Mundspülungen hilft nur selten bei Schleimauflagerungen.
    •Pinselungen der Tonsillen kann der Besitzer nur schwer durchführen.
    •Eine Tonsillektomie ist in hartnäckigen Fällen oder bei assoziierter Polyarthritis indiziert. Hierbei gilt es vorher sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um eine primäre Tonsillitis handelt, da der Eingriff sonst sinnlos ist.
    Therapieplan
    Antibiotikatherapie

    •Amoxicillin als Mittel der ersten Wahl. Weitere Antibiotikaempfehlungen
Stomatitis
.
    •Bei Therapieversagen sollte man entweder Abstriche zur bakteriologischen Untersuchung machen (in Vollnarkose, um eine Kontamination auszuschließen) oder Josamycin einsetzen (30 mg/kg KGW auf 2 Tagesdosen verteilt). Makrolide zeigen gute Wirksamkeit.
    Mundspülungen/Pinselungen
    Chlorhexidin-haltige Mundspülung: Die An wendung dieser Chlorhexidin lösung ist nur bei friedlichen Tieren möglich und nur bei fehlenden Schleimbelägen der Tonsillen sinnvoll. Pinselungen der Tonsillen sind schwierig zu realisieren, sodass man sich damit begnügen kann, ein getränktes Wattestäbchen zwischen die Backen und Zahnreihen zu führen und das Tier darauf kauen und abschlucken zu lassen.
    Nichtsteroidale Antiphlogistika
    Zum Beispiel Tolfedine®: 4 mg/kg KGW p. o. 1 × tgl.
    Tonsillektomie

    •Vollnarkose und Intubation.
    •Abdichten des Endotrachealtubus mit Kompressen auf Höhe des Pharynx, um eine Aspiration von Blut zu vermeiden.
    •Mechanische Exzision oder Entfernung mittels Elektrochirurgie.
    •Eventuell feine Wundnaht im Randbereich der Krypten.
    Toxikodermatosen
    Definition
    Toxikodermatosen (kutane Medikamentenunverträglichkeiten) bezeichnen die zahlreichen kutanen Folgeerscheinungen, die nach systemischer oraler oder parenteraler Applikation vieler Medikamente auftreten. Man grenzt sie von Kontaktdermatosen ab, die möglicherweise nach lokaler Anwendung auftreten.
    Toxikodermatosen stellen eine Gruppe sehr variabler Dermatosen dar, die sich in zahlreichen klinischen Bildern ausprägen können. Sie sind beim Hund und bei der Katze mit einer Häufigkeit von ungefähr 2% beschrieben. Tatsächlich sind sie nicht selten fehl- oder unterdiagnostiziert, umso mehr, als ihr genauer Nachweis schwierig bleibt (Identifikation des verantwortlichen auslösenden Medikaments). Wenn auch ein großer Teil der Fälle gutartig bleibt (Urtikaria und Erythroderma), sind bestimmte Formen deutlich schwerwiegender (Vaskulitis, Erythema multiforme, medikamenteninduzierter Pemphigus) oder sogar fatal (toxische epidermale Nekrolyse etc.).
    Ätiologie
    Es gibt zahlreiche zur Debatte stehende Medikamente, und so gut wie alle Medikamentenklassen bergen das

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