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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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vor:
    • Demodex cuniculi: Kaninchen (selten). Haarausfall, Schuppen.
    • Demodex caviae: Meerschweinchen. Juckreiz, Erythem und Schuppenbildung am Rumpf.
    • Demodex merioni: Gerbil. Haarausfall und Krusten am Kopf und am Rumpf.
    • Demodex ratti (Ratten) und Demodex musculi (Mäuse). Ohne pathogenen Zustand.
    Durch Helminthen verursachte Parasitosen

    •Auffällig sind perianale, haarlose und juckende Läsionen.
    •Relevante Oxyuren:
Aspicularis tetraptera
(bei Ratten),
Siphacia obvelata
(bei Mäusen, Gerbils, Hamstern),
Paraspidodera uncinata
(bei Meerschweinchen),
Passalurus ambigus
(bei Kaninchen).
    •Parasitennachweis durch Kotuntersuchung (bananenförmige Eier) oder Zellophantest.
    Durch Dermatophyten verursachte Parasitosen
    Dermatophytosen (Flechten) kommen bei Nagern und Kaninchenartigen häufig vor. Bei negativer Untersuchung auf Ektoparasiten sollte man systematisch nach Dermatophyten suchen. Dermatophytie kann auch in Verbindung mit Milben oder Insekten vorkommen.
    Nachweis mittels mikroskopischer Direktuntersuchung des Fells (Macroconidien), Untersuchung mit der Wood-Lampe, einer Kultur (auf Sabouraud-Medium) oder Biopsie.

    • Klinik:
    •Unterschiedlich ausgeprägter, normalerweise schwacher Juckreiz. Oft stark entzündlicher Charakter.
    •Große Unterschiede im Aussehen der Hautveränderungen: Sie sind nummulär (rund und umschrieben) oder diffus, einzeln oder multizentrisch, trocken oder eitrig (mikrobielle Sekundärinfektionen), manchmal mit schuppigem Erythem.
    • Verantwortliche Dermatophyten:
    • Trichophyton mentagrophytes: bei Meerschweinchen, Ratten, Mäusen, Kaninchen, Chinchillas, bei Jungtieren.
    –Meerschweinchen: diffuser Haarausfall mit Schuppen und Erythem im Gesicht, am Rumpf oder an den Gliedmaßen. Manchmal kreisrunde Läsionen, Kerion oder Follikulitis. Ratten, Mäuse, Hamster: Läsionen am Hals, am Rücken, an der Schwanzwurzel.
    –Chinchilla: häufige Lokalisation am Nasenrücken.
    –Präriehunde: relativ häufig. Diffuse Alopezie, nicht juckende Läsionen mit Pusteln und Hyperpigmentation.
    • Microsporum canis: bei Hamstern, Meerschweinchen, Kaninchen (Ratten, Mäusen).
    • Microsporum gypseum: bei Kaninchen, Meerschweinchen, Streifenhörnchen, Präriehunden.
    • Trichophyton quinckeatum: Erreger des Kopfgrinds bei Mäusen und Kaninchen (selten).
    Parasitologische Untersuchung negativ
    Für Alopezie und Juckreiz gibt es auch andere Gründe, an die man denken sollte und die abgeklärt werden müssen: bakterielle, virale, allergische, endokrine, ernährungsbedingte, umweltbedingte, verhaltensbedingte, genetische oder physiologische. Die Gründe sind also sehr vielfältig und das Problem ist nicht immer einfach zu lösen.
    Bakterielle Ursachen

    •Zuerst muss untersucht werden, ob die eitrigen, entzündlichen, haarlosen, juckenden und flächenhaften Hautläsionen mit einer eitrigen Lymphadenitis in Verbindung stehen.

    Tab. 2.1 Ergänzende Untersuchungen bei Haarausfall/Juckreiz
    (Boussarie 1999)
    Tab. 2.2 Diagnostische Orientierung anhand der Intensität des Juckreizes
Intensität des Juckreizes
Diagnostische Orientierung
Sehr starker Juckreiz
Flöhe, Läuse, Milben, Pseudokrätze, Helminthosen, Flohstichallergie (Meerschweinchen), Atopie (Kaninchen), Ohrräude beim Kaninchen
Mittel bis mäßig starker Juckreiz
Cheyletiella parasitivorax,
Mykosen, bakterielle Dermatosen, Photosensibilisierung, Reizdermatitis, nasale Dermatitis beim Gerbil, Grooming (Mäuse, Ratten, Gerbils)
Schwacher oder fehlender Juckreiz
Demodikose; Hyperseborrhö beim männlichen Meerschweinchen, endokrine, ernährungsbedingte, umweltbedingte, verhaltensbedingte, genetische oder physiologische Dermatosen
    (Boussarie 1999)

    Hinweis:
Pododermatitis
wird in einem eigenen Abschnitt unter P behandelt.
    • Vorgehensweise:
    •Entnahme einer Hautstanze für die Bakteriologie.
    •Anfertigung eines Ausstrichs für die mikroskopische Suche nach grampositiven Kokkenketten.
    •Nochmalige parasitologische Untersuchung mithilfe eines Hautgeschabsels (Pyodermien sind oft sekundär).
    •Abklärung innerer Infektionen.
    Die bei Pyodermien am häufigsten isolierten Keime sind
Streptococcus
spp.,
Pasteurella
spp.,
Fusobacterium necrophorum
(Kaninchen),
Staphylococcus aureus
und
Pseudomonas aeruginosa
.
    Pyodermie auslösende Keime und Symptome, die mit ihnen in Verbindungen stehen:
    • Streptokokkenpyodermie:
    •Hämolytische Streptokokken (Hamster),
Streptococcus moniliformis
(Hamster,

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