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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Die Ätiologie ist weitgehend unbekannt.

    • Klinik: Schwäche, Polypnoe, Zyanose, Inappetenz, Ödeme.
    • Echokardiographie: Dilatation des linken Atriums, zwischen Perikard und Epikard bildet sich ein geringgradiger Flüssigkeitssaum, eine durch die dilatative Kardiomyopathie bedingte sekundäre, funktionelle Mitralinsuffizienz, Dilatation des linken Ventrikels.
    • Therapie: Punktion der Perikardergüsse unter Ultraschallkontrolle, ACE-Hemmer, z. B. Imidapril
(Prilium®),
0,25 mg/kg/24 h p. o. Diuretika sind kontraindiziert.
    Chinchilla
    Dilatative Kardiomyopathien findet man häufig ab einem Alter von 5 Jahren. Bei der Auskultation ist ein unter Umständen sehr lautes Rauschen der Mitral- oder Trikuspidal-Klappe zu hören, verursacht durch Klappenfehlbildungen und Anomalien des interventrikulären Septums. Die Therapie erfolgt mit ACE-Hemmern (Enalapril, Imidapril).
    Präriehund
    Dilatative Kardiomyopathien findet man häufig ab einem Alter von 3 – 4 Jahren.

    • Klinik: Dyspnoe, Schwäche, Appetitlosigkeit. Differentialdiagnostisch sollten Odontome oder primär respiratorische Infektionen abgeklärt werden. Auf Röntgenbildern sind Thoraxergüsse zu erkennen.
    • Therapie: ACE-Hemmer wie z. B. Enalapril (z. B.
Enacard®),
0,25 – 0,5 mg/kg/12 h p. o., oder Imidapril
(Prilium®),
0,25 mg/kg, 1 × tgl. Unterschiedliche Erfolgsaussichten, je nach Stadium der Krankheit.
    Syrischer Goldhamster
    Die Vorhofthrombose entsteht sekundär durch eine dilatative Kardiomyopathie. Man findet sie bei Tieren im Alter von 1 – 1,5 Jahren. Die Inzidenz der Vorhofthrombose steigt mit zunehmendem Alter. Sie kommt häufiger bei Weibchen vor. Die Kastration der Männchen begünstigt die Entwicklung der Vorhofthrombose.

    • Klinik: Tachypnoe, Zyanose, Tachykardie, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Schwäche.
    • Pathologische Veränderungen: Vorhofthrombose vor allem linksseitig, Klappenfibrose, Myokarddegeneration.
    • Therapie: ACE-Hemmer, Digoxin (0,005 – 0,01 mg/kg/24 h p. o.), Diuretika, Antikoagulanzien. Kalziuminhibitoren wie z. B. Verapamil (0,25 – 0,5 mg/kg s. c. über 4 Wochen) verhindern Myokardveränderungen.
    Ketose
    Anorexie beim Meerschweinchen,
Anorexie beim Kaninchen,
Trächtigkeitstoxämie
.
    Die Ketose kann bei allen plötzlich hungernden, adipösen Kaninchen oder Nagern auftreten.
    Ätiologie

    •Jeder länger anhaltende Hungerzustand führt zu einer raschen Hypoglykämie, was vor allem bei Meerschweinchen und adipösen Kaninchen einen erhöhten Abbau von Fettsäuren zur Folge hat.
    •Es kommt zu einer Glukoneogenese durch Lipolyse. Dadurch entstehen Ketonkörper, und es zeigt sich eine Ketonurie.
    •Ketosen treten in Verbindung mit hepatischen Lipidosen auf. Das erklärt, warum der Appetit nicht wiederkommt, sowie den raschen Verfall der Tiere.
    Klinik

    •Zu Beginn: Inappetenz, Kollaps, Dyspnoe.
    •Später: Ataxie, motorische Inkoordination, Muskelkontraktionen, Konvulsionen und Tod.
    •Sehr aussagekräftige Urinveränderungen: deutliche Abnahme des pH-Werts, Proteinurie, höhere Dichte, Nachweis von Ketonkörpern.
    Therapie

    •Ohne Erfolgsaussichten bei schon länger bestehender Ketose.
    •Zwangsernährung
(Critical Care®,
pürierte Körnermischung, Suppe, Kompott, Fruchtsaft), reichliche Flüssigkeitsaufnahme, Zuckersirup (10 – 20 ml/d).
    •Vorbeugen: Verfettung durch Käfighaltung und übermäßige oder kalorienreiche Ad-libitum-Ernährung unbedingt vermeiden.
    Kokzidiose
    Die intestinale Kokzidiose ist die häufigste Darmparasitose beim Kaninchen.
    Ätiologie

    •Die intestinalen und zäkalen Kokzidiosen des Kaninchens werden von acht Kokzidienarten verursacht, die spezifisch für bestimmte Darmabschnitte vom Duodenum bis zum distalen Colon sind. Manche Arten sind hochgradig pathogen
(Eimeria intestinalis, E. flavescens),
andere pathogen
(E. magna, E. piriformis, E. irresidua)
oder kaum pathogen
(E. perforans, E. media)
bis nicht pathogen
(E. coecicola)
. Die Kokzidien entwickeln sich in einem alkalischen, fäkalen Milieu. Sie haben eine externe (Ausscheidung der unreifen Oozysten aus dem Darm und Entwicklung zur sporulierten Oozyste) und eine interne (Aufnahme der sporulierten Oozyste, Freisetzung der Trophozoiten, Schizogonie, sexuelle Vermehrung oder Gamogonie) Phase.
    •Die immer seltener werdende Leberkokzidiose des Kaninchens wird durch
Eimeria stidae
verursacht.
    •Kokzidiosen findet man auch bei Meerschweinchen
(Eimeria caviae),
beim Chinchilla
(Eimeria chinchillae),
beim

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