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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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unwirksam und müssen deshalb vermieden werden.
    •Trennen von rangniedrigen und dominanten Tieren, für gute Haltungsbedingungen sorgen.
    •Die Fütterung durch Heu ergänzen.
    Hämaturie
    Ätiologie
    Echte Hämaturie

    • Urologische Ursachen:
    •Hämorrhagische Zystitis (häufig beim Meerschweinchen).
    •Urolithiasis (Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Streifenhörnchen) mit Blasen-, Nieren- oder Harnröhrensteinen.
    •Blasenpolypen (Kaninchen, selten).
    •Pyelonephritis (Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, selten).
    •Niereninfarkt (Kaninchen, selten).
    • Nichturologische Ursachen:
    •DIC (Kaninchen, selten).
    •Leptospirose (selten).
    Falsche Hämaturie

    • Genitale Ursachen:
    •Metrorrhagie, Hyperplasie des Endometriums, Adenokarzinom des Uterus (Kaninchen).
    •Ovarial- oder Uterustumor (Meerschweinchen).
    •Metritis (Hamster).
    •Abort (Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Hamster).
    •Ruptur eines endometrialen Aneurysmas oder endometriales Hämangiom (Kaninchen, selten).
    • Porphyrinurie (Kaninchen, nicht pathologisch).
    Therapie

    •Ursachenbehandlung.
    •Bei genital bedingter Hämaturie empfiehlt sich eine Ovariohysterektomie.
    Handaufzucht der Jungen
    Muttermilch von Kaninchen und Nagern ähnelt in ihrer Zusammensetzung mehr der Milch von Hündinnen als der von Kühen. Eine Ausnahme ist die Muttermilch des Meerschweinchens ( Tab. 2.26 ). Kuhmilch enthält im Durchschnitt das 4-Fache an Laktose, was für Neugeborene sehr schädlich sein kann.
    Tab. 2.26 Durchschnittliche Milchzusammensetzung beim Kaninchen und bei den wichtigsten Nagern (%)
    Verwaiste Kaninchen und Nager werden mit Welpenmilch aus dem Handel ernährt. Als Richtlinie gilt 1 ml/30 g, alle 2 – 3 h in den ersten 15 d, am besten mithilfe einer Babyflasche.
    Handaufzucht ist oft bei Chinchillas nötig, da es bei dieser Tierart häufig zu Schwergeburten und Muttersterblichkeit kommt. In den ersten 15 Tagen verabreicht man mit einer Babyflasche 1 – 3 ml alle 2 – 3 Stunden, danachverlängert man den Rhythmus auf alle 3 – 4 Stunden und verringert langsam die Milchmenge bis zur vollständigen Entwöhnung nach 6 Wochen. Ab dem 4./5. Tag sollte man den Jungen Heu und Körner anbieten.
    Sonderfall Meerschweinchen: Meerschweinchenmilch unterscheidet sich stark von der Milch anderer Nager. Sie ist arm an Mineralstoffen, Proteinen, Kohlenhydraten und besonders an Lipiden. Dafür ist sie sehr wasserreich ( Tab. 2. 26 ). In der Praxis nimmt man eine Mischung aus 80 % nicht pasteurisierter Vollmilch und 20 % Wasser. Man erwärmt sie auf 30 °C und gibt Vitamin C dazu (60 mg/kg/d). Anfangs füttert man 2 – 3 ml/Mahlzeit alle 3 Stunden, dann erhöht man schrittweise die Milchmenge und die Abstände zwischen den Mahlzeiten. Heu und Körner werden von Anfang an zugefüttert. Mit etwa 14 Tagen sollten die Jungen entwöhnt sein.
    Helminthose (intestinale)
    Helminthen haben bei Kaninchen und Nagern nur eine geringe pathologische Bedeutung. Deshalb sind auch prophylaktische, regelmäßige Entwurmungen kaum notwendig. Nur bei starkem Wurmbefall zeigt sich ein pathogenes Geschehen.
    Klinik

    • Nematoden:
    •Oxyuren findet man häufig bei Mäusen
(Syphacia obvelata, Aspicularis tetraptera),
Ratten und Gerbils
(Dentostomella translucida)
. Sie verursachen Durchfall, Abmagerung, analen Juckreiz und Darminvaginationen. Bei Kaninchen
(Passalurus ambigus)
kann sehr starker Oxyurenbefall Durchfall auslösen.
    •Die Heterakis-Art
Paraspidodera uncinata
kann bei Meerschweinchen und Hamstern zu Durchfall führen.
    • Cestoden:
    •
Hymenolepis nana
kommt bei Mäusen, Ratten, Gerbils und Hamstern vor. Diese Bandwürmer verursachen Enteritis, Darmverschluss und Todesfälle. Sie sind durch orale Aufnahme der infektiösen Eier oder über Zwischenwirte (Flöhe, Käfer) auf den Menschen übertragbar.
    •
Hymenolepis diminuta
findet man bei Hamstern.
    •Intestinale Bandwürmer der Kaninchen
(Cittotaenia pectinata
und
C. variabilis
aus der Familie der Anoplocephaliden) scheinen keine pathogene Wirkung zu besitzen.
    Therapie

    • Nematoden:
    • Imidazolderivate: Fenbendazol 5 – 10 mg/kg, 2× mit 14 d Abstand, Pipe razin 100 – 200 mg/kg, 2× mit 14 d Abstand, Pyrantelpamoat5 – 10 mg/kg, 2 × an 2 aufeinanderfolgenden d, Thiabendazol 50 – 100 mg/kg/d über 5 d.
    • Spot-on-Produkte: Ivermectin
(Ivomec®)
0,2 – 0,5 mg/kg, Selamectin
(Stronghold®)
10 – 15 mg/kg, Moxidectin (div. V. M.), 1 mg/kg, Esmodepsid
(Profender®),
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