Therapielexikon der Kleintierpraxis
Magen.
Diagnostik
•Vorbericht und klinische Symptome.
•Röntgenuntersuchung: erhöhtes Magenvolumen und Vorliegen eines runden Gasschattens um einen beträchtlichen, heterogenen Mageninhalt herum.
•Magenendoskopie mithilfe einer flexiblen Sonde von 3,5 mm.
Die Magenstase muss von einer mechanischen Obstruktion differenziert werden, die meistens auf Höhe des Pylorus oder des Duodenums liegt. Diese Obstruktion kann durch Haarballen, Karton, Einstreu, Textilfasern oder Teppichteile hervorgerufen werden. Sie geht mit einer rapiden Verschlechterung des Allgemeinzustands einher: Kollaps, Anorexie, völliger Transitstillstand, abdominale Schmerzen, anomal dilatierter Magen auf Röntgenbildern. Chirurgische Behandlung.
Therapie
Tab. 2.6 .
Malokklusion der Backenzähne
Zahn- und Maulhöhlenerkrankungen
.
Malokklusion der Schneidezähne
Zahn- und Maulhöhlenerkrankungen
.
Mammatumoren
Tumoren beim Meerschweinchen,
Tumoren beim Hamster,
Tumoren beim Kaninchen,
Tumoren bei der Ratte
.
Mastitis
Mastitis ist vorwiegend bei weiblichen Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas zu beobachten. Sie tritt während der Laktation auf und entwickelt sich akut (Meerschweinchen) oder subakut mit diffuser Ausbreitung im gesamten mammären Gewebe (Kaninchen).
Ätiologie
•Der verantwortliche Erreger ist hauptsächlich
Staphylococcus aureus
. Es können aber auch andere Keime vorliegen:
Pseudomonas
sp.,
Klebsiella
sp.,
Streptococcus
sp.,
Staphylococcus
sp.,
Pasteurella
sp.
•Mastitiden werden durch folgende Faktoren begünstigt:
•Mangelnde Hygiene (verschmutzte Einstreu, Drahtgitterboden).
•Zu frühes oder zu schnelles Entwöhnen.
•Zu große Würfe.
•Scheinträchtigkeit.
•Bisse durch die Jungtiere.
Symptome
•Die betroffenen Zitzen sind hypertroph, schmerzhaft, hyperämisch und manchmal zyanotisch.
•Das Weibchen verstößt seinen Nachwuchs und hindert ihn am Säugen. Es kann an Septikämie oder Toxämie sterben.
Therapie
•Jungtiere von der Mutter entfernen (und selbst aufziehen
Handaufzucht der Jungen)
.
•Systemische Antibiotikabehandlung (Fluoroquinolone, Chloramphenicol, Spiramycin beim Kaninchen).
Meteorismus
Meteorismus kommt besonders häufig bei Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Präriehund und Hamster vor.
Anatomisch-physiologische Besonderheiten
Die Magenwand besitzt eine dünne Muskulatur, was den häufig anzutreffenden Meteorismus bei den genannten Tierarten erklärt. Die Magenmotilität wird autonom kontrolliert. Sie erfordert verdauliche Fasern von hohernutritiver Qualität. Eine auf Fasern basierende Ernährung stimuliert den Appetit und die Zökotrophie des Kaninchens.
Ätiologie
Ein Fasermangel ist ein stark prädisponierender Faktor.
• Trichobezoare durch Aufnahme von Haaren (Fellpflege) sind die häufigste Ursache beim Kaninchen. Im Allgemeinen stören sie die Verdauung nicht (Zufallsbefund). Rufen sie jedoch eine Magenobstruktion hervor, kommt es zu Anorexie und akuter oder chronischer Tympanie.
• Stresssituationen:
•Schlechte Haltungsbedingungen:
–Übermäßige Hitze, Kälte.
–Schlechte Belüftung, Transport.
–Dominanter Partner.
–Kürzlicher Tod des Partners.
•Angstzustand:
–Angriff durch ein Raubtier (karnivores Haustier).
–Feuerwerk, Kracher, schriller Lärm.
•Alimentäre Ursachen:
–Aufnahme von frisch gegorener Nahrung (Grünzeug, Karotten, abgemähtes Gras).
–Aufnahme einer übermäßigen Menge an trockenem Futter nach einer Fastenperiode.
• Schmerzhafte Situationen:
•Chirurgie:
–Laparotomie, abdominale Chirurgie.
–Bukkodentale Chirurgie.
•Ulzerative Pododermatitis.
•Hautentzündung:
–Eingedrungener Fremdkörper.
–Durch Harn hervorgerufene perineale und abdominale Pyodermitis.
•Trauma.
•Schmerzen in Abdomen, Maulhöhle oder Skelettbereich (Arthritis, Neoplasie, Osteomyelitis).
Pathogenese
Kaninchen und Nager reagieren auf Stress und Schmerzen hypersensibel. Die daraus resultierende Adrenalinfreisetzung vermindert die renale Filtration und begünstigt die Entstehung von Magenulzera. Der Stress hat negative Effekte auf die Verdauungsfunktion: Er stimuliert das sympathische System und hemmt dadurch die Motilität im Verdauungstrakt.
Die Magenatonie resultiert folglich aus einer inhibitorischen Aktivierung des sympathischen Systems. Daraus folgt eine Anschoppung und Austrocknungdes Mageninhalts. Durch die im Mageninhalt vorhandenen Haare (Fellpflege) kommt es zur Bildung von
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