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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Röntgenbildern sichtbar.

    • Ätiologie:
    •Alimentärer Kalziumüberschuss (Mineralfutter, Luzerne).
    •Alimentäres Vitamin-D 3 -Überangebot (Vitaminpräparate, unausgewogene Ration).
    • Klinik:
    •Kalzinosen bleiben bei Allgemeinuntersuchungen oft unerkannt.
    •Durch das Auftreten unspezifischer Symptome wie Harnwegssymptome, Abmagerung, Verhaltensänderungen (Bewegungsschwierigkeiten), Fortpflanzungsstörungen (Aborte, Agalaktie) können Anzeichen einer Kalzinose erkannt werden.
    • Diagnostik:
    • Röntgenuntersuchung: Kalzifizierungen in den Nieren, den Ureteren, der Aorta, den chondrokostalen Verbindungen, eventuell in Verbindung mit enchondralen Veränderungen der Wirbelsäule und Osteoarthritis der großen Gelenke.
    • Sektion: Kalzifizierungen der Aorta, der Herzklappen und der Nieren.
    • Prophylaxe:
    •Ausgewogene Ernährung, nicht mehr als 1000 IE Vitamin D 3 /kg Futter.
    Meerschweinchen

    • Ätiologie: ernährungsbedingte Ursachen wie D-Hypervitaminose, Mg-Mangel, unausgewogenes Ca-P-Verhältnis.
    • Klinik:
    •Bei älteren Tieren.
    •Bewegungsschwierigkeiten, Abmagerung, Steifheit, Mortalität.
    •Obduktionsbefund: Kalkablagerungen in den Organen.
    • Prophylaxe:
    •Wie beim Kaninchen.
    •Keine Therapie bekannt.
    Kardiologische Erkrankungen
    Allgemeinuntersuchung

    •Kardiologische Erkrankungen findet man insbesondere:
    •Bei Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Hamster und Präriehund.
    •Bei unspezifischen Symptomen wie Schwäche, Bewegungsunlust, Dyspnoe, Zyanose, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
    • Diagnostik:
    •Auskultation mit einem pädiatrischen Stethoskop.
    •Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen unter Isofluran-Narkose: Je nach Art und Stadium der Herzerkrankung kann man lokalisierte oder nicht abgrenzbare Herzdilatationen (der physiologische Herzschatten umfasst 3 – 4 Interkostalräume), pleuropulmonale Ergüsse oder kardiologisch bedingte Ödeme erkennen.
    •EKG: möglich bei Kaninchen und bei Meerschweinchenverwandten;
    •Echokardiographie: eine schmale Linearsonde mit geringer Eindringtiefe und hoher Schallwellenfrequenz (10 – 13 MHz) sowie 2-D-Echtzeitmodus, Time-Motion-Mode (TM) und wenn möglich Doppler-Verfahren.
    Kaninchen

    • Anatomisch-physiologische Besonderheiten:
    •Die rechte Atrioventrikularklappe hat nur zwei Segel.
    •Die Innervation der Aorta erfolgt mittels Barorezeptoren, nicht mittels Chemorezeptoren.
    •Das Myokard hat einen begrenzten kollateralen Kreislauf, wodurch eine mediane Ischämie durch koronare Vasokonstriktion begünstigt werden kann.
    •Herzfrequenz: 180 – 250/min, Atemfrequenz: 30 – 60/min.
    •Auf Röntgenbildern ist der Bronchialstamm vom dilatierten linken Atrium überlagert.
    Es werden verschiedene kardiologische Erkrankungen beobachtet.

    • Kongestive Herzinsuffizienz:
    •Klinik: Dyspnoe, Zyanose, pulmonales Ödem, Pleuraerguss, Hepatomegalie.
    •Notfalltherapie: Sauerstofftherapie, Pleurozentese, Furosemid 1 – 4 mg/kg/4 – 12 h i. m., i. v
    •Dauertherapie: Furosemid, Enalapril (z. B.
Enacard®)
0,25 – 0,5 mg/kg/24 h p. o., Digoxin 0,005 – 0,01 mg/kg/24 – 48 h p. o. bei Reflux durch Klappeninsuffizienz, dilatativer Kardiomyopathie oder supraventrikulären Arrhythmien.
    • Kongenitale Herzerkrankungen: v. a. bei Weißen Neuseeländern.
    • Arrhythmien:
    •Klinik: Synkopen, Arrhythmien bei der Auskultation, supraventrikuläre Tachykardie im EKG.
    •Therapie: Lidocain 1 – 2 mg/kg i. v. als Bolus, Verapamil 0,2 mg/kg/8 h s. c., Glycopyrrolat
(Robinul
® [H. M.]), 0,001 – 0,002 mg/kg i. v.
    • Kardiomyopathien:
    •Durch Infektionen
(Pasteurella multocida, Salmonella
sp.,
Encephalitozoon cuniculi,
Coronavirus) oder iatrogen (Medetomidin beim Weißen Neuseeländer, Ketamin/Xylazin).
    •Hypertrophische oder dilatative Erkrankungen.
    •Therapie: ACE-Hemmer (Angiotensin Converting Enzym), eventuell in Kombination mit Pimobendan
(Vetmedin®),
0,5 mg/kg/d, auf 2 Gaben.
    • Endokarditis:
    •Endokarditiden werden meist durch Bakterien hervorgerufen
(Pasteurella multocida, Staphylococcus
sp.,
Streptococcus
sp.).
    •Therapie: ACE-Hemmer, eventuell mit Pimobendan kombiniert.
    • Aorten sklerose:
    •Ätiologie: Kalzinose aufgrund übermäßiger Kalziumaufnahme oder D-Hypervitaminose.
    •Klinik: Schwäche, Gewichtsverlust, Kalzifizierung der Aorta.
    Meerschweinchen
    Die meisten vorgestellten Fälle sind kardial bedingte exsudative Perikarditiden, gefolgt von dilatativen Kardiomyopathien.

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