Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
des Hauses etwas bewegte. Er schob sich mit einer Hand das Haar aus seinem Gesicht und erkannte, dass dies eine Geste war, die er von Thomas übernommen hatte.
    Während der vielen Monate, in denen sie schon zusammen lebten, hatte er sich so an Thomas gewöhnt. Was mit Thomas als sein Mentor begonnen hatte, hatte sich zu einer Freundschaft entwickelt und jetzt, wo er ihn weggestoßen hatte, wurde ihm schließlich klar, wie viel ihm dessen Freundschaft bedeutete. Aber Freundschaft allein war nicht mehr genug. In der letzten Woche hatten sich seine Gefühle für Thomas vertieft und Freundschaft hatte sich in einem Wimpernschlag in Liebe verwandelt. Es war an der Zeit, sich der Sache zu stellen, wie Thomas es gefordert hatte. Eddie war jetzt dazu bereit.
    Mit entschlossenen Schritten überquerte er die Straße und stieg die paar Stufen zur Eingangstür des Hauses hoch. Er klingelte, einmal, zweimal, dann ein drittes Mal. Er lauschte, aber keine Geräusche kamen aus dem Inneren.
    „Thomas“, rief er aus. „Ich bin‘s, Eddie!“
    Thomas würde ihn hören, davon war er überzeugt. Dennoch kam niemand zur Tür. Frustriert stieß er den Atem aus. Aber er würde jetzt nicht aufgeben. Er war so weit gekommen und würde sich nicht von einer dünnen Tür aufhalten lassen.
    Er sah zu seiner Rechten. . . . Oder einem Fenster. Sich am Handlauf abstützend hob er sein Bein hinauf und stieß seinen gestiefelten Fuß durch die Scheibe, die beim Aufprall zerschmetterte. Er griff mit der Hand hinein, schloss die Fensterverriegelung auf und schob das Fenster hoch. Dann zog er sich hoch und kroch durch die schmale Öffnung.
    Als er drinnen war, sprang er sofort auf, bereit, sich zu verteidigen, sollte jemand von Xanders Leuten schon auf ihn warten, doch zu seiner Überraschung war er allein in der Diele. Selbst ein Mensch hätte sein lautstarkes Eindringen gehört. In einem Haus voller Vampire hätten sie schon auf ihm kleben sollen wie ein Bär auf dem Honig. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Seine Eingeweide verkrampften sich voller Unbehagen, als er weiter ins Haus vordrang. Ein großes Wohnzimmer, dessen Tür weit offen stand, lag auf dieser Etage. Es war warm, aber leer. Eddie sah zum Kamin: Ein niedriges Feuer knisterte noch dort und wies darauf hin, dass, wer auch immer hier gewesen war, das Haus vor nicht allzu langer Zeit verlassen haben konnte.
    Eddie drehte sich um und setzte seine Suche fort, seine Sinne auf einen möglichen Hinterhalt vorbereitet, als er die Treppe hochstieg. Die meisten Räume auf der nächsten Etage waren Schlafzimmer und Badezimmer. Die Fenster waren mit schweren Vorhängen verhangen und die Unordentlichkeit in den Zimmern zeigte an, dass die Einwohner sie übereilt verlassen hatten. Aber wie?
    Das Haus war, seitdem sie herausgefunden hatten, dass es Xanders Hauptquartier war, beobachtet worden. Und Jay hatte bestätigt, dass niemand gekommen oder gegangen war.
    Seine Suche auf der obersten Etage brachte keine anderen Ergebnisse. Sie war genauso leer wie die anderen Stockwerke. Frustriert kehrte er zurück in den ersten Stock und sah sich noch einmal um. Er wandte sich zum Wohnzimmer und ließ seine Augen über die Möbel und die holzvertäfelten Wände schweifen. Dann marschierte er zurück in den Flur. Die Tür zum WC stand offen. Neben einer Toilette und einem Waschbecken zierte ein großer, vom Boden bis zur Decke reichender Spiegel eine Wand. Eddie sah keine Reflexion von sich darin und wandte sich von dem nutzlosen Möbelstück ab.
    Plötzlich stutzte er. Ein sonderbarer Gedanke durchdrang seinen Verstand. Wenn er sich noch immer rasieren müsste, würde er wahrscheinlich ohne die Hilfe eines Spiegels Schwierigkeiten haben. Vampire wurden durch keinen Spiegel reflektiert, deshalb war es selten, dass ein Vampir einen im Haus hatte.
    Eddie wirbelte zurück zum WC. Er ging hinein und musterte die Stelle über dem Waschbecken. Der Spiegel darüber fehlte, ebenso wie in vielen Häusern, die Vampiren gehörten. Sein Blick fiel zurück auf den großen Wandspiegel. Er gehörte nicht hierher. Wenn jemand sich die Mühe gemacht hatte, den Spiegel über dem Waschbecken zu entfernen, warum hatte er den großen Spiegel hängen lassen? Das machte keinen Sinn. Außer der Spiegel diente einem anderen Zweck.
    Sein Herz schlug schneller als gewöhnlich, als er mit seinen Händen den Rahmen des Spiegels abtastete und nach einer Vertiefung oder einem Haken suchte. Seine Finger verspürten eine Einkerbung auf einer

Weitere Kostenlose Bücher