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Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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die Schulter.
    Thomas schüttelte seine Hand ab und ging zum Kamin im Wohnzimmer, wo ein niedriges Feuer brannte. Trotz dessen Wärme fühlte er die Kälte in seine Knochen kriechen. Seitdem er sich Kasper angeschlossen hatte, spürte er diese Kälte nun schon. Als ob alle Wärme ihn verlassen hätte und nun Eis in seinen Adern floss.
    „Es war nicht notwendig, mit mir nach draußen zu gehen. Oder hast du mir nicht vertraut, dass ich die Sache im Griff habe?“
    „Ich traue denen nicht“, lenkte Kasper ein. „Und ich hatte recht. Sie versuchten, dich auf ihre Seite zurückzubringen. Wie sich herausstellt mit Gewalt. Benehmen sich so wirkliche Freunden?“
    In seinem Inneren wühlte sich die dunkle Macht auf und drückte Wut seine Brust hoch. „Nein!“
    „Ich beschütze die, die ich liebe.“ Kasper Stimme verwandelte sich in ein raues Murmeln und Thomas spürte ihn näher kommen. Er hatte bisher Kaspers Versuche zu körperlicher Intimität abgewiesen, und auch jetzt war er nicht dazu in der Stimmung.
    „Ich will allein sein.“
    Kasper seufzte und kam nicht näher. „Na gut. Ruhe dich eine Weile aus. Es gibt viel zu tun. Und ich will, dass du gut erholt bist.“
    Thomas nickte und wartete, bis Kasper den Raum verlassen hatte, bevor er seine Stirn gegen den Kaminsims lehnte und seine Hände zu beiden Seiten an die Wand stemmte. Sein Kopf schmerzte vom Kampf mit Samson. Und sein Herz schlug wie wild. Es gefiel ihm nicht, wie die dunkle Macht ihn gleichgültig gegenüber der Gefühle und Sorgen für Andere gemacht hatte. Er fühlte nichts, nur Leere. Würde das so in seinem Leben bleiben? So konnte er nicht leben. Die winzigen Spuren der Skrupel, die aus seinem Herzen herauskrochen, wurden größer und machten sich zunehmend bemerkbar.
    Plötzlich wurde er nach hinten gerissen und fühlte, wie die dunkle Macht gegen die Skrupel, die in seinen Geist eindrangen, kämpfte. Er war viele Jahre in der Lage gewesen, das Böse in sich zu besiegen, aber es schien, dass er nun diese Fähigkeit verloren hatte. Er fühlte sich unter dessen Bann, gefangen und gefesselt. Gab es denn keinen Weg zurück für ihn? Keine Möglichkeit, seine Menschlichkeit wieder zu erlangen?
    Er warf einen Blick auf das Holz, das neben dem Kamin gestapelt war, und bückte sich, um ein Stück davon ins Feuer zu werfen, als er etwas in seiner Tasche spürte. Er griff hinein und spürte den Pflock, den er immer bei sich trug. Er zog ihn aus seiner Jackentasche und starrte ihn an.
    Vielleicht gab es doch einen Weg, die Macht zu besiegen und den Bann zu zerstören, unter dem er stand.
    Er umklammerte den Pflock fest in seiner rechten Hand und hielt die Spitze an seine Brust. Schwer schluckend legte er seine andere Hand darüber und holte tief Luft. Seine Gedanken schweiften zu Eddie und die Art, wie er ihn in jener Nacht angesehen hatte, bevor er weggefahren war: mit einem Versprechen in seinen Augen. Doch das war alles eine Lüge gewesen.
    Er fühlte, wie sich ein Schluchzen von seiner Brust riss und schloss die Augen. Mit aller Kraft stieß er den Pflock gegen sein Herz, aber er traf auf Widerstand. Seine Hände arbeiteten gegen einen unsichtbaren Feind, kämpften darum, den Pflock zu halten und ihn nicht zurückzuziehen. Die Spannung in seinen Schultern erhöhte sich und mit einem heftigen Ruck wurden seine Hände zur Seite gerissen und ließen von dem Pflock ab. Er fiel ins Feuer, während Thomas zurückgeworfen wurde. Ungläubigkeit raste durch ihn. Seine Macht war so stark, dass sie jetzt seinen Körper steuerte. Sie würde ihm nicht erlauben, sein eigenes Leben zu nehmen, da dies auch die Macht zerstören würde. Und die Macht wollte überleben.
    „Thomas“, drang Xanders Stimme zu ihm.
    Thomas wirbelte herum, wütend darüber, gestört zu werden, und funkelte den Vampir an. Mörderische Gedanken kamen in ihm hoch und er streckte die Arme knurrend nach ihm aus.
    „Ich sagte, ich wollte alleine sein!“
    Vor seinen Augen legten Xanders Hände sich um seinen eigenen Hals und er begann, sich selbst zu erwürgen. Fassungslos über seine eigenen Handlungen starrte Xander ihn an. Aber Thomas übte weiterhin Gedankenkontrolle auf ihn aus, damit er härter zudrückte. Xanders Versuch, ihn mit Gedankenkontrolle abzuwehren, war vergeblich. In der Tat spürte Thomas dessen Macht kaum, obwohl Xander ihn an dem Abend, als er zum ersten Mal dieses Haus betreten hatte, mit Leichtigkeit besiegt hatte. Nichts von jener Macht war jetzt zu spüren.
    War es

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