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Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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    Thomas klopfte an die Tür zu Zanes Büro. „Zane?“ Ohne eine Antwort abzuwarten öffnete er und beobachtete, wie Zane gerade einen silbernen Dolch in eine Scheide schob und diese um seinen Knöchel band.
    „Gehst du weg?“, fragte Thomas.
    Zane nickte. „Patrouille.“
    „Planänderung. Teil deinem Patrouillenpartner mit, Ersatz zu finden.“
    „Weshalb?“
    „Ich brauche dich für einen kleinen Einbruch.“
    Zanes Lippen kringelten sich zu einem Beinah-Lächeln. „Cool!“
     

26
     
    Thomas blickte über Zanes Schulter und sah ihm zu, wie dieser das Schloss der Eingangstür bearbeitete. Das Gebäude, ein heruntergekommenes, zweistöckiges Haus, lag an einer viel befahrenen Straße entlang einer der Straßenbahnlinien im Stadtteil Outer Parkside. Der Name des Anwalts, Wilbur Wu, war in goldenen Buchstaben auf dem großen Fenster mit Blick auf die Straße aufgeklebt worden. Teile der Buchstaben waren weggeblättert und verblasst und verliehen der Kanzlei hinter der nicht gerade einladenden Fassade einen schmuddeligen Eindruck. Irgendwie konnte Thomas sich nicht vorstellen, dass dieser Anwalt viel Laufkundschaft hatte.
    „Ich hab’s“, murmelte Zane, stieß die Tür auf und drang in das dunkle Innere.
    Thomas folgte wortlos und schloss die Tür lautlos hinter sich. Auf der linken Seite war eine Treppe, die in den ersten Stock führte; vor ihm lag ein dunkler Gang, und auf der rechten Seite war eine Tür. Er deutete auf diese.
    „Lass uns hier anfangen.“
    Die Tür führte in ein Büro. Mehrere Aktenschränke waren an einer Wand aufgereiht; ein massiver Schreibtisch dominierte die Mitte des Raumes, und zwei klapprige alte Stühle, die vermutlich für Kunden bestimmt waren, standen davor. Thomas konnte sich allerdings nicht vorstellen, welche geistig gesunde Person sich auf diese Stühle setzen würde, die schon unter dem Gewicht einer Katze zusammenbrechen würden.
    „Die Jalousien“, riet Zane und ging zum Fenster, wo er die Jalousien herunterließ und sie so drehte, dass kein Lichtschein nach draußen dringen konnte.
    Thomas zog eine Taschenlampe hervor und schaltete sie an. Er richtete den Lichtstrahl auf die Aktenschränke. „Na, dann lass uns mal loslegen.“
    Sie durchwühlten Schublade um Schublade, beginnend mit der, die den Buchstaben „K“ enthielt. Thomas richtete den Lichtstrahl auf die Etiketten der Akten und suchte nach K Industries.
    „Hier ist nichts“, kommentierte er.
    Zane grunzte. „Wenn er etwas zu verbergen hat, wird er die Unterlagen bestimmt nicht unter „K“ ablegen.“
    „Du hast recht.“ Thomas setzte seine Suche fort und durchsuchte Akte nach Akte.
    „Hatte Al denn überhaupt keine Informationen?“, fragte Zane aus heiterem Himmel.
    „Wenn ja, dann wollte er sie nicht mit uns teilen. Alles, was er sagte, war, dass wir sie nicht bekämpfen sollen. Und Al ist kein Feigling.“
    Thomas konnte ihm seine Vorsicht nicht übel nehmen. Die dunkle Macht, die diese Vampire besaßen, konnte jedem Angst einjagen. Es gab keine Verteidigung gegen die Gedankenkontrolle, die sie auf einen ahnungslosen Vampir entfesseln konnten. Nur jemand wie Thomas, der die gleiche Art von dunkler Macht besaß, hätte eine Chance, sie zu bekämpfen. Aber dazu musste er sie erst einmal finden.
    Zane schloss eine weitere Schublade. „Hier drin ist auch nichts.“
    Thomas stieß einen resignierten Atemzug aus. „Dann nach oben. Das kann noch nicht alles sein.“
    Sie verließen das Büro und stiegen die knarrende Treppe hinauf. Als sie den ersten Stock erreichten, erhaschte Thomas‘ Nase einen Geruch.
    „Riechst du das?“
    „Kein gutes Zeichen.“
    Thomas folgte dem Geruch, der ihn zu einer Tür am Ende des Flurs führte. Hier war der Gestank am intensivsten. Er bereitete sich auf das vor, was er sehen würde und stieß die Tür auf.
    Ein chinesischer Mann Mitte Fünfzig, vermutlich Wilbur Wu, lag auf dem Boden, sein Körper leblos. Trotz der Wunden auf seinem Gesicht gab es überraschend wenig Blut. Sein Mund war aus seinem Gesicht geschnitten worden und seine weißen Zähne waren entblößt. Seine Zunge fehlte.
    Zane wies auf die Verletzungen. „Sieht aus wie eine Warnung.“
    Thomas konnte dem nur zustimmen. „Er wusste etwas, das er nicht hätte wissen dürfen.“
    „Und wollte es ausplaudern“, fügte Zane hinzu. Er verwies auf die Akte, die der Tote in seiner Hand hielt.
    Thomas bückte sich und nahm sie an sich. Die Beschriftung war abgerissen worden. Er öffnete die

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