Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
gefunden“, sagte er einfach und winkte ihm, einzutreten.
Thomas ging an ihm vorbei, war jedoch weiterhin auf der Hut und zwang seine Sinne, wachsam zu bleiben, um auf plötzliche Bewegungen seines Gegners gefasst zu sein. Er wartete, Xander zugewandt, bis dieser die Tür geschlossen und verriegelt hatte.
„Hier entlang“, meinte Xander und führte ihn ins Wohnzimmer, wo Thomas nur wenige Minuten zuvor ihn und einen anderen Vampir gesehen hatte. Das Zimmer war leer.
„Wo sind deine Anhänger?“, fragte Thomas und ließ seine Sinne schweifen. Er konnte die Anwesenheit anderer Vampire im Haus deutlich spüren.
„Meine Anhänger?“ Er kicherte. „Du überschätzt mich.“
„Wir beide wissen, dass du nicht alleine bist.“
Xander nickte und ließ sich in einen altmodischen Sessel vor dem Kamin nieder. Er deutete auf den Sessel gegenüber seinem. „Bitte. Ich verrenke mir ungern den Hals.“
Vorsichtig setzte Thomas sich.
Sein Gastgeber sah ihn mit billigendem Blick an. „Du hast natürlich recht. Ich bin nicht allein. Aber ich habe meine . . . Mitarbeiter gebeten, nach oben zu gehen, damit wir unter vier Augen reden können.“
Thomas nickte zustimmend. Diese Situation war sogar noch besser, als er gehofft hatte: Da er mit Xander allein war, würde es einfacher sein, ihn auszuschalten. Bis die Anderen im Haus herausfanden, was vor sich ging, würde Thomas seine Kräfte wieder gesammelt haben und für einen weiteren Angriff gewappnet sein.
„Gut, lass uns reden“, fing Thomas an. „Ich weiß, was du vorhast.“
„Das hoffe ich doch. Immerhin habe ich dafür gesorgt. Was wäre denn der Sinn der Sache, dich auf unsere Seite bringen zu wollen, wenn wir uns vor dir verstecken?“
Gab Xander ihm damit zu verstehen, dass er absichtlich Beweise in Wus Büro zurückgelassen hatte, damit Thomas ihn aufspüren konnte? „Du hast eine komische Art und Weise, neue Anhänger zu gewinnen.“
„Anhänger? Du würdest kein Anhänger sein. Ich dachte, das hätte ich während unseres letzten Gesprächs klar gemacht.“
„Ebenso wie ich es klar gemacht habe, dass ich will, dass du mein Revier verlässt.“
Xander lächelte. „Ich fürchte, das geht nicht. Wir haben Pläne, die Welt der Vampire zu dominieren.“
„Indem ihr gesetzestreuen Vampiren droht und sie aus der Stadt jagt? Oder sie tötet, wenn sie euch nicht Folge leisten?“
Xander zuckte die Achseln. „Verluste sind zu erwarten. In jedem Krieg kommen Leute um.“
„Das hier ist kein Krieg. Und du wirst scheitern“, versprach Thomas.
„Wieso bist du dir da so sicher?“
Thomas stand auf und sammelte seinen Geist. „Weil ich dich vernichten werde!“ Er konzentrierte sich auf Xander, bündelte seine geistige Energie und entfesselte sie auf seinen Gegner. Xander schoss von seinem Stuhl hoch und die Luft zwischen ihnen begann zu vibrieren. Dann sandte ein Stoß Thomas in die Wand hinter ihm und zerstörte damit seine Konzentration.
Die dunkle Macht, die plötzlich von Xander gekommen war, überraschte ihn. Wie war das möglich? Er hatte zuvor nur eine schwache Macht von Xander gespürt, doch sein Feind hatte ihn mit einer viel stärkeren Macht bekämpft.
Xander lachte und der Klang prallte von den Wänden ab und kreierte ein unheimliches Echo. „Du hast es immer noch nicht kapiert, nicht wahr? Je mehr unserer Art sich zusammenschließen, desto stärker wird die Kraft in uns. Es ist wie die Schwerkraft. Sie zieht mehr und mehr Vampire unserer Art an, und wenn sich unsere Kräfte vereinen werden wir stärker. Du hast in dieser Sache keine Wahl. Du wirst bald einer von uns sein! Du wirst dich unserer Familie anschließen.“
„Niemals! Ich habe bereits eine Familie!“
„Ach, du meinst wohl Scanguards. Oder redest du von dem Jungen, den du fickst?“
Wut schoss durch Thomas‘ Körper, als er sich von der Wand wegdrückte. Xander wusste über ihn und Eddie Bescheid?
„Du glaubst wohl, er kann dich retten“, spottete Xander. „Mach dir doch nichts vor. Nicht einmal er kann dich vor dir selbst retten. Gib doch zu, was du bist!“
Blind vor Wut stürzte Thomas sich auf ihn und packte ihn am Hals, hob ihn in die Luft und knallte ihn gegen den Kamin. „Wenn du auch nur einen von ihnen anfasst, bist du Staub.“
Schritte erklangen auf der Treppe. Thomas wusste, dass er die kollektiven Kräfte seiner Gegner nicht besiegen konnte, zumindest nicht in dem Zustand, in dem er sich im Moment befand und rannte aus dem Zimmer und zur
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