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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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lassen.«
    Sie ließen Hyldor allein, der ihnen unablässig höhnische Bemerkungen hinterherschrie.
    »Wir können ihn nicht mit uns nehmen«, sagte Brogan ernst. »Bei der ersten Gelegenheit würde er flüchten und uns verraten.«
    »Ihr werdet ihn doch nicht töten, oder?«, rief König Hylonn entsetzt.
    Doch Brogan schüttelte rasch den Kopf. »Nein. Er ist Euer Sohn, entscheidet Ihr.«
    Der alte König musste nur kurz überlegen. »Falkann, er wollte dich töten. Ich überlasse die Entscheidung dir.« König Hylonn senkte den Blick. Er hoffte, dass er Falkanns Vertrauen zurückgewinnen konnte, wenn er ihm jetzt zeigte, dass er seine Entscheidung akzeptieren würde, wie auch immer sie ausfiel.
    Falkann dachte nach. Der Vorschlag seines Vaters hatte ihn überrascht. Dann warf er einen Blick auf seinen Bruder und sagte: »Wir sollten ihn freilassen. Er wird zu Scurr zurückkehren, und das wird sein Untergang sein.«
    Brogan schlug Falkann zufrieden auf die Schulter. »Ich
denke, du hast Recht. Wenn er sich nicht helfen lassen will, soll er sein Schicksal selbst wählen.«
    Also ließen sie, als sie aufbrachen, den gefesselten und vor Wut schäumenden Hyldor zurück.
    Falkann warf ein Messer ins Gebüsch. »Hol es dir, dann kannst du zu deinem König Scurr zurückkriechen.«
    »Du verfluchter Bastard!«, schrie Hyldor, während er zum Gebüsch robbte. Dann warf er noch einen bösen Blick auf Falkann und Rijana, die mit blassem Gesicht neben ihm stand. »Ich werde dich vernichten und deine kleine Hure ebenfalls!«
    Beschützend legte Falkann Rijana einen Arm um die Schultern und führte sie zu Lenya. »Komm, hör nicht auf ihn.«
    Sie nickte, obwohl sie gar nicht auf Falkanns Bruder geachtet hatte. Rijanas Augen suchten schon die ganze Zeit nach Ariac, aber der blieb verschwunden.
    Sie galoppierten in Richtung Osten, um genügend Abstand zu Scurrs Armee zu bekommen. Dann plötzlich hörte Brogan ein Schnauben und sah, dass Ariac neben ihm ritt.
    »Ich bleibe. Zumindest, bis das Schwert bei den Elfen ist.«
    Brogan nickte zufrieden. Er wusste, wie viel Überwindung Ariac das kosten musste, und er tat ihm leid.
     
    Ariac versuchte, Rijana möglichst aus dem Weg zu gehen, doch er ertappte sich ständig dabei, wie sein Blick sie suchte. Und er sah, dass es auch ihr ähnlich zu gehen schien. Er konnte einfach nicht fassen, dass sie Falkann tatsächlich geheiratet hatte.
    Weiter hinten ritt Lord Bronkar, der sichtlich in Sorge war. Noch immer hatte niemand von Saliah und Rudrinn gehört. Er hoffte inständig, dass die beiden nicht dem Feind in die offenen Arme gelaufen waren und rechtzeitig mitbekommen hatten, dass sie sich zurückgezogen hatten. Immer wieder fragte er Brogan, ob er nicht Nachricht durch einen der
Falken bekommen hätte. Aber der Zauberer musste zu seinem Bedauern verneinen.
    Es war bereits später Abend, als sich die Gruppe endlich für die Nacht niederließ. Alle waren müde, erschöpft und trugen zum größten Teil noch immer ihre blutverschmierte und schmutzige Kleidung. Daher waren alle froh um den Fluss, der durch Northfort floss und in dem sie sich waschen konnten.
    Falkann stellte sich neben Rijana, die mit abwesendem Blick ihre Stute striegelte. Sie zuckte zusammen, als er sie an der Schulter berührte.
    »Ich möchte kurz mit meinem Vater reden. Ich komme gleich wieder.«
    Rijana nickte und erwiderte: »Ich wollte ohnehin baden gehen.«
    Falkann gab ihr einen Kuss, den Rijana allerdings nicht erwiderte. Dann ging sie langsam mit frischen Kleidern zu dem Fluss, der sich breit durch das Land schlängelte. Sie war froh, endlich die schmutzigen Kleider waschen zu können, an denen noch immer das Blut der letzten Schlacht klebte. Anschließend ging sie in Gedanken versunken durch den Wald zurück zum Lagerplatz. Auf halbem Weg kam ihr Ariac entgegen. Rijana sah, wie er zögerte und wohl kurz davor war umzudrehen, doch dann kam er auf sie zu.
    »Warst du am Fluss?« Ariac versuchte zu lächeln, doch es wollte ihm nicht gelingen.
    Rijana nickte und senkte den Blick. So oft hatte sie sich ausgemalt, was sie Ariac an den Kopf werfen würde, falls sie ihn jemals wiedersah; aber in diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass er sie in den Arm nehmen würde. Doch seine Miene war angespannt.
    Er zögerte kurz und fragte dann heiser: »Bist du glücklich?«
    Zunächst wusste Rijana nicht, was sie antworten sollte, aber dann flackerte Wut in ihr auf. »Du bist einfach verschwunden,
du hast dich

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