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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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nicht darum gekümmert, was aus uns wird. Falkann war da, als ich ihn gebraucht habe. Er hätte mich niemals einfach im Stich gelassen.« Ihr Blick wurde zornig, aber zugleich brannten Tränen in ihren Augen. »Hätte ich vielleicht ewig auf dich warten sollen?«
    Ariac schluckte. »Ich wollte dich nicht verlassen. Aber Scurr hat mich verhext, und ich hatte Angst, dass ich dich erneut in Gefahr bringen könnte. Zunächst wollte ich mein Schwert verzaubern lassen und danach Scurr töten. Ich habe gedacht, erst dann wärst du wieder sicher.«
    Rijana blickte Ariac ungläubig an. »Warum hast du uns das denn nicht gesagt? Wir hätten dir doch geholfen … wir …«
    »Und genau das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass ihr euch für mich in Gefahr bringt.« Er sah sie traurig an. »Als ich dich damals beinahe getötet habe … Das war das Schlimmste, was ich jemals erlebt habe. Ich wollte nicht, dass so etwas noch einmal passiert.«
    Tränen strömten über Rijanas Wangen. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Hätte sie das alles gewusst, hätte sie Falkann wohl niemals geheiratet. Zugleich erschreckte sie dieser Gedanke – sie hatte Falkann ihr Wort gegeben.
    Zögernd kam Ariac näher und streckte seine Hand unsicher nach ihr aus. »Es tut mir leid, ich hätte es dir sagen müssen.«
    In Rijana tobten die unterschiedlichsten Gefühle. Sie wich vor Ariacs Berührung zurück, zugleich sehnte sie sich aber danach. Zwar wollte sie Falkann nicht wehtun, aber alles in ihr fühlte sich zu Ariac hingezogen. Als er sich traurig abwenden wollte, hielt sie ihn an der Hand fest.
    Zögernd und unsicher fuhr Ariac ihr vorsichtig über die Wange.
    Diese vertraute Berührung ließ Rijana alles vergessen. Sie schluchzte auf und umarmte ihn fest. »Ich habe dich so sehr vermisst, habe dich verflucht und wollte dich niemals wiedersehen.
Aber wenn ich gewusst hätte, was du vorhast und dass du zurückkommen willst, dann …«
    Er hob ihren Kopf und sagte traurig: »Jetzt ist es wohl zu spät.«
    »Wir haben alles falsch gemacht«, flüsterte Rijana.
    Noch einmal drückte Ariac sie fest an sich. Er wusste, dass dies wohl das letzte Mal wäre. Rijana war jetzt mit Falkann verheiratet. Für sie beide gab es keine Zukunft.
     
    In einiger Entfernung stand Brogan hinter einem Baum und beobachtete die beiden schon seit einer Weile. Er war besorgt. Rijana und Ariac liebten sich noch immer, das hatte er immer gewusst, und ihm war nie ganz klar gewesen, warum Falkann und Rijana geheiratet hatten.
    »Hoffentlich wird die Freundschaft der Sieben daran nicht zerbrechen«, murmelte er und schlich leise davon. Zumindest diesen kurzen Moment der Zweisamkeit wollte der Zauberer den beiden noch gönnen.
     
    Rijana und Ariac standen noch lange so engumschlungen im Wald. Sie wollte ihn nicht mehr loslassen und wünschte sich, für den Rest ihres Lebens einfach hier stehen bleiben zu können. Jetzt wusste Rijana, was sie die ganze Zeit vermisst hatte – das Gefühl, ganz genau zu wissen, dass der Mann, den sie im Arm hielt, zu ihr gehörte, für immer und für den Rest ihres Lebens. Rijana war verzweifelt, sie steckte in einer ausweglosen Situation. Falkann hatte sie ihr Wort gegeben, und das konnte sie nicht brechen – nicht einmal für ihre große Liebe.
    Schließlich löste Ariac ihre Arme von seiner Hüfte und blickte sie traurig an.
    »Geh jetzt, es ist beinahe Morgen.«
    »Ich will nicht«, flüsterte sie und sah voller Verzweiflung zu ihm auf.
    Ariac nahm ihr Gesicht in seine Hände, der Ausdruck in
seinen dunkel schimmernden Augen brach ihr beinahe das Herz. Sie waren so voller Liebe, dass sie es kaum ertragen konnte.
    »Du musst. Rijana, ich nehme dir nichts übel, denn es ist meine Schuld, aber du musst jetzt zu Falkann zurück.«
    Zögernd nickte Rijana, blickte ihn noch einmal sehnsüchtig an und lief zum Lagerplatz.
    Ariac schloss die Augen und schlug mit dem Kopf gegen den nächsten Baum. Er wusste nicht, wie es jetzt noch weitergehen sollte.
     
    Rijana hatte Glück, Falkann war noch nicht wieder da. Wahrscheinlich unterhielt er sich noch mit seinem Vater. Sie legte sich auf die Decken, konnte aber nicht einschlafen. Ariac war zurückgekehrt und doch für immer verloren. Ein verzweifeltes Schluchzen entstieg ihrer Kehle – wieso hatte sie so übereilt gehandelt? Jetzt war sie für immer an Falkann gebunden. Und sosehr sie sich nach Ariac sehnte, sie würde ihrer Sehnsucht nie

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