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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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verstört
war, zu sich auf seinen Hengst genommen. Im Laufe der Schlacht war Rijana von Lenyas Rücken geschleudert worden. Die Stute war seitdem verschwunden. Erst als sie schon ein ganzes Stück entfernt waren, brachte ein junger Krieger das Pferd, und Rijana stieg auf ihre Stute.
    Auch Falkanns Vater traf ein. Er hatte eine Wunde am Arm, konnte jedoch selbst reiten.
    »Was ist mit Hyldor?«
    »Er ist verhext, wir müssen ihn später befragen«, erwiderte Falkann knapp und trieb sein Pferd an.
    Die Flucht dauerte die ganze Nacht hindurch. Sie trauten sich nicht anzuhalten, denn Scurrs Männer waren ihnen zu dicht auf den Fersen. Schließlich verteilten sie sich, um falsche Fährten zu legen. Erst als der Morgen graute, hielt die kleine Gruppe an, denn sie glaubten, ihre Verfolger zumindest vorerst in den Wäldern abgehängt zu haben. Rijana rutschte von Lenyas Rücken und ließ sich zitternd an einem Felsen nieder.
    »Ich hole dir etwas zu trinken.« Falkann war besorgt. Er streichelte ihr über die Wange, dann lief er zu dem kleinen Bach, der ein Stück entfernt plätscherte.
    Ariac hatte sich einen Bogen besorgt, um noch einige Verfolger aufhalten zu können, aber dann war auch er eingetroffen und blickte sich nach Rijana um. Tovion und Nelja saßen bei ihr und redeten auf sie ein. Als Ariac angelaufen kam, zogen die beiden sich zurück.
    Ariac kniete sich vor Rijana, die ihn mit großen Augen anblickte. Er hatte sich so sehr gefreut, sie wiederzusehen, aber jetzt war er unsicher.
    »Es tut mir so leid, dass ich damals gegangen bin. Ich war bei Thalien, der mir gesagt hat, dass ich zu euch zurückkehren soll. Er hat diese Amulette mit einem starken elfischen Zauber versehen, den selbst Scurr nicht brechen kann. Jetzt bin ich keine Gefahr mehr für dich. Wir müssen alle gemeinsam
zu den Elfen nach Tirman’oc gehen und mein Schwert an der heiligen Quelle der Elfen verzaubern lassen. Kannst du mir verzeihen, dass ich einfach gegangen bin?« Er streckte eine Hand nach ihr aus und wollte sie berühren, als er ein Keuchen hinter sich hörte.
    Falkann stand da und ließ vor Schreck den Wasserschlauch fallen.
    »Ariac«, flüsterte er und starrte ihn an wie eine Erscheinung.
    Der Steppenkrieger nickte unsicher und schaute Rijana verwirrt an, die verzweifelt von einem zum anderen blickte.
    Widerstrebende Gefühle tobten in ihrem Inneren. Einerseits spürte sie die Liebe zu Ariac, die wieder in ihr aufflammte, nachdem er hier vor ihr stand, andererseits war sie immer noch wütend, weil er sie im Stich gelassen hatte. Schuldgefühle gegenüber Falkann machten sich breit, den sie auf eine andere Art liebte und dem sie ein gemeinsames Leben versprochen hatte. Sie konnte kein Wort herausbringen.
    Falkann fasste sich jedoch schnell wieder, straffte die Schultern und setzte sich neben Rijana. Besitzergreifend legte er ihr einen Arm um die Schultern.
    »Wir haben geheiratet.«
    Rijana würde wohl niemals diesen entsetzten und ungläubigen Ausdruck in Ariacs Gesicht vergessen. Er taumelte zurück und stieß ein Keuchen aus.
    Rijana durchfuhr ein eisiger Schmerz. So oft hatte sie sich vorgestellt, was Ariac wohl sagen würde, wenn er es erfuhr. Sie dachte, sie würde triumphieren können, weil er ihrer Meinung nach verdient hatte, sie zu verlieren. Aber jetzt sah sie nur grenzenlosen Schmerz und Entsetzen in seinen Augen, und das Gefühl von geglückter Rache blieb aus. Ihr tat es selbst wohl genauso weh.
    Rijana hätte so gern etwas gesagt, versucht, alles zu erklären, aber sie konnte nicht. Falkann hatte sie an sich gezogen, und
sie schaffte es nicht, den Blick von Ariacs noch immer ungläubiger Miene abzuwenden.
    Aber dann wurde sein Gesicht abweisend. Er holte zwei Ketten mit elfischen Amuletten hervor. »Sie schützen gegen Scurrs Zauber«, sagte er kaum hörbar, weil seine Stimme versagte. Dann legte er die Ketten auf den Boden und ging davon.
    Aus der Ferne hatten Nelja und Tovion alles mitangesehen. Tovion ging ihm hinterher und wollte ihn trösten, aber Ariac wehrte ihn ab und verschwand in der Dunkelheit.
    Falkann blickte Rijana eindringlich an und versuchte, etwas von ihren Gefühlen auf ihrem Gesicht zu lesen, aber was er dort sah, gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Rijana nickte, verbarg ihr Gesicht jedoch, indem sie ihre Stirn auf ihre Knie legte und diese mit den Armen umschlang. Falkann war selbst durcheinander. Ariac war zurück, und so, wie es aussah, würde er bleiben.
    Wir sind

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