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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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hatte. Eigentlich wirkte er wie ein uraltes Stück Fels. Seine Haut hatte viele Runzeln und Falten, doch seine Augen strahlten noch immer Kampfgeist aus.
    »Wir sind ein wenig spät«, grummelte er, »mussten noch ein paar Orks«, er spuckte auf den Boden, »im nördlichen Gebirge erledigen. Allerdings wurde es ein wenig heiß dort oben.«
    Wie um seine Worte zu bestätigen, bebte die Erde, und man sah eine Feuerfontäne in den Himmel schießen, viel näher als jemals zuvor.
    Der alte Zwerg streckte sich, sodass es knackte und krachte. Ob dies nun an seiner mit Nieten besetzten Lederrüstung lag oder ob es seine Knochen waren, konnte man nicht sagen.
    Er ließ seinen Blick über die Sieben schweifen und nickte anerkennend. »Also falls ihr ein paar Zwerge braucht, würden wir uns euch anschließen.«
    Thalien senkte anmutig den Kopf. »Ich danke Euch vielmals, Skengaar, König der Zwerge. Ihr seid uns eine große Hilfe.«
    »Hmm«, grummelte der Zwergenkönig, dann schlug er seinem Sohn, der nun sehr erleichtert wirkte, kräftig auf die Schulter. »Wenn Bocan mit euch kämpft, werden meine Leute es ebenfalls tun. Dieser Scurr war von jeher eine Plage.«

    Plötzlich drehte Skengaar sich um, stieß einen ohrenbetäubenden Schlachtruf aus und walzte durch seine eigenen Männer hindurch direkt auf die Orks zu.
    »Der alte Knochen ist noch immer vollkommen verrückt«, knurrte Bocan und folgte seinem Vater, unterstützt von sämtlichen Zwergen, vielen Steppenleuten und einigen ehemaligen Kriegern aus Camasann.
    Mit wildem Geschrei und Gepolter stürmten die Zwerge auf die Orks und Trolle zu. Diese erwiderten das Gebrüll und stürzten sich auf die Zwerge. Brogan, Thalien, Ariac, Rijana und die anderen Gefährten sahen gespannt zu. Nur noch wenige Herzschläge und die Angreifer würden mit einem fürchterlichen Aufprall ineinanderkrachen. Dann jedoch geschah etwas Außergewöhnliches. Im letzten Augenblick vor dem Zusammenprall bildeten die Zwerge zwei Linien. Skengaar brüllte etwas Unverständliches, und die erste Linie der Zwerge öffnete sich, gerade in dem Moment, als die Orks und Trolle zuschlagen wollten. Verdutzt und ungebremst stolperten die Ungetüme in die zweite Reihe der Zwerge, wo sie schartige Äxte empfingen. Dumpfe Schläge und schrilles Geschrei hallten durch die Luft. So hölzern und chaotisch die Zwerge sonst auch waren, hier kämpften sie mit einer tödlichen Präzision, die Brogan und den Kindern Thondras ein anerkennendes Nicken entlockte. Schnell jedoch offenbarte sich ihnen die ganze Grausamkeit der Schlacht. Rijana wandte angewidert den Kopf ab, als der Geruch des Blutes in ihre Nase stieg und Erinnerungen an alle vergangenen Schlachten hervorrief. Sie bemerkte, dass es Ariac und den anderen ebenso erging. Alle zwangen sich ruhig zu bleiben. Etwas in ihnen wollte vergessen, wollte sich selbst in den Kampf werfen, um im Töten zu vergessen.
    Rijana hielt die Luft an, als sie sah, wie ein riesiger Troll eine gewaltige Keule auf Skengaar niedersausen ließ. Sie sah Skengaar tot zusammenbrechen – doch nur vor ihrem inneren
Auge. Tatsächlich riss der alte Zwerg seine Axt nach oben und blockte den Schlag mit brachialer Gewalt ab. Der Aufprall war so heftig, dass seine alten Knochen knirschten. Seine Gesichtszüge verzerrten sich vor Anstrengung, als der Troll die Keule weiter nach unten drückte. Skengaar hielt für einige Atemzüge dagegen, dann gab er nach. Jedoch nur, um mit einem Aufschrei seine Axt nach vorn und oben zu stoßen. Die Spitze, die sich zwischen den beiden Axtklingen befand, drang tief in die Kehle des Trolls ein, der wie ein Sack zu Boden fiel. Rijana schüttelte erstaunt und zugleich erleichtert den Kopf, während der alte Zwerg sich auf den nächsten Gegner stürzte.
    Elfen und menschliche Krieger kämpften Seite an Seite mit den Zwergen, und so zogen sich die Kämpfe den ganzen Tag hin. Die Orks und Trolle richteten zum Glück nicht allzu viel Schaden an. Immer wieder zogen sich Trupps aus Zwergen, Elfen und Kriegern zurück, um sich, wenn auch nur kurz, auszuruhen. Andere Einheiten nahmen dann ihre Plätze ein. Diese Kampftaktik verschaffte den Verteidigern etwas Erholung und sorgte bei den Trollen und Orks für Verwirrung.
    Auch wenn auf der Seite der Sieben deutlich weniger Krieger standen, so waren es doch unglaublich gute Kämpfer. Rittmeister Londov machte seinem Ruf als einer der besten Schwertkämpfer Camasanns alle Ehre und streckte reihenweise Gegner nieder. Auch die

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