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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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ganz beherrscht hatte. Viele Leben hatte er gelebt, viele Schlachten gewonnen, doch immer war er an Ursann gebunden gewesen. So lange, bis König Scurr aufgetaucht war. Ein von Natur aus grausamer und herrschsüchtiger Mann mit der Begabung zur Magie. Von ihm war nicht mehr viel übrig, nur sein magisches Talent und sein Hass, der sich mit dem von Kââr verbunden hatte. Nun waren sie eins, und ihre Macht war so stark wie nie zuvor.

    Scurr war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass Ariac Norgonn gewesen war, doch genau wusste er es nicht. Vorsichtshalber würde er eben alle Sieben töten müssen. Aber zuallererst den Steppenkrieger, den hasste er am meisten. Er hatte sich ihm so lange widersetzt, selbst seinen Bann hatte er gebrochen. Niemals hätte Scurr es zugegeben, aber solche Dinge machten ihm Angst. Er hatte in seinen Büchern und Schriftrollen nachgesehen und einen noch stärkeren Zauber gefunden. Diesmal würde Ariac ihm nicht entkommen.
    »Angriff«, befahl Scurr ganz leise, doch ein jeder hörte es, und tausende von Soldaten und Orks stürmten auf die Feinde zu. Die Reihen der Feinde wurden um die Blutroten Schatten und weitere Orks verstärkt. Wie eine gigantische Welle rollten sie über die ermüdeten Schwerter und Äxte der Elfen, Zwerge und Krieger hinweg.
     
    Thalien spürte es als Erster. Etwas hatte sich geändert. Die Kämpfe der letzten Tage waren hart gewesen, aber immer noch zu bewältigen. Noch hatte Scurr nicht all seine Kräfte eingesetzt, denn zuerst wollte er sie wohl zermürben. Aber heute herrschte eine eigenartige Stimmung, die durch den Nebel noch verstärkt wurde, gerade so, als wollte dieser sich verdichten, um ihnen die Luft zu nehmen.
    »Macht euch bereit«, befahl der Elfenkönig, und die Sieben sprangen auf.
    Nelja umarmte Tovion ein letztes Mal, dann stiegen sie auf ihre Pferde. Auch Leá schloss sich ihnen an. Als sie Falkanns besorgten Blick sah, sagte sie augenzwinkernd: »Ich bleibe in deiner Nähe. Wo kann ich besser aufgehoben sein als neben einem der Kinder Thondras.«
    »Mögen die Götter mit euch sein.« Brogan blickte die jungen Leute an. Auch er würde mit ihnen kämpfen und sich seine magischen Fähigkeiten zunutze machen.
    Thalien ritt mit seinem silbernen Hengst auf einen kleinen
Hügel. Sein Wesen strahlte Macht und Weisheit aus. Ganz in der Ferne hörte man Hufschläge, die Tritte vieler Füße und das Rasseln von Waffen, seltsam und unheimlich durch den Nebel gedämpft.
    Der Elf hob die Hände zum Himmel und sprach einige machtvolle elfische Worte. Ein leiser Wind erhob sich. Kurz sah es so aus, als ob der Nebel mit dem Wind ringen würde, dann riss der Nebel auf, und man konnte die Heerscharen von Gegnern, die sich von Norden und Westen her miteinander vereinigten, sehen. Eine unfassbar große Streitmacht kam geradewegs auf sie zu, gewaltig und, wie es schien, unaufhaltsam.
    »Du liebe Güte«, keuchte Saliahs Vater, der wegen einer Verletzung nicht mehr kämpfen konnte und nun in einiger Entfernung neben Nelja stand, die ebenfalls reichlich blass wirkte. »Möge Thondra mit ihnen sein.«
     
    Lenya tänzelte unter Rijana auf der Stelle. Auch die Stute war von der allgemeinen Unruhe ergriffen. Gerade prallten Steppenkrieger, Zwerge und Elfen auf eine Wand aus Blutroten Schatten und Orks.
    Die Sieben und Leá standen auf einer kleinen Anhöhe und warteten auf Thaliens Zeichen. Ganz in der Ferne konnte man eine große, hagere Gestalt sehen, die, von Soldaten eskortiert, langsam näher rückte.
    »Scurr.« Ariac umfasste sein silbernes Schwert fester.
    »Wir sind bei dir«, versprach Rudrinn, aber auch er war sehr aufgeregt und warf einen besorgten Blick auf Saliah, die mit großen Augen auf ihrer Schimmelstute saß.
    »Diesmal bin ich auf deiner Seite.« Falkann ritt zu Ariac und sah ihm in die dunklen Augen. Er hatte das Gefühl, dies noch einmal versichern zu müssen.
    »Ich weiß.« Der junge Steppenkrieger lächelte vorsichtig. Er traute Falkann so wie jedem seiner Freunde.

    Das Ende des heutigen Kampfes schien vorhersehbar. Sie würden von Scurrs Männern überrannt werden. Selbst die Zwerge und Finstergnome begannen, sich widerstrebend zurückzuziehen.
    Da hob Thalien die Hand, und ein Lichtstrahl fuhr durch den bleigrauen Himmel, der den Elfen in einem überirdischen Licht erscheinen ließ.
    Nun ist es an dir, Ariac, ertönte eine Stimme im Kopf des Steppenkriegers, und die weisen Augen des Elfen schienen trotz der Entfernung unglaublich nah. Zügle

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