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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Steppenleute mit ihren ungewöhnlichen Waffen hielten sich tapfer. Mit Bewunderung blickten viele der jüngeren Leute auf Krommos, den alten Anführer des Wolfsclans. Mit unglaublicher Geschicklichkeit führte der betagte Mann mit den langen schwarzen Haaren und den zahllosen Tätowierungen seine Lanze. Sein Sohn Narinn bewunderte ihn dafür, wie ausdauernd er kämpfte und wie er selbst gegen die klobigen Orks oder Bergtrolle standhielt.
    Für die Sieben war es wohl das Schlimmste, untätig zusehen zu müssen, wie hart ihre Verbündeten kämpften, doch Thalien ließ sie nicht gehen, und auch Brogan achtete auf sie.

    Als die Nacht hereinbrach, war der Boden mit Leichen übersät. Viele, aber nicht alle, waren Scurrs Orks.
    Ariacs Vater hatte eine tiefe Schnittwunde im Bein, die die Elfen jedoch rasch behandeln konnten. Einige Zwerge waren tot, viele verletzt, aber insgesamt hatten sie sich gut gehalten.
    »Morgen wird es härter werden«, warnte Brogan und horchte in die Nacht. Von Ferne hörte man Scurrs Männer auf Trommeln schlagen. Es klang wie eine schreckliche Warnung.
    »Leá, willst du nicht lieber ins Donnergebirge zurück?«, fragte Falkann an diesem Abend. »Oder nach Tirman’oc, dort wärst du sicher.«
    Doch Ariacs Schwester schüttelte entschieden den Kopf. Zwar erfüllten sie die Kämpfe mit Entsetzen, aber sie wusste, dass ihr Platz hier war. »Ich kann kämpfen, und ich bin eine Heilerin, ich bleibe.«
    In dieser Nacht hätte wohl niemand schlafen können, doch Thalien hatte vorgesorgt. Die Sieben bekamen einen starken Schlaftrunk sowie diejenigen, die nicht Wache halten mussten.
    Schon im Morgengrauen erfolgte der nächste Angriff der Orks und Trolle. Diesmal waren auch Greedeons Männer dabei. Die Kämpfe wurden härter, und auf beiden Seiten gab es mehr Verluste. König Greedeon starb bereits während des ersten Angriffs kurz nach der Morgendämmerung, niemand trauerte um ihn. Überhaupt schienen die Angriffe der Männer aus Camasann ein wenig halbherzig, so, als würden sie zögern. In den Köpfen vieler waren schon seit langer Zeit Zweifel aufgekommen. War es wirklich richtig, für König Scurr zu kämpfen? Sollten sie nicht eigentlich auf der Seite der Sieben stehen, anstatt hier zwischen schmutzigen Orks und Trollen gegen die eigenen Leute zu kämpfen? Tharn, Schwertmeister von Camasann, und Zauberer Hawionn trieben sie mit äußerster Härte und Strenge immer wieder in die Schlacht. Als
sich der Tag dem Ende zuneigte, waren trotz allem beinahe vierhundert Mann auf die Seite der Sieben übergelaufen.
    Zauberer Hawionn bekam einen Tobsuchtsanfall, und Tharn richtete einen der Überläufer, den er in die Finger bekommen hatte, vor den Augen aller hin. Das sollte ihnen eine Warnung sein.
    Doch König Scurr blieb überraschend gelassen.
    »Es war mir klar, dass einige überlaufen werden«, verkündete er, und sein Blick war eine offene Drohung für alle, die geblieben waren. »Die Männer auf Camasann wurden nicht halb so gut ausgebildet wie meine Leute in Ursann. Hawionn, Ihr habt Weichlinge hervorgebracht.« Seine Stimme triefte vor Verachtung.
    Schwertmeister Tharn, der große schlanke Mann mit den stechenden Augen, konnte so etwas selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen. »Wir haben sie sehr gut ausgebildet, was fällt Euch ein …«
    König Scurr fuhr zu ihm herum und tötete ihn mit einem Blitz. Von Tharn blieb nur noch ein rauchendes Häufchen Asche übrig. Hawionn sprang entsetzt zurück.
    »Er … er war ein guter Hauptmann«, stammelte er.
    »Es spielt keine Rolle. Von Westen her kommen weitere zweitausend Blutrote Schatten. Ich habe genügend Orks, wir werden sie vernichten.«
    »Natürlich, König Scurr«, stammelte Hyldor verängstigt. »Von meinen Kriegern aus Catharga ist beinahe keiner übergelaufen.«
    Scurrs Augen bohrten sich in die von Hyldor. »Auch nur einer ist einer zu viel. Und viele Eurer sogenannten ›Krieger‹ sind bereits mit Eurem verräterischen Vater gegangen.«
    Hyldor schluckte und bereute es, überhaupt den Mund aufgemacht zu haben.
    »Ich werde Euch den Kopf meines Bruders bringen«, versicherte Hyldor.

    Doch Scurr winkte gereizt ab. Falkann interessierte ihn nicht sonderlich.
    »Wo ist die Steppenratte?«, knurrte Worran und ließ die Finger knacken.
    »Ariac gehört mir«, stellte Scurr richtig.
    Der grausame Ausbilder knirschte mit den Zähnen. »Dann darf ich wenigstens das Mädchen töten – vor seinen Augen.«
    Scurr zuckte die Achseln. »Von

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