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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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und deinen Freunden.
    Valwahir, der große Adler, war am Himmel erschienen.

    Mit mächtigen Flügelschlägen zog der gewaltige Adler über alle Länder. Er streifte den Norden, wo die Berge loderndes Feuer spien. Mächtige Lavafontänen schossen in den Himmel. Dann flog Valwahir über das Meer, wo die Wellen sich zu haushohen Wassermassen auftürmten. Auf der Steppe bebte der Boden, als würde er ein Eigenleben führen. Dies war die letzte Warnung der Götter, nun würde dieses Zeitalter enden.

KAPITEL 15
    Am Ende der Zeit
    M it Entsetzen sah Rijana den Adler von Westen her heranfliegen. Ihre Verbündeten begannen, in Richtung Tirman’oc zu flüchten, so, wie Thalien es ihnen befohlen hatte. Aber Ariac war weiter im Norden, sie konnte ihn auf der Anhöhe mit König Scurr kämpfen sehen, und es gelang ihr einfach nicht, näher an ihn heranzukommen.
    Broderick galoppierte an ihr vorbei.
    »Jetzt komm schon, wir müssen uns beeilen!«
    Aber Rijana konnte und wollte Ariac nicht im Stich lassen. Sie musste ihm helfen.
    Broderick fasste sie am Arm und wollte sie mit sich ziehen. Doch Rijana machte sich los, und schon waren sie durch eine Horde Orks getrennt, die den fliehenden Kriegern hinterherstürzte.
    Erneut drückte Rijana ihrer Stute die Fersen in die Flanken und trieb sie an. Nichts konnte sie davon abhalten, Ariac beizustehen.
     
    Einen Augenblick lang war Scurr unaufmerksam. Auch er hatte den gewaltigen Adler gesehen und gespürt, dass etwas vor sich ging.
    Dies nutzte Ariac aus. In einer verzweifelten Aktion sprang er vorwärts, denn er wusste, dass die Zeit nun knapp wurde.
    König Scurr schwang sein Schwert hoch und wehrte Ariacs Klinge zumindest so weit ab, dass sie ihn nur streifte.
Dabei riss er das Hemd des Steppenkriegers auf und entdeckte das Amulett mit den elfischen Runen. Jetzt wusste er, weshalb seine Magie nicht wirkte.
    Der Steppenkrieger sprang erneut auf ihn zu, deckte ihn mit Schlägen ein, und Scurr tat so, als würde er straucheln. Ariac warf ihn zu Boden, doch das war es, was Scurr beabsichtigt hatte. Er riss Ariac die Kette vom Hals, auch wenn es ihm dabei die Hand versengte und er vor Schmerz aufschrie.
    Scurr lag unter ihm. Ariac packte sein Schwert und wollte zustechen, wollte Kâârs Geist endgültig aus dieser Welt verbannen, als ihn eine gewaltige magische Kraft mitten in der Brust traf. Er konnte nicht mehr atmen, nicht mehr denken und sich nicht mehr bewegen.
    Du kannst mich nicht besiegen, dröhnte Kâârs zynische Stimme in seinem Inneren.
    Dunkelheit drohte, ihn zu übermannen, Ariac spürte, wie sich der Griff um sein Schwert lockerte.
    Doch dann sammelte Ariac noch einmal all seine Kräfte und beschwor die Stärken seiner Freunde. Brodericks Willen, Falkanns Entschlossenheit, Tovions Klugheit, Rudrinns Unerschrockenheit, Saliahs Anmut und Rijanas Liebe. Mit letzter Kraft warf er sich nach vorn und trieb König Scurr sein Schwert direkt ins Herz.
    Entsetzt und fassungslos riss Scurr die Augen auf. Ein seltsames Wesen, geisterhaft und düster, löste sich aus dem toten Körper, schien sich heftig zu wehren und verschwand dann für immer vom Antlitz dieser Erde.
    Aber das alles bekam Ariac nicht mehr mit. Während er auf die Seite kippte, liefen all seine Leben noch einmal vor seinem geistigen Auge ab. Zuletzt sah er seine Eltern, seine Schwestern und den kleinen Bruder, seine glückliche Kindheit auf der Steppe. Die schwere Zeit in Naravaack und wie er und die anderen der Sieben zu Freunden geworden waren. Ganz am Schluss, bevor er auf dem Boden aufschlug und Dunkelheit
ihn umschloss, sah er Rijana, die durch das Steppengras auf ihn zugerannt kam. Ihre langen Haare wehten im Herbstwind, und sie lächelte ihn an. In diesem Augenblick wusste er, dass sich alles gelohnt hatte.
     
    Heilloses Chaos herrschte auf dem Schlachtfeld. Der Wind heulte mittlerweile wie ein bösartiger Dämon. Gar nicht weit entfernt im Norden sah man, wie Feuerfontänen in den Himmel schossen, und eine gewaltige Flutwelle bahnte sich von Westen her ihren Weg.
    Alle, die von Thaliens Prophezeiung wussten, flohen nach Tirman’oc. Orks, Scurrs Soldaten und seine weiteren Anhänger dagegen rannten kopflos in alle Richtungen, nur fort von dem Wasser, das unaufhaltsam über das Gras auf sie zuströmte. Kaum jemand hatte bemerkt, dass Scurr besiegt war. Nun herrschte nur noch Panik.
    Endlich konnte Rijana Lenya richtig laufen lassen. Aus dem Augenwinkel hatte sie gesehen, wie sowohl Scurr als auch Ariac zu

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