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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Regen unmittelbar ausgesetzt. Große Regentropfen prasselten auf sie herab, sodass sie vollkommen durchweicht war. Warum hatte Ariac das nur getan? Wie konnte er? Sie war so verzweifelt wie selten in ihrem Leben.
    Irgendwann fand Falkann sie und führte sie zu einem Felsen. Er wickelte sie in seinen Umhang, denn der Regen hatte die Luft empfindlich abgekühlt, sodass Rijana vor Kälte zitterte.

    »Was machst du denn da draußen?«, rief er gegen den Donner an. »Du hättest vom Blitz getroffen werden können.«
    »Das ist doch auch schon egal«, erwiderte sie und umschlang ihre Beine.
    »Rijana, nicht.« Falkann streichelte ihr über die nassen Haare. »Ich finde auch nicht richtig, was er getan hat, aber er wollte dich schützen.«
    Sie schnaubte bitter. »Dass gerade du ihn verteidigst.«
    »Ja, gerade ich, denn er ist mein Freund geworden, und im Gegensatz zu mir war er immer ehrlich.«
    »Ich hasse ihn!«, schrie Rijana gegen den Donner an, aber in ihren Augen sammelten sich Tränen.
    Falkann drückte ihren Kopf an seine Schulter. »Nein, das tust du nicht«, flüsterte er und streichelte sie die ganze Nacht lang beruhigend.
     
    Am nächsten Morgen war der Boden matschig und aufgeweicht. Trotzdem sammelten sich alle schnell, um in Richtung Gronsdale loszureiten. Diesmal reisten sie aber nicht heimlich, sondern offen über die Straßen. In vielen Dörfern wurden sie mit Jubel begrüßt. Einige Bauern schlossen sich ihnen sogar spontan an. Die meisten Krieger zogen mit zu König Algrims Schloss, nur einige blieben bei den Höhlen. Als Broderick Kalina sah, schloss er sie in seine Arme, er konnte ihre Erleichterung spüren. Brogan schickte gleich einige Späher in verschiedene Teile des Landes, denn er traute König Scurr nicht; sicher würde bald ein neuer Angriff folgen. Rijana war und blieb traurig und zog sich immer mehr zurück. Sie weigerte sich hartnäckig, auch nur Ariacs Namen zu erwähnen, obwohl sie beinahe ununterbrochen an ihn dachte. Ihre Freunde versuchten, sie zu trösten, aber Rijana wollte eigentlich nur allein sein. Insgeheim hoffte sie, dass Ariac sich besinnen und zurückkommen würde, aber zugeben konnte sie das nicht.

    Das Gewitter hatte einen Wetterumschwung gebracht. Es wurde stürmisch und viel zu kalt für diese Jahreszeit. Außerdem erschütterten erneut Erdbeben das ganze Land. Der Sommer verabschiedete sich langsam. König Scurr verhielt sich zuerst seltsam ruhig, bevor er dann gnadenlos zuschlug.
    An einem stürmischen Herbsttag kam Brogan in das gemütliche Kaminzimmer von König Algrim gestürmt, wo die Freunde versammelt waren.
    »Flüchtlinge aus Errindale und zum Teil aus Northfort sind eingetroffen«, berichtete der Zauberer. »Orks haben ihr Land überrannt und König Reenors Schloss zerstört. Außerdem haben sie alle Flüsse vergiftet. Menschen und Tiere mussten qualvoll sterben.«
    Broderick fluchte lauthals und nahm Kalina in den Arm. »Bin ich froh, dass du hier bei mir bist.«
    Sie war reichlich blass geworden und blickte nachdenklich auf ihren kleinen Sohn, der in einer Ecke mit dem Kind eines Dieners spielte.
    »Und wo sollen wir die vielen Leute unterbringen?«, fragte Tovion. Das Schloss war schon jetzt bis auf den letzten Platz belegt.
    »Wenn ich das nur wüsste«, seufzte der Zauberer. »Einige könnten in die Höhlen gehen, aber auch dort wird es eng werden.«
    In den folgenden Tagen dachte Brogan darüber nach, wie es weitergehen sollte. Noch immer hatte er keine Nachricht von seinen Spähern. Zudem blieb Ariac verschwunden, was ihn sehr beunruhigte. Doch die wachsende Anzahl der Flüchtlinge ließ ihm nur wenig Gelegenheit zu grübeln. Sie mussten irgendwie versorgt werden, obwohl die Ernte erneut schlecht ausgefallen war und ein harter Winter bevorzustehen schien.
    Der Herbst schritt weiter voran und brachte neue Schreckensmeldungen. König Greedeon und König Scurr hatten sich nun offiziell verbündet. Auch Falkanns Bruder, der sich
selbst zum neuen König ernannt hatte, war ein Teil dieses Bündnisses. Die Straßen wurden von Soldaten, die nun alle die blutroten Mäntel tragen mussten, und Orks bewacht. Niemand in den Ländern durfte sich noch frei bewegen, und langsam drangen Orks und Soldaten auch nach Gronsdale vor.
    »Wir werden das Schloss auf Dauer nicht halten können«, sagte Brogan eines Tages besorgt zu König Algrim.
    Der nickte zustimmend, auch ihm bereitete das Sorgen. Im Norden wurden immer mehr Orks gesichtet, es wurde gefährlich.
    »Aber wo

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