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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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sollen wir hin? Es gibt einfach keinen sicheren Ort mehr.«
    Brogan seufzte. »Wir werden uns wohl verteilen müssen. Kleine Gruppen in allen Ländern, in den Gebirgen und den dichten Wäldern werden nicht so sehr auffallen. Wir werden durch Falken oder Botenreiter in Verbindung bleiben und immer wieder mit gezielten Attacken Teile von Scurrs und Greedeons Armee schwächen. Und wir müssen eine Möglichkeit finden, Scurr vernichtend zu schlagen.«
    Zauberer Tomis fuhr sich über den Spitzbart. »Sicher, sicher, aber ist es sinnvoll, uns zu zerstreuen?«
    Londov hielt das für eine gute Idee. »Ich denke, wir sollten es tun. Ich selbst werde hier in Gronsdale bleiben. Ich kenne mich in diesem Land aus und kann die Angriffe anführen.«
    »Sollen wir uns noch vor dem Winter trennen?«, fragte Tomis kritisch.
    »Ja«, sagte Brogan. »Orks und Trollen sind Schnee und Eis gleichgültig. Und falls Scurr die Flüsse vergiften lässt, so wie in Errindale, dann sind wir verloren. Wir müssen uns verteilen, bevor er zuschlägt.«
    Am Abend wurde die Neuigkeit bereits im großen Thronsaal verkündet und vorgestellt, wer welche Angriffe leiten würde.
    »Ich werde nach Catharga gehen und versuchen, die Piraten
zu erreichen«, verkündete Rudrinn, der schon seit geraumer Zeit keine Nachricht mehr von seinen Leuten bekommen hatte.
    »Ich komme mit«, verkündete Saliah sogleich, Rudrinn stimmte zögerlich zu. Da es sowieso nirgendwo mehr sicher war, hatte er sie lieber bei sich.
    Broderick, der sich gut in Errindale auskannte, wollte eine Gruppe Krieger dort anführen. Kalina, die keine Kampfausbildung hatte, würde zähneknirschend im Schloss bleiben, aber sie konnte den kleinen Norick schließlich nicht allein lassen.
    Tovion und Nelja wollten nach Northfort gehen und dort helfen, wo sie konnten. Nur Rijana hatte die ganze Zeit über nichts gesagt, sie schien kaum noch etwas zu interessieren.
    »Wo möchtest du denn hin?«, fragte Falkann vorsichtig. »Wirst du hier im Schloss bleiben?«
    Rijana zuckte die Achseln. »Wo wirst du hingehen?«
    »Nach Catharga. Ich werde versuchen, meinem verdammten Bruder das Handwerk zu legen.«
    »Aber sei vorsichtig, Falkann«, warnte Brogan.
    Er nickte grimmig.
    »Ich komme mit dir«, sagte Rijana zur Überraschung aller.
    Falkann wirkte ziemlich verblüfft, stimmte aber zu. Zauberer Tomis wollte auf dem Schloss in Gronsdale bleiben und sich darum kümmern, dass Neuigkeiten an alle weitergeleitet wurden. Brogan hatte den Entschluss gefasst, nach Balmacann zu reisen.
    »Es muss doch noch Krieger aus Camasann geben, die nicht damit einverstanden sind, mit Scurr gemeinsame Sache zu machen. Vor allem jetzt, da es offiziell ist.«
    »Aber pass auf«, warnte Saliah. »Sie stehen alle unter Greedeons und Hawionns Einfluss. Auch bei uns hat es lange gedauert, bis wir den richtigen Weg gefunden haben.«
    Fast schon väterlich streichelte er ihr über die Wange. »Das weiß ich, mein Kind. Keine Sorge, ich kenne mich gut aus
in Balmacann und habe dort Menschen, denen ich trauen kann.«
    Dann wurden in aller Hast die nötigen Vorbereitungen getroffen, bevor sich alle voneinander verabschiedeten. »Rijana, vielleicht hat Ariac nach dem Winter eingesehen …«, sagte Brogan zum Abschied, aber ihr Gesicht verschloss sich.
    »Selbst wenn, er ist für mich gestorben«, sagte sie und wandte den Blick ab.
    Falkann seufzte, aber sein Blick signalisierte dem Zauberer, dass er auf Rijana achtgeben würde.
    Allen war klar, dass sie eine ungewisse Zukunft erwartete.
     
    Saliah und Rudrinn hatten Glück. Noch bevor die schlimmsten Herbststürme über das Meer fegten, gelang es ihnen mit Hilfe einiger Piraten, im Hafen von Catharga ein Schiff zu stehlen und durch die Teufelskralle zu segeln. Sie erreichten die Ayrenn-Inseln wohlbehalten, und Kapitän Norwinn platzte beinahe vor Stolz über seine zukünftige Schwiegertochter.
    Brogan reiste über das Donnergebirge und hörte sich vorsichtig um. Es gab zwar viele kritische Stimmen, aber jeder hatte Angst vor Scurr. Nicht nur Greedeons Männer patrouillierten durch die Dörfer, sondern auch die Blutroten Schatten aus Ursann. Trotzdem gelang es dem Zauberer im Laufe des Winters, noch einmal etwa zweihundert seiner ehemaligen Schüler für seine Sache zu gewinnen.
    Broderick führte den ganzen Herbst über Angriffe in Errindale durch. Seine Heimat war von Orks überrannt worden und große Teile des Landes zerstört oder verseucht. Es waren nur kleine Erfolge, die er mit

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