Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
seinem Schloss befanden sich unterirdische Tunnel, durch die man notfalls in die Berge flüchten konnte.
    Das Land war mittlerweile schneebedeckt, als Falkann abreiste.
    »Bitte komm zurück, ich brauche dich«, flüsterte Rijana zum Abschied und umarmte ihn.
    Er lächelte und gab ihr einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn. »Natürlich werde ich zurückkommen.«
    Noch lange stand sie im Torbogen und blickte Falkann nach.
     
    Das Treffen mit seinem Vater verlief recht gut, viel besser, als Falkann gedacht hatte, obwohl er nicht wusste, ob er seinem Vater wirklich trauen konnte. König Hylonn behauptete, dass ihm schon lange nicht mehr gefiel, was sein jüngster Sohn trieb, und behauptete, er hätte vergeblich versucht, Hyldor auf den richtigen Weg zu bringen.
    König Hylonn versprach, im Geheimen einige Männer zu sammeln und Falkann zur Verfügung zu stellen. Das war ein Angebot, das Falkann kaum ausschlagen konnte, denn sie konnten jeden Mann gebrauchen.

    »Ich werde mit dir kommen, wenn du gegen Scurr und Greedeon kämpfst«, verkündete der alte König zum Abschied. »Es tut mir leid, dass ich dir nicht gleich damals geholfen habe. Ich habe die Dinge zu lange schleifen lassen und hoffe, dass es jetzt nicht zu spät ist.«
    Falkann nickte ernst. Er wusste nicht, ob sein Vater wirklich die Wahrheit sprach, und hatte deshalb nichts von dem Bündnis mit Saliahs Vater erzählt. Er wollte lieber auf der sicheren Seite bleiben und die Männer, die sein Vater schicken wollte, an einen anderen Ort bestellen. Sollte es sich als Hinterhalt herausstellen, konnten sie rasch handeln und würden Lord Bronkar nicht in Gefahr bringen.
    »Wir lagern in den Bergen an der Grenze zu Errindale. Schicke deine Männer nach der Schneeschmelze dorthin.«
    König Hylonn umarmte seinen Sohn, um seine Worte zu unterstreichen. »Ich werde dich nicht enttäuschen. Und ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst.«
    Falkann antwortete darauf nicht, es würde sich schon bald zeigen, ob er die Wahrheit sprach. Dann schwang er sich auf seinen Fuchshengst und ritt zurück zu Saliahs Eltern.
    Rijana fiel Falkann erleichtert um den Hals. Sie war unendlich froh, dass er heil zurückgekommen war.
     
    Der Winter blieb ruhig. Hin und wieder erhielten sie Nachricht von ihren Freunden. Allen schien es gut zu gehen. Nur von Ariac hörte man nichts mehr.
    Im Laufe des langen, kalten und einsamen Winters kamen sich Rijana und Falkann wieder ein wenig näher. Rijana wusste selbst nicht, was sie davon halten sollte, denn eigentlich vermisste sie Ariac noch immer. Doch andererseits hatte er sie tief enttäuscht, sie glaubte nicht, dass sie ihn jemals wiedersehen würde.
    Falkann drängte sie nicht. Er war für sie da, tröstete sie, wenn er merkte, dass sie traurig war, und schaffte es sogar, hin
und wieder ein Lächeln auf ihr ernstes Gesicht zu zaubern. Obwohl ihm sein Verstand sagte, dass sie niemals ein Paar werden würden, machte er sich doch Hoffnungen, und Rijana war daran nicht ganz unschuldig. Als er ihr eines Abends am Kaminfeuer einen zaghaften und schüchternen Kuss gab, ließ sie das jedenfalls zu.
     
    Immer wieder hörte man Gerüchte, dass König Scurr angeblich seine Streitkräfte in Ursann sammelte. An einem kalten Wintertag machten Rijana und Falkann sich daher auf den Weg, das zu überprüfen. Sie ritten über die schneebedeckten Ebenen bis zu den Ausläufern des Gebirges. Späher hatten hier eine große Ansammlung von Orks erblickt, die sich von Ursann aus ihren Weg durch Catharga bahnten. Jetzt konnten auch Rijana und Falkann von einer kleinen Erhöhung aus beobachten, wie sich die klobigen Kreaturen in südliche Richtung wälzten.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Rijana.
    »Vielleicht will Scurr seine Schlacht in Balmacann austragen.« Falkann grinste unter dem Tuch hervor, welches sein Gesicht vor dem eisigen Wind schützte. »Es ist doch typisch für Scurr, dass er die Länder anderer Menschen zerstören lässt und anschließend die für sich beansprucht, die noch intakt sind.«
    Nachdenklich blickte Rijana in Richtung Ursann. Unwillkürlich musste sie an die Zeit denken, als sie mit Ariac durch diese Berge gezogen war, doch dann verdrängte sie ihre Gedanken schnell wieder. Dieser Teil ihres Lebens war unwiderruflich vorbei.
    Sie bemühte sich um ein Lächeln und zog Falkann auf die Beine. »Komm, mir ist kalt, und ich möchte ins Warme.«
    »Natürlich, Mylady«, antwortete er und verbeugte sich vor ihr. Die beiden

Weitere Kostenlose Bücher