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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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vorstellen, eines Tages wieder dasselbe für mich zu empfinden? Vielleicht nicht jetzt gleich, aber irgendwann. Ich meine, ich würde gut für dich sorgen und immer für dich da sein, egal was passiert.« Er blickte sie hoffnungsvoll und ängstlich an. »Weißt du, mir ist klar, dass Ariac immer ein Teil von dir sein wird, aber auch wenn du mich niemals so sehr lieben wirst wie ihn, dann ist mir ein kleiner Teil doch lieber als gar nichts.«
    Rijana senkte den Blick. Wahrscheinlich hatte Falkann Recht, und es wunderte sie, dass er so offen sprach. Sie hatte ihn gern, und vielleicht liebte sie ihn sogar ein wenig. Aber sollte sie sich wirklich noch einmal auf ihn einlassen?
    Mit einem enttäuschten Seufzen stand Falkann auf. »Entschuldige, vergiss es einfach.«
    Aber Rijana erhob sich und hielt ihn fest. »Nein, warte, so war das nicht gemeint. Du bist mir sehr wichtig. Aber meinst du, es würde gut gehen mit uns, nach allem, was geschehen ist?«
    Falkann nickte und blickte ihr tief in die Augen. »Es würde mich sehr glücklich machen. Ich wollte niemals ein anderes Mädchen, nur dich, immer nur dich.«

    Rijana kämpfte mit sich. Wahrscheinlich hatte sie ganz tief in ihrem Inneren noch immer gehofft, dass Ariac eines Tages zurückkäme. Aber dann riss sie sich zusammen. Sie wollte ihn ohnehin nicht mehr. Was sie nun sagte, war eigentlich eine reine Trotzreaktion, und nachdem die Worte aus ihrem Mund gekommen waren, wurde ihr das auch schlagartig bewusst.
    »Gut, ich möchte, dass wir heiraten. Gleich hier und jetzt in Catharga. Nicht, dass dich am Ende doch noch ein Troll umbringt.«
    Auf Falkanns Gesicht zeichnete sich Unglauben ab. Wenn er mit allem gerechnet hätte, aber nicht damit. Er schnappte nach Luft, und nur ganz zögernd wurde ihm bewusst, was Rijana gesagt hatte. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte ihn.
    Rijana hingegen dachte: In Thondras Namen, was habe ich nur gesagt?
    Doch Falkann war bereits bei ihr und wirbelte sie herum.
    »Du machst mich zum glücklichsten Menschen der ganzen Welt!«
    Rijanas Lächeln wirkte etwas gequält. Aber dann versuchte sie, realistisch zu sein. Falkann war ein guter Mensch, er hatte Fehler gemacht, aber das hatte sie auch. Zumindest würde er sie niemals verlassen, da war sie sich sicher.
    Die beiden ritten zurück zur Burg, und Falkann blickte Rijana immer wieder an, so als würde er Angst haben, sie könnte es sich anders überlegen.
    In Rijana tobten widerstrebende Gefühle, denn wenn sie ehrlich zu sich war, dann wusste sie, dass sie insgeheim noch immer auf Ariacs Rückkehr hoffte. Gleichzeitig war ihr aber klar, dass sie ihm niemals würde verzeihen können, dass er sie im Stich gelassen hatte. Daher wollte sie ihm so wehtun, wie er ihr wehgetan hatte. Verzweifelt versuchte sie, sich selbst einzureden, dass Falkann nicht nur Mittel zum Zweck war. Aber
sie liebte ihn ja wirklich, wenn auch auf eine andere Art, als es bei Ariac der Fall gewesen war.
    Saliahs Eltern waren sehr überrascht, als Falkann ihnen die Neuigkeiten überbrachte, aber sie freuten sich für die beiden.
    Am Abend saß Falkann mit Rijana im Arm vor dem Kamin und fragte: »Möchtest du nicht lieber, dass unsere Freunde mit dabei sind? Wir könnten auch bis zum Frühling warten.«
    Rijana schüttelte den Kopf. »Nein, wenn man wartet, passieren immer furchtbare Dinge.«
    »Na gut«, sagte Falkann und streichelte ihr glücklich über die Haare.
    Nur Rijana fühlte sich unwohl. Sie starrte in die Flammen und wusste nicht mehr, was sie denken sollte.
    Lord Bronkar hatte einen weisen Mann holen lassen, der Rijana und Falkann am nächsten Tag trauen sollte. Rijana hatte von Lady Melinah ein wunderschönes Kleid bekommen, das nur ein wenig kürzer und enger gemacht werden musste. Als Rijana am Abend vor der Hochzeitszeremonie in dem großen Ankleidezimmer stand, fühlte sie sich schrecklich. Eigentlich hätte sie jetzt in einem anderen Land stehen müssen und einen anderen Mann heiraten sollen. Plötzlich hatte sie Schuldgefühle Falkann gegenüber.
    Lady Melinah kam herein und betrachtete sie mit einem Lächeln, das sehr an Saliah erinnerte.
    »Du siehst wunderschön aus«, sagte sie und steckte ihr ein paar silberne Haarspangen in die kunstvoll frisierten Haare.
    Rijana rang sich ein Lächeln ab, und Saliahs Mutter streichelte vorsichtig ihre Wange.
    »Stimmt etwas nicht mit dir?«
    Rijana schüttelte den Kopf, aber aus ihrem Augenwinkel tropfte eine Träne. Lady Melinah nahm sie in den

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