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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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geweckt?«, fragte er anklagend, als Rijana zurückkam. Sie sah müde aus.
    »Weil es dir gestern nicht gut ging. Ist es jetzt besser?«, fragte sie und umarmte ihn.
    Ariac versicherte ihr dies und stand auf. Im Laufe der nächsten Tage merkte er, dass er nur dann durchhielt, wenn er in regelmäßigen Abständen mindestens drei Dornen auspresste und zwischendurch die Blätter kaute. Aber er brauchte immer mehr davon, und trotzdem wurden die Schmerzen immer schlimmer. Er schaffte es jedoch, seinen Zustand einigermaßen vor Rijana geheim zu halten. Sie war selbst so erschöpft, dass sie gar nicht merkte, dass Ariac häufig kaum die Augen richtig öffnen konnte oder in der Nacht zusammengekrümmt und mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden lag.
    Am vierten Tag nach dem Angriff der Orks erreichten sie endlich den Rand einer tiefen Schlucht, durch die ein Fluss rauschte. Schon einige Zeit hatten sie keine Verfolger mehr gesehen, blieben aber vorsichtig und bemühten sich, keine Spuren zu hinterlassen.
    »Wir müssen dort hinunter«, sagte Ariac und hielt sich an einem Felsen fest, um nicht umzukippen.
    Rijana seufzte müde und begann, den Berg hinunterzuklettern. Ariac sah alles nur noch verschwommen, und als er beinahe unten angekommen war, stolperte er plötzlich und
polterte den Abhang hinunter. Stöhnend blieb er unten liegen und umklammerte seinen Kopf. Er konnte nicht mehr. Rijana kniete sich erschrocken neben ihn und nahm ihn in den Arm.
    »Hast du dir den Kopf angestoßen?«
    Ariac nickte und presste die Augen fest zusammen. Rijana ließ ihn vorsichtig auf den Boden sinken, schnitt ein Stück Stoff aus dem Umhang, tauchte es in das kalte Wasser des Gebirgsflusses und legte es Ariac auf die Stirn.
    »Bist du gestolpert?«, fragte Rijana besorgt und betrachtete ihn genau.
    Ariac hustete, dann stand er auf. »Ist schon wieder gut. Komm, wir müssen durch das Tal.«
    Er schlug ein rasches Tempo an, denn er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, und bis Catharga wollte er Rijana auf jeden Fall begleiten. Zum Glück fand er unterwegs noch einen Curuz-Busch mit dicken Dornen, die er auspressen konnte. Ein Fluss strömte durch das felsige Tal, und nach drei weiteren Tagen ermüdenden Laufens sahen sie, wie er sich an einer schmalen Stelle durch die Berge wand.
    Ariac stand der Schweiß auf der Stirn. Er hatte schon wieder Fieber bekommen und versuchte, nicht allzu sehr zu zittern. Rijana lehnte erschöpft und mit halb geschlossenen Augen an der Felswand.
    »Hinter der Öffnung im Fels beginnt Catharga«, sagte Ariac.
    Gewaltsam öffnete Rijana die Augen. Sie blickte auf den Fluss, der sich seinen Weg durch den Felsen vor ihnen bahnte, dann die steile Felswand hinauf.
    »Müssen wir hinaufklettern?«
    »Ich hoffe nicht«, erwiderte Ariac und stolperte langsam und qualvoll weiter. Er kaute einige Blätter. Nach einer Weile sahen sie, dass ein sehr schmaler Grat am Rande des Flusses entlangführte.

    »Sollen wir es versuchen?«, fragte Rijana.
    Ariac nickte. Er wusste, dass er keinen Aufstieg in die Berge mehr überstehen würde.
    »Ich gehe voran«, sagte er. »Wenn ich drüben bin, rufe ich.«
    Rijana nickte und umarmte ihn. »Sei vorsichtig.«
    So tastete er sich vorsichtig voran, immer am glitschigen Rand des Felsens entlang. Gischt spritzte empor.
    »Ariac, was ist los?«, rief Rijana irgendwann ängstlich gegen das Toben des Wassers an. Sie sah ihn nicht mehr, und er war schon seit einer Weile hinter einer Biegung verschwunden.
    Mühsam hangelte Ariac sich an dem Felsgrat entlang und musste irgendwann kurz Pause machen. Bitte, Thondra, lass mich Rijana noch bis nach Catharga bringen , flehte er stumm.
    Irgendwann schleppte er sich weiter, und als er über einen letzten Spalt gesprungen war, fand er sich auf einer grünen Ebene an der Grenze zu Catharga wieder. Ariac ließ sich auf den Boden sinken.
    »Du kannst kommen, Rijana«, rief er nach einer Weile. Dann legte er sich erschöpft auf den Boden und kaute halbherzig auf ein paar Blättern herum.
    Als Rijana erschien, setzte Ariac sich wieder hin.
    »Komm, wir müssen weiter.«
    »Sollen wir uns nicht kurz ausruhen?«, fragte sie müde. »Wir sind doch jetzt in Catharga.«
    Ariac schüttelte den Kopf. »Noch zu nah an Ursann.«
    Rijana seufzte und lief neben Ariac her. Sie erzählte, dass sie hoffentlich bald die Brücke erreichen würden, die sie nach Balmacann brachte.
    »Ich habe kein Gold mehr«, sagte sie besorgt. »Scurr hat es mir abgenommen. Aber ich

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