Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
ihr. Es kamen immer mehr grunzende und schreiende Orks in den Talkessel. König Scurr lachte höhnisch und geisterhaft.
Rijana und Ariac wollten gerade den steilen Abhang hochklettern, als Rijana abrupt stehen blieb. Ariac folgte ihrem Blick, und was er dort oben sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Feuerechsen – mehr als ein Dutzend, und sie kamen direkt auf sie zu. Erschrocken hielt Ariac Rijana am Arm fest.
»Lass sie nicht in deine Nähe.«
Er deutete in eine Richtung, in der er die wenigsten Orks vermutete, und die beiden eilten dorthin. Ariac schlug weitere Orks nieder, Rijana drosch einem großen Ork mit ihrem Knüppel über den Kopf. Das Wesen stand allerdings immer wieder auf, und Rijana kämpfte verbissen. Mit dem Mut der Verzweiflung gelang es ihr schließlich, dem Ork ihren Knüppel ins Auge zu rammen, sodass er endlich von ihr abließ.
Sie rannte den Berg hinauf. Eine Feuerechse war hinter ihr her, und Ariac gelang es im letzten Moment, dieser den Kopf abzuschlagen.
»Los, hoch!«, schrie er, und Rijana lief und krabbelte den felsigen Abhang hinauf. Ariac drehte sich um, um gegen einen weiteren Ork zu kämpfen. Rijana hielt inne, aber Ariac schrie ihr zu: »Los, hinauf, dreh dich nicht um!«
Sie hastete weiter, während Ariac dem Ork den Kopf von
den Schultern trennte. Eine kleine Feuerechse kam zischend auf ihn zu. Geschlitzte Augen fixierten ihn, bevor die Echse den Schwanz drehte, um zuzuschlagen. Ariac sprang im letzten Moment zur Seite und teilte die Echse in zwei Hälften. Zufrieden sah er, wie die Orks von den Feuerechsen aufgehalten wurden, die alles auslöschten, was ihnen in die Quere kam, ob Mensch oder Ork. Ariac stürmte Rijana hinterher, die schon beinahe oben angekommen war. Etwas hielt Ariac jedoch plötzlich am Fuß fest. Er trat nach hinten und traf einen Ork am Kopf. Dieser grunzte nur und stürzte sich erneut auf ihn. Ariac kämpfte kurze Zeit mit dem Ork, der schließlich in die Tiefe polterte. Aber auf einmal sah er eine kleine Feuerechse links von sich, die zum Schlag ansetzte. Ariac warf sich nach rechts und sah, dass Rijana von oben einen Stein warf, der die Echse traf. So streifte diese ihn nur am Stiefel. Ariac rappelte sich auf, aber da traf ihn auch schon der Schwanz einer ausgewachsenen Echse, und er spürte einen sengenden Schmerz im Oberschenkel. Instinktiv hieb er mit seinem Schwert nach der Kreatur und stolperte weiter den Berg hinauf. Oben stand Rijana und rollte immer wieder Felsbrocken nach unten. Im Talkessel herrschte heilloses Chaos. Orks kämpften gegen Feuerechsen, und Soldaten versuchten, sich ihren Weg durch das Getümmel zu bahnen, um Rijana und Ariac hinterherzueilen. Rijana streckte Ariac erleichtert die Hand entgegen, sodass er heftig atmend den Rand des Talkessels erreichte.
»Schnell«, keuchte er und ignorierte den feurigen Schmerz in seinem Oberschenkel.
Sie rannten auf dem Felsgrat entlang, zu der Stelle, wo der aufragende Felsen zu sehen war. Ariac holte die Schwerter hervor und zog sich mit zusammengebissenen Zähnen den Stachel aus dem Oberschenkel. Der zweite, der von der kleinen Echse, hatte seinen Stiefel nicht durchdrungen. Er schloss kurz die Augen und lehnte sich an den Fels.
»Hat dich die Echse erwischt?«, fragte Rijana erschrocken. Sie hatte solche Wesen noch niemals gesehen.
Ariac nickte und lächelte aufmunternd. »Ja, aber das macht nichts.«
Es ist nur ein Stachel, redete er sich selbst ein, vielleicht kann ich zumindest Rijana noch aus den Bergen herausbringen.
»Schnell, nach Süden«, sagte er und deutete nach links. Unterwegs riss Ariac immer wieder Blätter des Curuz-Busches ab und steckte sie in seine Tasche. Als sie kurz anhielten, brach er einige Dornen ab und presste den Saft auf seine Zunge. Das Zeug schmeckte ekelhaft, aber es war seine einzige Chance, zumindest noch einige Tage zu überleben.
Immer wieder hörten die beiden Schreie, Hörner, und einmal rannte sogar eine Gruppe von Orks direkt oberhalb von ihnen vorbei. Magische Donnerschläge erfüllten die Berge. Wahrscheinlich ließ König Scurr nun seine Wut darüber aus, dass ihm Thondras Kinder entkommen waren.
Ariac ließ sich schwer atmend hinter einen Felsen sinken.
»Sie wissen, dass wir nach Süden wollen. Wir müssen nördlich des Passes durch eine Schlucht«, sagte er.
Rijana war erschöpft. Sie gab Ariac etwas von dem Wasser aus ihrem Trinkschlauch. Er nahm ein paar Blätter, schnitt seine Hose auf und legte sie auf die
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