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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Wasser schadet doch nicht, und als Pirat solltest du das gewöhnt sein. Mein Name ist Broderick, und ich komme aus Errindale. Du kannst mir sicher noch einige Schimpfwörter und Flüche beibringen, was?«
    Rudrinn runzelte die Stirn, nickte aber schließlich. Der
kleinere, breitere Junge, der in demselben Saal schlief wie Rudrinn, war ihm spontan sympathisch. An Broderick war eigentlich alles breit. Die Schultern, das Gesicht und vor allem das Grinsen, das sein Gesicht häufig überzog.
    Firon, Rudrinns Mentor, kam langsam näher. »Los, du solltest dich umziehen, sonst wirst du noch krank.«
    »Das geht dich gar nichts an«, schimpfte Rudrinn, nahm Rijana an der Hand und eilte mit ihr zusammen zum Schloss.
    Am Eingang wurden sie sogleich von Birrna begrüßt, die ihnen einen Becher mit dampfendem Tee hinhielt. Sie schüttelte den Kopf. »Immer das Gleiche. Sie können es einfach nicht lassen!«
    Rijana grinste nur, inzwischen war sie niemandem mehr böse. Rasch zog sie sich um und rannte anschließend die Treppen hinunter, wo sie auf den grantigen Rudrinn traf. Auf halbem Weg nach draußen kam ihnen Brogan entgegen. »Na, habt ihr den Aufnahmeritus überstanden?«
    Rijana nickte und grinste, während Rudrinn noch immer vor sich hin knurrte.
    »Seht euch heute noch ein wenig um, ab morgen beginnt eure Ausbildung«, erklärte der Zauberer. »Am Morgen lernt ihr Lesen und Schreiben, am Nachmittag findet Reiten, Schwertkampf- und Bogenschießtraining statt. Später kommen noch andere Kampftechniken, Schwimmen und Ausdauertraining hinzu.«
    Rudrinn schnaubte verächtlich. »Ich kann Seekarten lesen, das reicht.«
    »Nein, das tut es nicht«, erwiderte Brogan mit strengem Blick. »Und nun geht, und seht euch um.«
    Die beiden verschwanden nach draußen und sahen sich die nähere Umgebung des Schlosses an. Unterhalb des Hügels lag ein kleiner See, in dem nun einige Kinder schwammen. Eine Gruppe von dreißig Jungen ritt gerade unter der Führung
eines großen weißhaarigen Mannes vorbei. Der große Mann hielt seinen imposanten hellgrauen Hengst an und beugte sich zu den beiden Kindern herunter.
    »Ihr seid die Neuen, nicht wahr? Ich bin Rittmeister Londov. Könnt ihr schon reiten?«, fragte er mit einer sehr rauen und eigentümlichen Aussprache. Er war vor beinahe vierzig Jahren aus Gronsdale hierhergekommen und unterrichtete die jungen Krieger im Reiten.
    Bevor Rijana etwas erwidern konnte, sagte Rudrinn verächtlich: »Ich brauche das nicht, schließlich bin ich ein Pirat.«
    Rittmeister Londov hob seine schneeweißen Augenbrauen. »Du wirst Gefallen daran finden.«
    Rudrinn machte nur ein abwertendes Geräusch und wandte sich ab.
    »Ich möchte gerne richtig Reiten lernen«, sagte Rijana und streckte vorsichtig eine Hand nach dem großen Pferd aus.
    Rittmeister Londov schenkte ihr ein Lächeln und trieb sein Pferd an. Die Gruppe galoppierte geschlossen einen Hügel hinauf, wo sie anschließend Lanzenstechen übten. Eine Zeit lang sahen Rijana und Rudrinn aus der Ferne zu, dann liefen sie den Berg hinab und strichen eine Weile ziellos durch den Wald, der unterhalb des Schlosses lag. Rijana sog die frische klare Luft ein und bewunderte die vielen kleinen Blumen, die am Boden blühten. Hier war alles so friedlich, fast so wie im Wald zu Hause. Es war beinahe Abend, als die beiden ins Schloss zurückkehrten. Sie gingen in ihre Räume und bald darauf mit den anderen zusammen zum Abendessen.
    Falkann passte Rijana an der Tür zum Speisesaal ab. »Ihr wart lange fort.«
    Rijana nickte und blickte zu Falkann auf. »Wir haben uns ein wenig umgesehen.«
    »Bist du noch beleidigt?«, fragte er.

    Sie schüttelte den Kopf und deutete anschließend grinsend auf Rudrinn, der sich gerade mit einem Jungen stritt. »Er aber schon.«
    Falkann seufzte, dann deutete er auf einen der Tische, an dem unter anderem auch Saliah und Broderick saßen. »Möchtest du dich zu uns setzen?«
    Rijana blickte sich unsicher nach Rudrinn um, doch der wurde gerade von Firon zu einem der anderen Tische gezerrt.
    »Ja, gerne«, antwortete sie.
    Heute gab es frischen Hirschbraten, Kartoffeln und Gemüse. Rijana staunte. So gutes Essen hatte sie noch nie gehabt, nicht einmal beim Herbstfest zu Beginn des neuen Jahres.
    »Bald ist das Neujahrsfest«, erklärte Falkann beim Essen, »dann werden die Siebzehnjährigen geprüft. Es gibt immer ein Festessen, Musik und Tanz. Das wird dir gefallen.«
    Rijana war überrascht. Es sollte noch besseres Essen

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