Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
geben?
    »Dieses Jahr wird auch Ronda geprüft«, sagte Broderick mit vollem Mund. »Möge Thondra verhindern, dass sie eine der Sieben ist, sonst sieht es schlecht für die Länder aus.«
    Ronda streckte ihm die Zunge heraus. »Lass dir erst mal einen Bart wachsen, bevor du mit Erwachsenen sprichst«, erwiderte sie würdevoll.
    Broderick fuhr sich mit gerunzelter Stirn über den spärlichen Flaum auf seinem Gesicht. »Pah, von wegen erwachsen«, grummelte er, »du bist ein freches, rothaariges Gör.«
    Ronda beachtete ihn nicht weiter und wandte sich einer Freundin zu.
    »Was passiert am Neujahrsfest?«, fragte Rijana.
    »Alle, die in diesem Jahr siebzehn geworden sind, müssen eines der Schwerter der Kinder Thondras berühren. Leuchtet es auf, dann ist derjenige einer der Sieben«, erklärte Falkann. »Drei Schwerter haben wir hier, zwei besitzt König Scurr.«
Sein Gesicht verzog sich angewidert. »Und zwei sind verschwunden.«
    »Ist denn schon einer der Sieben hier aufgetaucht?«
    Falkann schüttelte den Kopf. »Nein, es ist beinahe tausend Jahre her.«
     
    Brogan und Hawionn saßen gemeinsam mit den anderen Zauberern und Lehrern an einem großen Tisch etwas abseits und beobachteten ihre Schützlinge.
    »Die Kleine wurde gut aufgenommen«, stellte Hawionn zufrieden fest. »Aber der Piratenjunge wirkt ziemlich aufsässig.«
    Brogan hob beschwichtigend die Hand. »Er ist eben ein Pirat, aber er ist kein schlechter Junge, das spüre ich.«
    »Er mag keine Pferde«, kam es missbilligend von Rittmeister Londov.
    »Das wird sich geben«, meinte Brogan.
    »Ein Pirat«, ertönte die schnarrende Stimme eines sehr kleinen und runzligen Mannes, der neben Hawionn saß. Zauberer Tomis hatte dünne graue Haare, einen ebensolchen Bart und ein Sichtglas in sein eines Auge geklemmt. »Mit Piraten hat man immer Ärger. Vor einhundertfünfunddreißig Jahren hatte ich einen Piraten, der hat sich hartnäckig geweigert, das Lesen zu erlernen.« Der kleine Zauberer schüttelte anklagend den Kopf. »Am Ende hat er mit meinen Büchern ein Lagerfeuer entzündet.«
    Alle verdrehten die Augen. Diese Geschichte erzählte Tomis schon seit Jahren. Immer wenn ein Piratenjunge hinzukam, was zum Glück nicht sehr häufig war, schimpfte er tagelang vor sich hin. Auch jetzt grummelte er die ganze Zeit über etwas in seinen Bart und schüttelte immer wieder den Kopf.
    »Aber nur zwei Neue«, sagte Hawionn kopfschüttelnd. »Es ist jetzt schon das fünfte Mal in zehn Jahren, dass Scurr uns die Kinder stiehlt.«

    »Wir müssen endlich die Wachen verstärken«, verlangte Brogan nicht zum ersten Mal.
    Das ernste, strenge Gesicht von Hawionn verzog sich. Er wusste, dass sie eigentlich mehr Wachen brauchten, aber auf der anderen Seite musste auch die Insel bewacht werden, und König Greedeon, ihr Gönner, brauchte ebenfalls eine Menge Krieger. Hawionn hatte diese Diskussion schon sehr oft mit Brogan geführt. Die beiden Zauberer mochten sich nicht sehr, wie alle wussten.Viele waren insgeheim der Ansicht, dass Brogan es mehr verdiente, das Oberhaupt der Schule zu sein, doch König Greedeon hatte vor beinahe dreißig Jahren auf Hawionn bestanden.
    »Gut, fünfzehn Krieger, das müsste gehen«, lenkte Hawionn schließlich ein.
    »Was, wenn Scurr nun einen der Sieben hat?«, fragte Tharn ungehalten. Auch er und Brogan standen sich nicht sehr nahe. Tharn legte Wert auf äußerste und bedingungslose Disziplin und Gehorsam, während Brogan den jungen Leuten auch Werte wie Freundschaft und Loyalität lehrte und ihnen hin und wieder sogar zugestand, Autoritäten zu widersprechen.
    Brogan hatte zwar die ganze Zeit über ein schlechtes Gewissen, doch nun antwortete er in scharfem Tonfall: »Du hättest es sicherlich verhindert!«
    Tharn fühlte sich ertappt, auch ihm waren bereits drei Mal Kinder abhandengekommen. Er und Brogan wechselten sich immer jahresweise mit der Suche ab.
    »Es nützt nichts, darüber zu streiten. Bisher ist keiner der Sieben aufgetaucht«, lenkte Rittmeister Londov ein.
    Brogan hatte niemandem von der alten Hexe in der Steppe erzählt, denn er glaubte nicht, dass sie Recht hatte. Zu viele Hexen, Zauberer und Scharlatane hatten in den vergangenen Jahrhunderten vorhergesagt, dass die Sieben wiedergeboren wären, aber keiner hatte jemals Recht behalten.
Sein Blick streifte über die vielen Kinder, die miteinander aßen und scherzten.
    Wenn einer von ihnen dabei ist, werden wir es erfahren, dachte er seufzend.
     
    Am Abend, als Rijana in

Weitere Kostenlose Bücher