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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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und streckte sich, um ein wenig größer zu wirken.
    Birrna stemmte ihre Hände in die breiten Hüften und schüttelte den Kopf. »Na, du bist viel zu dürr, hast wohl nicht genug zu essen bekommen. Aber ich werde dich schon aufpäppeln.« Lächelnd zog sie ein Stück Kuchen aus ihrer Tasche heraus und reichte es der überraschten Rijana.
    Die biss vorsichtig hinein, und ein Strahlen überzog ihr Gesicht – so etwas Gutes hatte sie noch nie gegessen.
    »Pass nur auf, sonst siehst du bald aus wie Birrna«, meinte
Ronda frech grinsend, worauf Birrna das Mädchen am Ohr packte.
    »Sei nicht so vorlaut, aus dir wird ohnehin nie eine anständige Frau mit Rundungen an der rechten Stelle.« Sie seufzte. »Aber das ist bei dem harten Training auch kein Wunder. So etwas mit jungen Mädchen zu machen …« Birrna schüttelte anklagend den Kopf, dann wandte sie sich zum Gehen. »Gut, es gibt die Morgenmahlzeit nach Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang etwas Warmes. Um die Mittagszeit seid ihr meist unterwegs, dann kannst du dir etwas in der Küche abholen, aber das werden dir die anderen dann schon zeigen.«
    Rijana nickte und betrachtete die neuen Kleider. Nun kam ihr das eigene, mehrfach geflickte und ausgeblichene Kleid noch erbärmlicher vor. Sie hatte zwei Lederhosen, zwei dünne Leinenhemden für den Sommer und zwei dicke für den Winter bekommen. Außerdem einen langen sandfarbenen Rock, wie ihn die meisten anderen Mädchen trugen, und zwei weiße Blusen mit leicht ausgestellten Ärmeln. So schöne Kleider hatte sie noch nie gehabt. Außerdem lagen ganz unten ein dünner Sommerumhang und ein dicker aus Wolle für den Winter. Beide hatten eine dunkelgrüne Farbe.
    »Los, zieh dich um«, Ronda grinste, »dann zeigen wir dir die Insel.«
    Auch die anderen Mädchen waren bester Laune. Nur die kleine Ellis seufzte, sie wusste, was Rijana jetzt bevorstand. Rijana zog sich hinter einem Umkleidevorhang die Lederhose und das Hemd an. Das Ganze band sie mit einem Ledergürtel zusammen. Sie hatte außerdem halbhohe Lederschuhe zum Schnüren bekommen.
    »Warte, ich flechte dir die Haare«¸ bot Saliah an, »hier auf der Insel weht immer ein starker Wind.«
    Kurz darauf machten sich alle Mädchen lachend und schwatzend auf den Weg nach unten. Auf der Treppe traf
Rijana auf Rudrinn, der in seinen neuen Kleidern, die denen von Rijana ähnelten, nicht sehr glücklich wirkte. Er quetschte sich durch die Jungen und knurrte Rijana zu: »Ich sehe aus wie ein Narr!«
    Die schüttelte den Kopf. »Finde ich gar nicht, du siehst doch gut aus«, entgegnete sie ehrlich.
    Rudrinn zupfte genervt an seinem Hemd herum – solche Kleider war er einfach nicht gewohnt.
    Von überall her strömten Kinder, die sich der Gruppe anschlossen. Nur etwa dreißig Jungen, im Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahren, hatten sich in der Halle unter der Aufsicht eines großen, durchtrainierten Mannes versammelt. Er hatte ein schmales Gesicht und einen schwarzen Bart, der nur sein Kinn bedeckte.
    Falkann drängte sich zu Rijana durch und betrachtete sie zufrieden. »Gut, du hast deine Kleider schon, dann hast du sicher schon Birrna, die gute Seele des Schlosses, kennen gelernt. Sie ist die Hausmutter und Köchin.«
    Rijana nickte und lief in dem Pulk weiter die Treppen hinunter.
    »Der Mann dort unten«, Falkann deutete auf den Schwarzhaarigen, »ist Schwertmeister Tharn. Er und gelegentlich auch Brogan sind für die Kampfausbildung verantwortlich. Tharn ist sehr streng. Du solltest dich lieber gut mit ihm stellen.«
    Rijana schaute den großen Mann neugierig an, der sie eindringlich musterte, als sie vorbeiging. Er hatte wie die Jungen, die ihm folgten, ein langes schlankes Schwert an der Hüfte hängen.
    »Du bekommst in den nächsten Tagen ein Holzschwert zum Trainieren, außerdem einen Dolch und einen Bogen«, erzählte Falkann. »Wenn du etwas älter bist, dann bekommst du auch ein richtiges Schwert und ein Pferd.«
    »Ich bekomme ein eigenes Pferd?«, fragte Rijana überrascht.

    »Na ja, nicht ganz allein, denn es müssen sich immer drei Kinder ein Pferd teilen, weil sonst zu viele Pferde auf der Insel wären.«
    Rijana war begeistert.
    Endlich hatte die ganze Gruppe das Schloss verlassen. Über weiche grüne Wiesen spazierten sie hinab in ein Tal. In der Ferne sah Rijana einige Pferde grasen. Sie fragte sich, welches davon ihres werden würde.
    Auf einem Hügel sah man, wie Tharn mit den Jungen trainierte. Sie kämpften in Zweiergruppen, und Tharn erteilte

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