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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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der Schwerter berührten.

    »Wenn Falkann einer der Sieben ist, dann fordere ich Zauberer Tomis freiwillig zum Tanz auf«, scherzte Broderick.
    »Du hast Zeugen«, drohte Saliah zum Spaß, und um sie herum wurde leise gelacht. Keines der Kinder glaubte ernsthaft, dass die Kinder Thondras zu ihren Lebzeiten in Erscheinung treten würden.
    Zehn Jungen waren bereits getestet worden, und die Zauberer und Ausbilder stellten resigniert fest, dass keiner davon eines der Schwerter zum Glühen brachte. Noch ein Junge war vor Falkann an der Reihe. Falkann wurde nervös, obwohl er normalerweise sehr gelassen war. Seine Hände wurden feucht, und er schwitzte. Schließlich stand er vor Brogan, der ihm aufmunternd zulächelte und ihm eines der magischen Schwerter hinhielt.
    Falkann streckte seine Hand aus und berührte das Schwert ehrfürchtig. Etwas wie ein Blitzstrahl durchfuhr ihn, sodass er es um ein Haar losgelassen hätte. Merkwürdige Szenen flackerten vor seinem inneren Auge auf. Er wusste nicht, wie ihm geschah. Innerhalb weniger Augenblicke sah er grausame Schlachten, heroische Siege und fremde Länder vor sich. Doch das alles lief so schnell in seinem Geist ab, dass er es gar nicht richtig wahrnahm.
    Plötzlich war alles vorbei und Falkann völlig durcheinander. Erging es allen jungen Männern so, die das Schwert zum ersten Mal berührten? Als er wieder klar sehen konnte, bemerkte er, dass irgendetwas anders war als sonst. Er blickte in die aufgerissenen Augen der Zauberer, die ihn anstarrten, als wäre er ein Geist. Es herrschte vollkommene Stille in dem Saal. Keiner wagte, sich zu bewegen.
    Falkanns Stimme klang für ihn unnatürlich laut, obwohl er nur flüsterte. »Was ist denn?« Er blickte auf das Schwert in seiner Hand und sah dann, dass die eingravierten Runen auf der Schneide ganz schwach glühten. In der uralten Schrift war »Thondras Krieger« eingraviert.

    »Du … du bist einer der Sieben«, flüsterte Brogan fassungslos, und als wäre so der Bann gebrochen, brach urplötzlich tosender Jubel aus. Alle schrien, jubelten und klopften dem fassungslosen Falkann auf die Schulter.
    Schließlich war es Hawionn, der ein donnerndes Machtwort sprach. Er bestand darauf, dass auch die restlichen Jungen getestet wurden, aber Falkann blieb der Einzige. Schließlich zog Hawionn den fassungslosen Jungen hinter sich her in sein großes Arbeitszimmer, wo in wuchtigen Regalen tausende von Büchern, Schriftrollen und merkwürdigen Artefakten lagen.
    Hawionn drückte Falkann in einen tiefen Ledersessel und gab ihm einen Kelch mit Wein zu trinken. Dann stellte er sich vor ihn. »Du bist nun etwas Besonderes, und du hast eine große Verantwortung«, sagte Zauberer Hawionn ernst. »Ich bin sehr stolz, dass du es bist, denn du bist ein guter Krieger.«
    Falkann nickte mechanisch. Er war kalkweiß im Gesicht und glaubte jeden Moment umzukippen. Das konnte doch alles gar nicht sein.
    Seine Stimme war nur ein Krächzen, als er sagte: »Aber ich kann das doch nicht sein …«
    »Die Schwerter lügen nicht«, erwiderte Hawionn ernst und streng. Er war sehr erleichtert, dass er nun einen der Sieben in seiner Schule hatte. König Greedeon von Balmacann war in den letzten Jahren sehr ungehalten geworden und hatte Hawionn immer wieder dazu angehalten, mehr Kinder in die Schule aufzunehmen. Nun würde Greedeon erst einmal zufrieden sein.
    »Und die anderen?«, flüsterte Falkann. »Wer sind die anderen?«
    Hawionn zuckte die Achseln. »Das wird sich in den kommenden Jahren herausstellen. Die Sieben waren alle von jeher nur wenige Jahre voneinander entfernt.« Er packte Falkann am Arm. »Bist du bereit, dein Schwert zu erhalten?«

    »Was?«, fragte Falkann, in dessen Kopf sich noch immer alles drehte.
    »Wir haben hier drei Schwerter. Falls deines dabei ist, wirst du es spüren.«
    Falkann nickte mechanisch, stand auf und torkelte zu den drei Schwertern, die auf Hawionns riesigem, dunklem Schreibtisch lagen. Nacheinander nahm er die Schwerter in die Hand. Sie waren alle unglaublich leicht und gut ausbalanciert, doch bei einem, dem dritten in der Reihe, durchzuckte es ihn erneut wie ein Blitz. Das Schwert schien für ihn gemacht zu sein. Er nickte Hawionn zu, der erleichtert ausatmete.
    In Falkanns Kopf wirbelte alles durcheinander. All die Schlachten, die Zauberer Tomis ihnen an so vielen endlosen und zum Teil auch sehr langweiligen Unterrichtstagen beigebracht hatte, zogen an ihm vorbei. Der männliche Teil der ursprünglichen Sieben,

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