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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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sehr gutaussehend. Wer weiß, am Ende ist auch sie eine der Sieben.«

    »Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen«, verlangte Hawionn, der gerade zurückkehrte. Er hatte die Boten bereits losgeschickt.
     
    Endlich hörte das erste Lied auf, und Broderick war erlöst. Keuchend kehrte er zu seinen Freunden zurück, die sich köstlich amüsierten.
    »In Thondras Namen, das war das Schrecklichste, das ich jemals erlebt habe«, sagte er schaudernd und wischte sich die Hände an seiner Hose ab. »Tomis hatte ganz schmierige Hände, igitt!«
    »Dann darfst du eben nicht so dämliche Sachen sagen«, meinte Rudrinn ohne Mitleid.
    Broderick machte eine wegwerfende Handbewegung und stürzte einen Kelch mit Wein herunter. »Rijana, tanzt du mit mir, damit ich dieses fürchterliche Ereignis schnell vergesse?«
    Diese lief rot an und schüttelte verlegen den Kopf. »Nein, ich kann es nicht.«
    »Ach was«, meinte Broderick und nahm sie an der Hand, »ich zeige es dir.«
    Doch Rijana sträubte sich hartnäckig, und schließlich gab Broderick auf. Auch Saliah und Falkann kehrten zurück. Das Fest nahm seinen Gang, aber Falkann winkte seine Freunde irgendwann zu sich, und sie gingen hinaus vor das große Tor. Es war Herbst und bereits ziemlich kalt draußen. Auf der Anhöhe vor dem Schloss wehte ohnehin meistens der Wind. Sie setzten sich in den Schutz einiger Felsen, und Falkann fuhr sich durch die halblangen, dunkelblonden Haare.
    »Du meine Güte, ich habe keine Ahnung, wie mein Leben jetzt weitergeht.«
    Die anderen nickten. Auch sie waren noch immer etwas durcheinander.
    »Ob einer von uns auch noch einer der Sieben ist?«, fragte Tovion unsicher.

    Alle hoben die Achseln und sahen sich an, doch vorstellen konnte sich das niemand so richtig.
    »Wie auch immer«, sagte Saliah bestimmt und nahm Falkanns Hand. »Wir halten zu dir und kämpfen mit dir, falls es jemals zu einer Schlacht kommt.«
    Die anderen nickten einstimmig und nahmen sich im Kreis an den Händen. In dieser Nacht beschlossen sie, immer zusammenzuhalten und ihre Freundschaft durch nichts und niemanden zerstören zu lassen. Danach fühlte sich Falkann ein wenig besser.
     
    Auch in Ursann wurde das Neujahrsfest gefeiert, allerdings nicht mit Musik, Tanz und gutem Essen, sondern mit einer Ansprache von König Scurr. Dieser kam regelmäßig nach Naravaack, um seine Ansichten kundzutun. Selbst Ariac, der nach wie vor rebellierte, musste zugeben, dass Scurr eine charismatische und mitreißende Art hatte. Sogar er, der weder von dem König noch von Worran etwas hielt, ertappte sich hin und wieder dabei, König Scurr zuzujubeln, auch wenn er sich rasch wieder fasste.
    Auch heute stand der große, unheimliche Mann vor seinem erhöhten Thron im großen Speisesaal. Schon einige Zeit redete er über die Ausbildung in Ursann.
    »… sicher, unsere Methoden sind hart«, sagte er gerade und schritt auf dem Podest auf und ab, begleitet von den bewundernden Blicken der Jungen, »aber ihr werdet zu Männern, richtigen, harten und starken Männern!«
    Seine jungen Soldaten jubelten ihm zu.
    »Wir sind die Elite, das Beste, das die Reiche jemals gesehen haben, und wir können alles bekommen, was wir wollen!« Der König warf einen abschätzenden Blick in die Menge. »Die anderen Reiche schwelgen in Reichtum, sie haben Bodenschätze, fischreiche Gewässer, gutes Ackerland und vieles mehr. Dennoch ist ihnen das nicht genug. Camasann,
zum Beispiel, streckt seine Hand nach der Steppe aus, um dort die Völker zu vernichten, aber uns geben sie nichts ab.« Er blickte kurz zu Ariac, als er die Steppe erwähnte. »WIR haben es verdient, belohnt zu werden. WIR sind die Starken. Sie machen uns schlecht und sagen uns nach, wir seien Dämonen, dabei nehmen wir uns nur das, was uns zusteht!« Seine Stimme wurde so mitreißend, dass alle Jungen laut jubelten und selbst Ariac seine Hände nur mühsam unten halten konnte, was ihm mal wieder den wütenden Blick von Worran einbrachte. Dass Camasann die Steppenvölker vernichten wollte, konnte Ariac nicht glauben, dennoch stimmte es ihn etwas nachdenklich.
    »Lasst uns das erobern, was unser gutes Recht ist! Wir sind die Elite aller Länder! Wir! Sieg für Ursann!«
    Die Jungen unter ihm tobten, und König Scurr lächelte heimlich in sich hinein. Er hatte es schon immer geschafft, dumme junge Leute zu begeistern. Sie verehrten ihn und fürchteten ihn. Gemeinsam mit Worran und dessen gnadenloser Brutalität war es ein perfektes Spiel. Worran

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