Thors Valhall
über dem Wasser.
Ohne Probleme zog Thor einen Fisch nach dem anderen aus dem See.
„Unser Abendessen ist damit gesichert“, verkündete er, als er die Angel bei Seite legte und anschließend in den Eimer blickte, in dem sich seine Fänge tummelten.
Auch Dylan riskierte einen Blick, wirkte dabei allerdings weniger begeistert.
„Und wer wird sie töten und ausnehmen?“
Thor lachte. „Das lass mal meine Sorge sein.“
Er kam auf die Beine, zog das Shirt über den Kopf, schließlich schlüpfte er auch aus den Schuhen und der Hose.
„Was hast du vor?“, erkundigte sich Dylan, dabei lag die Antwort klar auf der Hand.
„Ich gehe schwimmen“, erklärte Thor. Im Nacken band er seine Haare zusammen. Zuvor hatten sie glänzend und wellig auf seinem Rücken gelegen. Oft hatte Dylan beobachtet, wie Thor sich die frisch gewaschenen Haare am Abend geflochten hatte, sodass sie am Morgen, wenn er den Zopf wieder öffnete, leichte Wellen besaßen.
„Ist das Wasser nicht noch zu kalt?“
Thor schüttelte den Kopf. „Es ist genau richtig.“
Er trug nur noch seine Unterhose, nahm etwas Anlauf und tauchte dann mit einem gekonnten Kopfsprung direkt in den See hinein. Auch das Wasser schlug nun Wellen, beruhigte sich allerdings schnell. Ein paar Sekunden vergingen, in denen Thor allerdings nicht wieder auftauchte. Dylan reckte seinen Hals, ließ seinen Blick über die weite Oberfläche gleiten, doch von Fahlstrøm keine Spur. „Thor?“, rief er nachdenklich. Als niemand antwortete, kam er auf die Beine. „Thor!“
Ein Hauch von Panik stieg in ihm auf, als Fahlstrøm weiterhin nicht zu sehen war und ebenfalls nicht antwortete. War ihm etwa etwas zugestoßen? Er nahm die Sonnebrille ab, um deutlicher sehen zu können. „Thor!?“
„Was ist denn?“, erklang plötzlich die vertraute Stimme. Dicht vor dem Steg, lächelnd, schwamm Thor im seichten Wasser und fuhr sich über das nasse Gesicht. „Hast du mich etwa vermisst?“
Dylan schluckte, setzte sich wieder. „Ich hab dich nur aus den Augen verloren.“ Er sah hinab in den See. „Ist es tief?“
Thor schüttelte den Kopf. „Hier vorne nicht.“ Demonstrativ schwamm er vor, nun konnte er sogar im Wasser stehen. „Komm‘ doch auch hinein, es erfrischt.“
„Ich weiß nicht.“ Dylan zögerte. Noch einmal sah er auf das klare Wasser, beugte sich leicht, sodass er sein blass geschminktes Gesicht mit den dunklen Augen im Wasser gespiegelt erkennen konnte. Prüfend griff er mit den Fingerkuppen hinein. Für seine Verhältnisse war es eindeutig zu kalt.
Er spürte, wie Thor nach seinen Stiefeln griff, die Schnürung löste, und die Schuhe schließlich über seine Füße zog und auf den Steg warf. Auch die Strümpfe zog er aus, sodass Dylans nackte Sohlen ins Wasser tauchten.
„Uh, eindeutig zu kalt!“, schimpfte der.
„Ach komm!“ Thor schwamm immer noch direkt vor dem Steg auf der Stelle, kam dann wieder näher und richtete sich auf. Im Stand ging ihm das Wasser noch immer bis zur Brust „Wenn du erst einmal drinnen bist, ist es nicht mehr kalt.“ Seine Hände griffen unter Dylans Rock, sie strichen über seine Waden, hinauf bis zum Knie. Einige Male, bis die Haut vom Wasser benetzt war. „Nun komm‘ rein!“, forderte er abermals. „Vertrau‘ mir.“
Dylan dachte nach. Thor Fahlstrøm vertrauen? Sollte er darüber lachen oder diese Forderung tatsächlich mal annehmen?
Er genoss Thors Hände an seinen Beinen, wie sie ihn dort streichelten und sanft zu sich zogen.
„Also gut.“
Schnell hatte er sein T-Shirt über den Kopf gezogen, auch den Rock strich er sich über die Hüften und den Oberkörper vom Leib, bis er ebenfalls nur noch in der engen Unterhose am Steg saß und sich weiter über das Wasser beugte.
„Komm‘!“, forderte Thor. Seine Hände wanderten weiter nach oben, bis sie Dylans Oberschenkel berührten, ihn daran fest packten.
Dylan wagte es. Seine Hände streckte er nach Thors Schultern aus, von ihm gestützt glitt er ins kalte Wasser, direkt in Fahlstrøms Arme.
„Oh my god!“, fluchte Dylan, als ihn das kühle Nass umspülte. Er schloss die Augen. Sein Körper presste sich an Thors, der herzlich lachte.
„Siehst du, gar nicht so schlimm.“
Als Dylan die Augen wieder öffnete, sah er Thor ganz dicht vor sich. Wassertropfen glänzten auf seinem Gesicht, sein Leib, an dem sich Dylan noch immer festklammerte, wirkte stark, muskulös, beschützend.
Zitternd rieb sich Dylan an seiner Brust und erschauderte wohlig, als
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