Three-Night-Stand (German Edition)
keine hinreichenden Erklärungen und Entschuldigungen geben, die das wiedergutmachen konnten. Es war aus. Aus und vorbei.
Alles, was ihm jetzt noch blieb, war mögliche Schadensbegrenzung. Und genau aus diesem Grund sollte er die Flasche Rotwein in seiner Hand auch gar nicht erst öffnen. Er brauchte einen klaren Kopf für sein Vorhaben.
Kapitel 21
Das war es. Genau davon hatte Lisa als Teenager immer geträumt: an Liam Chandlers Arm unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen über den roten Teppich zu laufen, um die Premiere eines seiner neuen Filme zu besuchen. Ganz wichtig war dabei immer gewesen, dass sie in ein traumhaftes Kleid gehüllt war und mindestens genauso toll aussah wie er. Und das tat sie.
Karen und sie hatten sich vor ungefähr einer Woche auf die Mission ‚Traumkleid finden‘ begeben und waren nach einer wahren Odyssee durch die schicksten und teuersten Geschäfte L.A.s tatsächlich fündig geworden. Lisa war nie ein Fan von Markenkleidung und immer der Meinung gewesen, dass es auch schicke Sachen für weniger Geld und dennoch in guter Qualität gab, und sie hatte sich aus diesem Grund auch vorgenommen, selbst mit ihrem neuen mehr als guten Einkommen niemals übermäßig teure Sachen zu kaufen – bis zu dem Moment, in dem sie ‚ihr‘ Kleid gefunden hatten. Es war von Versace und kostete ein kleines Vermögen, aber es war einfach… ein Traum aus Seide und Chiffon in Petrol. Es war nicht allzu tief ausgeschnitten, schmiegte sich bis hinunter zu ihrem Hintern jedoch so eng an ihren Körper, dass es unglaublich sexy aussah, und verlor durch die unten weiter werdenden Chiffonlagen und die Schleppe, die am Rücken befestigt war, dennoch nichts von seiner Eleganz verlor. Es besaß keine glitzernden Verzierungen (Lisa hatte lange suchen müssen, um dem Christbaumschmuck zu entgehen, den man auf den meisten Abendkleidern fand), sondern der Stoff selbst glänzte auf eine sehr angenehme, unauffällige Weise und war einfach nur wundervoll.
Zudem hatte sich Lisa noch von Karens Lieblingsstarcoiffeur frisieren und schminken lassen und fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich schön – was bei dem Trubel um sie herum, dem Gekreische der Fans und den unaufhörlich flackernden Blitzlichtern sehr hilfreich war, um ihre eigene Aufregung in den Griff zu bekommen und zumindest nach außen hin selbstbewusst und gut gelaunt zu wirken.
Drei Dinge waren allerdings anders als damals in ihren Träumen: Erstens war Liams Film gleichzeitig auch Lisas Film (was die ganze Sache noch viel aufregender und schöner machte); zweitens riefen die Reporter und Fans an der Absperrung auch ihren Namen und baten sie darum, Fragen zu beantworten und etliche Bücher zu signieren, und drittens sehnte sie sich in Wirklichkeit einen anderen Mann an ihre Seite. Das war wohl der erheblichste Unterschied zu ihrer Teenagerphantasie und etwas, was ihre Nerven zusätzlich belastete, weil sie sich zwischendurch immer wieder suchend nach Nick umsehen musste.
Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie im Inneren ein einziges Nervenbündel war. Nicht nur weil sie wusste, dass sie Nick heute zum ersten Mal seit zweieinhalb Wochen wieder begegnen würde (Liam hatte ihr bestätigt, dass er auf jeden Fall zur Premiere und den daran anschließenden Feierlichkeiten kommen würde), sondern auch weil es sich um die Weltpremiere von Schattenmond handelte, die hunderte von Menschen angelockt hatte. Natürlich waren die meisten davon nur Schaulustige, doch die geladenen Gäste waren dafür umso prominenter. Lisa hatte schon einige bekannte Schauspieler auf dem roten Teppich entdeckt und konnte immer noch kaum glauben, dass sie sich mitten unter ihnen bewegte und einigen sogar durch Liam persönlich vorgestellt wurde. Ja, ‚Nervenbündel‘ war schon der richtige Ausdruck für den Zustand, in dem sie sich befand, und das war auch der Grund, aus dem sie sich immer wieder an Liams Arm festklammerte, sobald er ihr diesen anbot, und ihm auf Schritt und Tritt folgte.
Es war bewundernswert, wie ruhig und gelassen der Schauspieler die ganze Zeit blieb, mit einer Engelsgeduld Autogramme gab und sich zusammen mit seinen Verehrerinnen fotografieren ließ (Lisa konnte sich daran erinnern, dass sie gerade das immer als Fan an ihm geliebt hatte) und auch noch dazu fähig war, mit ihnen und den Reportern herum zu scherzen.
Auf die Frage, ob Lisa seine Freundin wäre, reagierte er zum Beispiel mit einem augenzwinkernden „Noch nicht
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