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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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ein furchtbar langatmiger Erzähler war. Gut… vielleicht lag es auch mit daran, dass ihr Blick immer wieder zu Nick hinüberwanderte, der der Rede anscheinend gespannt folgte, und sie von neuem darüber nachzudenken begann, was genau er wohl mit ihr besprechen wollte. Sehr wahrscheinlich wollte er ihr erklären, warum er diesen Abstand zwischen sie beide hatte bringen müssen, warum er sich in den letzten beiden Wochen nicht gemeldet und ihr damit so wehgetan hatte. Und dann?… Was würde dann kommen? Ihr Herz hämmerte bei diesem Gedanken gleich wieder schneller in ihrer Brust und ihre Ungeduld wuchs.
    Die nächsten Vortragenden taten ihr zwar den Gefallen, jeweils eine kleine Pause zwischen den Beiträgen einzulegen, doch auch während dieser gab es kaum eine Chance, ein ungestörtes Gespräch zu führen, weil andauernd jemand dazwischen kam. Es war fast so, als hätte es jemand darauf angelegt, sie immer wieder zu unterbrechen und Lisa war voll und ganz bereit, Meggie und Jasper dafür verantwortlich zu machen. Doch das war natürlich ausgemachter Schwachsinn. Sie und Nick hatten privat so viele (ungenutzte) Kontaktmöglichkeiten gehabt, dass es mehr als lächerlich gewesen wäre, sie hier auf Biegen und Brechen voneinander trennen zu wollen.
    Lisa runzelte ein wenig die Stirn, als sie nun aus einer Mischung aus Höflichkeit und fehlenden weiteren Gesprächsoptionen den Beiträgen lauschte. Da war von vielem die Rede: von der Firma, die die Filme produzierte. Den Regisseuren, die sie drehten. Den Schauspielern, den Drehbuchautoren… Torte und Rednern war eines gemein: Sie alle erweckten den Eindruck, dass die Schattenweltfilme im Grunde eine Kreation von TFP waren und es eigentlich gar keine literarische Vorlage zu diesen gab. Selbst die, die direkt über die Schattenweltfilme sprachen, hatten wohl vergessen, dass Lisa eigentlich als Ehrengast angekündigt worden war und erwähnten sie nur ganz beiläufig, etwas, das sie nach einer Weile ziemlich wütend machte. Immerhin waren ihre Romane die Grundlage der Filme, die TFP, wie es schien, nun aus seiner misslichen Finanzlage retteten.
    Auf der anderen Seite war das Verhalten dieser Leute auch nicht weiter überraschend, schließlich waren die Vertragsverhandlungen nicht so ausgegangen, wie es sich die Führungsriege von TFP vorgestellt hatte. Sie hatten sehr viel härter mit Lisa kämpfen müssen, als sie wohl vermutet hatten und sich auf Kompromisse einlassen müssen, die keiner von ihnen vorausgeahnt hatte. Irgendwie hatte Lisa ständig Nicks Worte im Kopf gehabt: „Pass auf dich auf, ja? Den wenigsten Leuten, die für die TFP arbeiten, kann man vertrauen.“
     Worte, durch die sie so konzentriert, misstrauisch und knallhart gewesen war wie nie zuvor. Sie konnte sich noch ganz deutlich an die dummen Gesichter erinnern, die Meggie und vor allem dieser Chester-Millington gemacht hatten, als Lisa ganz selbstbewusst und locker auf die Ablehnung ihrer Drei-Prozent-Klausel im Vertrag reagiert hatte.
    „Gut – Sie wollen mir die drei Prozent nicht geben – dann nennen Sie mir eine ordentliche Summe, die sie mir im Voraus zahlen. Ganz egal, ob der neue Film ein Erfolg wird oder nicht“, hatte Lisa gefordert und es tatsächlich zustande gebracht, den Mann, der gegenüber von ihr am Tisch gesessen hatte, freundlich anzulächeln.
    Chester Millington III hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und sie intensiv gemustert. „Ist das ein ernsthaftes Angebot? Wir zahlen ihnen eine Summe von, sagen wir mal, acht Millionen Dollar und sie unterschreiben für die Verfilmungsrechte der Teile vier bis sechs?“
    Lisas Lächeln war noch ein wenig ‚freundlicher‘ geworden. „Gehen Sie hoch auf zehn Millionen Euro und wir haben eine Verhandlungsbasis.“
    Der III hatte sich redliche Mühe gegeben, sein Erstaunen – oder eher seine Bestürzung – nicht zu deutlich zu zeigen, dafür hatte das Lächeln, das er ihr zugeworfen hatte, Bände gesprochen. Es war so frostig gewesen, dass Lisa das Gefühl gehabt hatte, ihre Umgebung müsse sich augenblicklich mit einer dünnen Eisschicht überziehen. Sie hatte dennoch jede einzelne Sekunde genossen.
    Natürlich hatte sie am Ende noch die Bombe platzen lassen müssen und allen Anwesenden erzählt, dass ihre Zeit hier in L.A. und ihre Einblicke in die Dreharbeiten sie so inspiriert hatten, dass sie noch zwei weitere Teile für ihre Schattenwelt -Reihe schreiben würde. Zwar waren diese Teile im Geheimen schon immer geplant gewesen,

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