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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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die Aufmerksamkeit und Ehrung, die die Mächtigen von TFP ihr bisher verwehrt hatten. Lisa konnte nichts dagegen tun – auch wenn die ganze Aufmerksamkeit ihr furchtbar peinlich war und ihr das Blut ins Gesicht trieb – ihre Augen füllten sich ganz automatisch mit Tränen der Rührung und in ihrem Herzen wurde es ganz warm. Karen lehnte sich zu ihr herüber und tätschelte ihr liebevoll die Schulter und Liam drückte sie einfach kurz an sich. Die aufblitzenden Kameras fingen diesen Moment natürlich ein. Mochte die Presse doch daraus machen, was sie wollte…
    „Aus diesem Grund“, fuhr Nick weiter fort, als der Applaus etwas abgeebbt war, „hat sich TFP auch ein kleines Überraschungsgeschenk für Miss George ausgedacht. Ich freue mich, verkünden zu können, dass zwei Prozent der zukünftigen Einnahmen aller Schattenwelt -Filme in die Projekte von Miss Georges Organisation  ‚ World Protect ‘  fließen werden.“
    Megan am Tisch neben Lisa schnappte nach Luft und Chester-Millington der Dritte erstarrte vollkommen. Lediglich seine Gabel rutschte ihm aus der Hand und fiel klirrend auf seinen Teller. Das war auch alles, was noch zu hören war, bevor ein weiterer tosender Applaus einsetzte, die Reporter, denen es erlaubt gewesen war, bei der Feier anwesend zu sein, heran eilten und weitere Blitzlichter durch den Raum flackerten.
    Lisa war ebenso sprachlos wie die Riege der TFP-Chefs, starrte Nick nur mit offenem Mund an und konnte nicht glauben, was er da gerade getan hatte. Er hatte seine Karriere als Drehbuchautor ruiniert, hatte TFP dermaßen in den Allerwertesten getreten, dass er gewiss noch eine Menge Ärger bekommen würde, und brachte es nun auch noch zustande, sie anzustrahlen und ihr kurz zuzuzwinkern, bevor er die Flucht antrat. Das war auch bitter nötig, denn neben den Reportern waren nun auch Meggie und Tony auf den Beinen und hielten bereits auf ihn zu.
    „Heilige Scheiße!“ stieß Karen neben Lisa aus und holte sie damit zurück in die Realität. „Wenn das mal keine Liebe ist!“
    Lisa wandte sich ihr zu, bewegte ihre Lippen, brachte aber nichts heraus, genauso wie Liam, der mit offenem Mund neben ihr saß und ein paar Mal blinzeln musste, um wieder zu sich zu kommen.
    „So ein Irrer…“, stieß er irgendwann mit einem ungläubigen Lachen aus und Lisa erhob sich wie in Trance.
    Karen hielt sie an der Hand fest. „Süße, wo willst du hin?“ raunte sie ihr etwas besorgt zu.
    „Ich… ich muss zu ihm“, erwiderte Lisa, ohne ihre Freundin dabei anzusehen, und machte sich einfach von ihr los. Doch weit kam sie nicht, denn ein paar der Reporter, die in all der Aufregung nicht an Meggie oder Tony herankamen, wandten sich ihr zu und nur Sekunden später hatte sie mehrere Mikrophone im Gesicht und bekam mehrere Fragen auf einmal gestellt.
    „Miss George, haben Sie vor, noch weitere Bände zur Schattenweltreihe zur schreiben?“
    „Was für eine Organisation ist das, von der hier gesprochen wurde?“
    „Wie genau werden Sie das Geld investieren?“
    Das waren die Fragen, die sie noch so halbwegs heraushören konnte und da dies tatsächlich eine einmalige Chance war, ein wenig Werbung für ihre Organisation zu machen, verdrängte sie wenigstens für den Moment, ihren starken Wunsch mit Nick zu sprechen und holte tief Luft.

    Die Befragung dauerte nicht lange, da das Securitypersonal schnell dafür sorgte, dass die Reporter sich wieder zurückzogen und die Gäste nicht weiter belästigten – doch in Lisas Augen war es dennoch zu lange, denn sie hatte Nick nun völlig aus den Augen verloren. Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich auch kaum vorstellen, dass er sich überhaupt noch in dem Gebäude aufhielt. Er wollte Meggie und Tony momentan bestimmt nicht vor die Nase laufen – auch wenn er unbedingt mit Lisa hatte sprechen wollen.
    Dennoch suchte sie eine Weile nach ihm, tat so, als wolle sie sich nur ein wenig die Beine vertreten, und hielt unauffällig nach ihm Ausschau, in der Hoffnung, er würde sich vielleicht doch noch irgendwo verstecken und sie mit irgendeinem Geräusch oder einer Bewegung auf sich aufmerksam machen. Doch das geschah nicht. Nicht nach zehn Minuten, nicht nach zwanzig… noch nicht einmal nach einer halben Stunde.
    Er war wahrscheinlich nach Hause gegangen und harrte nun dort der Dinge, die wegen seines Handelns noch auf ihn zukommen würden. Lisa runzelte nachdenklich die Stirn, als sie hinaus auf die große Terrasse trat und die frische Luft tief in ihre Lunge

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