Three-Night-Stand (German Edition)
mit einem leisen Seufzen ab. „Irgendwie läuft momentan alles schief. Wir wollten gerade die Drehbuchseiten für die Szenen am Nachmittag durchgehen und Jasper hat sich so mit uns allen überworfen, dass er hoch erhobenen Hauptes gegangen ist.“ Cooper sah sich kurz um und beugte sich dann ein wenig zu Nick vor, um leiser hinzuzusetzen: „Das kann er sich nur leisten, weil er der Neffe vom Alten ist… Ich sag ja dazu nichts mehr…“
„Achtung, Spion im Anmarsch“, warnte Richie sie leise und tatsächlich kam nun Sammy Timms auf sie zu, einer von Jaspers Assistenten und sein größter Fan. Cooper verdrehte die Augen und holte tief Luft.
„Wohin ist Liam denn mit der jungen Frau gegangen“, fragte er Nick. „Vielleicht können wir sie ja schnell zurückholen. Wir können momentan jede Art von Hilfe gebrauchen…“
Nick zückte mit einem verständnisvollen Nicken sein Handy und rief Liam einfach an. So, wie er ihn kannte, hatte er sein iPhone garantiert dabei. Momentan war es eines seiner Lieblingsspielzeuge. Es dauerte nicht lange und Liam meldete sich mit einem fröhlichen „Starbegleitete Touristenführungen – Liam Chandler am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“
„Li, wo seid ihr?“ fragte Nick sofort und lief ein wenig aus der Reichweite Coopers, weil der auf Sammys Bemerkung „Wir kriegen das auch ohne die Deutsche hin“ leicht ungehalten reagierte und den jungen Mann lautstark in seine Schranken wies.
„Noch nicht so wirklich weit weg“, gab Liam zu Nicks Erleichterung zurück. „Wir sind in Malcolms Bibliothek hängengeblieben. Du, ich glaube, Miss George ist gerade in eine andere Sphäre abgetaucht…“
„Wo genau ist das Set?“ hakte Nick nach und setzte sich schon in Bewegung, weil er sich dunkel daran erinnern konnte, dass er diesen Bereich schon einmal gesehen hatte.
„Hinten rechts in der Halle.“
Nick brach die Verbindung einfach ab und marschierte los. Es dauerte nicht lange und er hatte das hell erleuchtete Set erreicht. Liam stand grinsend davor und deutete mit einer leichten Kopfbewegung hinter sich, als Nick bis auf wenige Meter heran war. Seine Augen folgten sofort diesem lässigen Hinweis.
Lisa befand sich weiter hinten in der Bibliothek. Sie bewegte sich nur ganz langsam und vorsichtig, als hätte sie Angst ihre Umgebung könne sich auflösen, wenn sie nur ein zu lautes Geräusch machte. Ihre Augen glänzten verdächtig und auf ihren Lippen lag ein verzücktes Lächeln. Soeben hatte sie den dunklen Eichenholztisch erreicht, auf dem ein paar sehr alt aussehende Bücher lagen und ein antiker Globus stand, den sie nun vorsichtig berührte und damit dazu brachte, sich zu drehen.
„Ich denke, ihr Zustand hat den Bereich des Kritischen verlassen“, raunte Liam Nick zu, als er neben ihm stehenblieb. „Vor ein paar Minuten dachte ich noch, ich müsste den Notarzt rufen.“
Nick sah seinen Freund zweifelnd an.
„Naja… Schnappatmung, geweitete Pupillen, beängstigendes Taumeln…“, setzte Liam erklärend hinzu.
„Und jetzt noch einmal ohne die Liamschen Übertreibungen“, forderte Nick ihn leise auf und Liam grinste ihn breit an.
„Sagen wir es so: Mit der Kulisse haben wir ziemlich bei ihr gepunktet.“
„Das… das sieht alles wirklich genauso aus, wie ich es mir vorgestellt habe“, vernahm Nick Lisas belegte Stimme und sah wieder hinüber zu ihr.
Sie ließ ihre Hand gerade andächtig, fast streichelnd über das glatte Holz des Tisches gleiten. „Aber das ist alles neu, oder?“ Ihr Blick suchte den Liams. „Ich kann mich ganz genau erinnern, dass ich von Malcolms Bibliothek beim letzten Film ziemlich enttäuscht war.“
Liam bestätigte ihre Vermutung mit einem Nicken. „Es wurde ziemlich viel verändert“, erklärte er, während nicht nur Lisa zu ihnen hinüber kam, sondern Nick auch wahrnahm, dass sich Cooper und die anderen ihnen rasch näherten. „Keiner will die Fehler vom letzten Film wiederholen. Es soll dieses Mal ein wirklicher Blockbuster werden, der auch bei den Kritikern ankommen soll. Und für einen Blockbuster braucht man neben talentierten, bekannten Schauspielern und einem spitzenmäßigen Drehbuch auch bombastische Kulissen und Trickeffekte.“
Lisas eigenes Nicken kam etwas verzögert, denn sie hatte nun ebenfalls Cooper wahrgenommen und runzelte bereits die Stirn. Cooper, der nur Sekunden zuvor furchtbar gestresst ausgesehen hatte, strahlte über das ganze Gesicht, als er sie endlich erreicht hatte, und streckte Lisa
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