Three-Night-Stand (German Edition)
Dummheit auf einmal fand man nur sehr selten in einer Person. Glücklicherweise gab es zumindest einen Menschen in ihrer Runde, den Sammys Worte nicht völlig erschlagen hatten.
„Sammy, ist dir in deiner für Speichellecker so typischen Einfältigkeit schon einmal aufgefallen, dass du hier vor einer Gruppe von Menschen stehst, die alle keine besonders großen Fans deines fragwürdigen Idols und eigentlich darüber froh sind, ihn und seine dummen Ideen endlich los zu sein?“ meinte Liam mit einem liebenswürdigen Lächeln. „Die einzige unfähige Person, die andere in ihrer Arbeit behindert, bist du! Du bist weder ein Bestsellerautor noch ein fähiger Drehbuchautor, was man allein schon daran erkennen kann, dass du noch nicht einmal dazu in der Lage gewesen bist, eigene Worte für deine kleine Ansprache gerade eben zu kreieren, sondern auf Jaspers zurückgreifen musstest. Also, tu uns allen doch einen Gefallen und krieche dorthin zurück, wo du hergekommen bist – in Jaspers Arsch!“
Nick unterdrückte ein Prusten – was Lisa und Richie mehr schlecht als recht gelang – während Sammy empört nach Luft schnappte.
„Das… das…“, stammelte er, brachte jedoch, wie auch so oft auf dem Papier, keinen vernünftigen Satz heraus.
„Lass es, Sammy“, riet Cooper ihm, mit diesem genervten Gesichtsausdruck, der eindeutig verriet, dass auch er längst genug von den Allüren dieses Mannes hatte. „Ich denke, es ist besser, wenn Nick, Pete und Francis sich heute um das Umschreiben und Zurechtstutzen der Skripts kümmern. Nimm dir einen Tag frei.“
„Aber…“
Coopers Blick war nicht mehr nur mahnend, sondern vielmehr drohend. „Kein ‚aber‘ mehr“, sagte er streng und Sammy verstummte tatsächlich. Er presste fest die Lippen zusammen, drehte sich dann auf dem Absatz um und eilte beleidigt davon.
„Ich hoffe Jasper macht seine Drohung ernst und nimmt den gleich mit!“ murmelte Richie. Nick stimmte ihm zu – nur innerlich, weil er genau wusste, dass die Sache mit Jasper ganz bestimmt nicht so einfach zu lösen war.
„Sie haben gerade gesagt, dass Nick mit zwei anderen Leuten weiter an den Skripts schreiben wird“, griff Lisa die Worte des jungen Regisseurs auf. „Heißt das, ich darf mich auch nicht weiter daran beteiligen?“
„Nun, ich wollte sie nicht gleich ohne jede Vorbereitung in die Arbeit werfen“, erwiderte Cooper sofort. „Sie müssen ja erst einmal alles kennenlernen: die Sets, die Schauspieler, die ganze Crew… Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin unheimlich dankbar für diese schnelle und sehr effektive Hilfe, aber ich muss mich auch ein wenig auf meine Crew einstellen und kann ihnen nicht sofort jemanden vorsetzen, der plötzlich wichtige Dinge mitbestimmt, ohne dass sie sich wenigstens ein kleines bisschen an Sie gewöhnen konnten.“
Natürlich erfreuten diese Worte Lisa weniger, aber Nick konnte ihr ansehen, dass sie Cooper verstand, seine Entscheidung akzeptieren konnte.
„Was hältst du davon, wenn wir unsere Setführung einfach fortsetzen und uns die Szenen dann später ansehen, wenn sie abgedreht sind?“ klinkte sich Liam nun wieder beschwichtigend ein. „Visuell kann man das Ganze ohnehin besser bewerten und kritisch ins Auge nehmen.“
Lisa presste die Lippen zusammen und sah dann Nick an. ‚Bitte sorge dafür, dass sie das gut machen‘, sagte ihr Blick und er schenkte ihr ein sanftes zuversichtliches Lächeln, bevor er kaum merklich nickte - eines, das er wirklich ernstmeinte.
„Okay“, sagte sie und sah dabei Cooper wieder an. „Machen Sie das ohne mich. Aber ich werde mich nicht zurückhalten, wenn mir das Endergebnis nicht gefallen sollte!“
„Das verlangt auch keiner von dir“, erwiderte Nick und auch die anderen stimmten ihm murmelnd zu.
„Na, dann“, meinte Liam mit einem charmanten Lächeln und bot ihr den Arm. Lisa sah Nick noch für einen Moment an, sagte ihm auf nonverbale Art, dass sie ihm vertraute, und erst dann hakte sie sich bei Liam ein und ließ sich von ihm wegführen.
Nick schloss kurz die Augen, nahm einen tiefen Atemzug und straffte die Schultern. Er hatte in seiner Arbeit schon vor schlimmeren Problemen gestanden und diese mit Bravour gelöst. Das würde er auch dieses Mal schaffen – er würde es schaffen, ihre gemeinsame Idee umzusetzen und am Ende würde Lisa die Szene nicht nur mögen, sondern davon begeistert sein.
„Also“, sagte er laut und Cooper und Richie sahen ihn erwartungsvoll an. „Wir wäre es, wenn
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