Three-Night-Stand (German Edition)
Nick holte tief Luft. „Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Ja, ich mag deine Bücher und ich habe mich wirklich darauf gefreut, an den Skripts zu arbeiten.“
Lisa sah ihn völlig überwältigt an, konnte für einen Augenblick nichts sagen. „Dann… dann hast du sie alle drei gelesen?“ kam es ihr schließlich nur sehr leise und hörbar beeindruckt über die Lippen.
Nick zog die Brauen zusammen. „Natürlich. Wie soll ich sonst daran arbeiten können?“
„Jasper hat nur das Buch gelesen, an dem er auch gearbeitet hat“, erklärte sie ihr Erstaunen. „Als ich ihn darum gebeten habe, doch auch den ersten Teil zu lesen, um die Handlungen der Hauptpersonen besser zu verstehen, meinte er, er müsse sich so etwas Triviales nicht auch noch im Doppelpack antun.“
Ja, das klang ganz nach Jasper, diesem Möchtegernkünstler. Kein Wunder, dass Lisa sich so mit ihm überworfen hatte.
„Ich bin aber nicht Jasper“, gab Nick nun schon sehr viel sanfter zurück und seine Verärgerung über Lisas Zweifel an seiner Ehrlichkeit flaute sehr schnell wieder ab.
Lisas Mund verzog sich zu einem süßen Lächeln. „Du weißt gar nicht, wie froh ich darüber bin!“
Nick konnte nicht anders als ihr Lächeln zu erwidern. „Ich kann’s mir vorstellen. Und du wärst wahrscheinlich noch glücklicher darüber, wenn du Jasper so gut kennen würdest wie ich.“
Sie lachte auf diese natürliche, niedliche Art, die man hier bei den Frauen in Hollywood kaum noch finden konnte, und ein kleiner Schauer rann Nicks Rücken hinunter. Sie hatte oft so gelacht… in der Nacht als sie…
„Muss ja ein ganz toller Kerl sein“, grinste Lisa und ihre Augen hefteten sich auf das nächste Set, an dem sie vorbeifuhren – eines, das sie wohl nicht kannte, denn sie blieb dabei ganz ruhig und gelassen, hielt ihre Hände still in ihrem Schoß.
Aus irgendeinem Grund wanderte Nicks Blick hinüber zum Saum ihres Kleides, das ein wenig zu weit hochgerutscht war und somit ziemlich viel von der hellen Haut ihrer Oberschenkel entblößte. Seidig weich… so fühlten sich ihre Schenkel an. Daran konnte er sich genau erinnern. Er riss sich schnell von dem verführerischen Anblick los und konzentrierte sich gerade noch rechtzeitig auf die Straße, um in der Kurve vom Gas zu gehen. Dennoch wurde Lisa ein wenig zur Seite geworfen und sah ihn erschrocken an.
„Yippie?“ kommentierte er seinen kleinen fahrerischen Ausrutscher mit fragend erhobenen Brauen und einem verlegenen Grinsen.
Lisa lachte erneut, wurde dann aber von dem abgelenkt, was nun direkt vor ihnen lag: Die Kulisse eines alten prunkvollen Herrenhauses, das zum Set von ‚Schattenmond‘ gehörte.
Dieses Mal brachte Lisa keinen Ton heraus. Ihr Mund klappte in andächtigem Staunen auf und ihre Augen wurden ganz groß. Dass sich an die Vorderseite der Kulisse nur eine schlichte Halle anschloss, die für die Innenaufnahmen genutzt wurde, konnte sie aus ihrem Blickwinkel natürlich nicht sehen.
„Das ist… einfach… großartig !“ hauchte sie und bekam kaum mit, dass auf diesem Set schon viel los war. Menschen in und ohne Kostüme liefen hin und her, Sachen wurden durch die Gegend geschleppt, bereitgestellt oder sortiert und aus irgendeiner Richtung duftete es schon wunderbar nach dem Essen, das der Cateringservice für alle Mitwirkenden vorbereitete. Normalerweise begann ein Drehtag schon zwischen fünf und sechs Uhr in der Früh. Dass sie selbst nicht so früh da sein mussten, lag zum einen daran, dass Meggie Lisa nicht gleich am Anfang so viel Arbeit hatte aufhalsen wollen, und zum anderen, dass sie beide nur gebraucht wurden, wenn es Probleme mit den bereits im Vorfeld von Lisa erstellten Verbesserungsvorschlägen für die Skripts der Szenen gab, die nachzudrehen waren.
Nick fuhr hinüber zu den anderen in der Nähe der Trailer geparkten Wagen, darunter auch Liams Maserati. Schon als er den Motor ausstellte, nahm er im Rückspiegel wahr, dass eine dunkel gekleidete Person aus einem der Seiteneingänge des Haupthauses auf sie zukam. Aus dem geschmeidigen, coolen Gang zu schließen, konnte das nur Liam sein. Nur dass er bei diesen bereits ziemlich hohen Außentemperaturen einen langen, dunklen Mantel mit rotem Innenfutter trug, irritierte Nick etwas. Wahrscheinlich hatte er sich schon für die nächste Szene, die zu drehen war, umgezogen – oder kam gerade von einer bereits abgedrehten.
Auf Lisa, die gerade aus dem Wagen gestiegen war, machte sein Auftritt mit flatterndem
Weitere Kostenlose Bücher