Three-Night-Stand (German Edition)
sich tatsächlich zurück und verschränkte nur bockig die Arme vor der Brust, da auch Cooper ihn mahnend ansah.
Lisas brennend wütender Blick ruhte noch einen Augenblick auf Sammys schmaler Gestalt, dann wandte sie sich wieder Nick zu. „Erkläre mir noch einmal, was genau das Problem ist“, forderte sie ihn auf.
Nick holte tief Luft. „Also: Sowohl das Streitgespräch zwischen Becky und Malcolm als auch der Angriff auf Devons Haus müssen neu gedreht werden. Beide Szenen zusammen würden aber zu lang werden, das heißt, entweder man streicht eine von beiden oder man kürzt beide radikal.“
„Mit kürzen meinst du, so wie es hier vorgeschlagen wird?“
Er nickte. „Vielleicht sogar noch mehr.“
Lisa schüttelte sofort den Kopf. „Aber das geht nicht. Dann geht doch alles Wichtige verloren. Kann man nicht mehr bei der Actionszene kürzen?“
„Wenn wir da noch mehr rausnehmen, können wir uns die schenken“, erwiderte Cooper nun, während Sammy schon wieder entrüstet nach Luft schnappte. „Und das will auch ich nicht.“
Lisa sah wieder auf das Skript in ihrer Hand und ihr konzentrierter Gesichtsausdruck verriet Nick, dass sie genauso wie er angestrengt darüber nachdachte, wie man aus diesem Dilemma herauskam, ohne diese Szenen weiter zu kürzen. Es musste doch irgendeinen Weg geben…
Da war er, der erste Funken eines genialen Gedankens, der sich rasch weiterentwickelte. „Warte, warte…“ Nick schloss kurz die Augen um sich besser zu konzentrieren. Ja, das war es! Simpel und doch genial. „Wie wäre es, wenn wir die Szenen einfach ineinander schieben. Wir können mit dem Streit von Becky und Malcolm beginnen und wenn er dann mit der Verteidigungsrede für die Handlungen seiner Organisation beginnt, hört man seine Stimme nur noch aus dem Off…“
„…und sieht, wie die ‚Garde‘ auf dem Gut von Devon einfällt und mit welcher Grausamkeit sie dabei vorgeht!“ beendete Lisa mit leuchtenden Augen seinen Gedanken und Nicks Herz machte einen freudigen Hüpfer. Sie hatte bereits in eine ganz ähnliche Richtung gedacht! Irgendwie schienen sie auf einer Wellenlinie zu liegen… ganz genauso wie vorgestern Nacht…
„Das ist genial!“ setzte Lisa begeistert hinzu. „Weil der Zuschauer so auch sieht, was Malcolm selbst nicht mehr sehen kann: dass seine Organisation längst die Grenzen überschritten hat und nicht mehr zu den Guten gehört!“
„Das… das ist gut – wirklich gut!“ Coopers Augen leuchteten ebenfalls begeistert auf und auch Richie strahlte bis über beide Ohren. Nur Sammy schüttelte aufgebracht den Kopf.
„Aber Malcolm ist doch bei dem Angriff dabei!“ musste er nun auch noch einwerfen. „Er kann doch nicht gleichzeitig noch bei Becky hocken!“
Lisas Lächeln verschwand und alle Euphorie über ihre erste erfolgreiche Zusammenarbeit wich aus ihren Gesichtszügen. „Stimmt.“
Nicks Gedanken überschlugen sich. Irgendwie musste das doch dennoch zu lösen sein. „Ist es denn so wichtig, dass er bei der Aktion dabei ist?“
„Absolut!“ erwiderte Sammy, obwohl Nick seine Frage an Lisa gerichtet hatte, die ihn mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen ansah. Aus diesem Grund reagierte er auch nicht auf Sammys Bemerkung.
Lisa zuckte die Schultern. „Naja, der ganze Angriff würde jetzt ohnehin früher stattfinden. Vielleicht hat sich das alles aus einer Notsituation ergeben und Malcolm wird erst danach darüber informiert – das würde es auch plausibler machen, warum er Becky dorthin mitnimmt.“
„Aber dann müssen wir ja noch mehr Szenen umschreiben und neu drehen!“ protestierte Sammy erbost.
„So viele Szenen werden das schon nicht sein“, konterte Nick, doch Cooper war tatsächlich über diese Worte ins Grübeln geraten.
„Das müssten wir natürlich erst einmal überprüfen“, meinte er. „Der Film hat ohnehin schon das vorauskalkulierte Budget gesprengt und wir haben die Ansage bekommen, alle weiteren Ausgaben in Grenzen zu halten. Aber ich werde mein Möglichstes tun, damit diese Idee umgesetzt werden kann.“
„Das glaube ich jetzt nicht!“ stieß Sammy mit einem unechten Lachen aus. „Sie ist nur eine Buch autorin und hat vom Schreiben eines Drehbuchs und den Abläufen an einem Filmset keinen blassen Schimmer. Ich verstehe nicht, wie an den Kürzungen eines preisgekrönten Drehbuchautors herumkritisiert werden kann, während man irgendwelche absurden Ideen einer Buchautorin sofort annimmt!“
Nick war sprachlos. So viel Ignoranz und
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