Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
Vom Netzwerk:
Identität zu leben, wenn nicht einmal ein Lichtschimmer am Ende des Tunnels zu sehen war! Aber dank dem Gefühl der Gerechtigkeit in mir besaß ich auch die benötigte Energie, um auf den richtigen Moment zu warten ... Zu warten und weiter zu warten, wie ein Geheimagent, bei dem das Wesentliche seines Daseins in dem Zeitpunkt lag, zu dem er in die Bahn glitt, die ihm bestimmt war.
    Auf der anderen Seite waren die Änderungen in der Kunststofffabrik, die ich initiiert hatte, sehr erfolgreich. Die Maschinen arbeiteten kontinuierlich den ganzen Tag über und es gab keine Notwendigkeit mehr für das Vorheizen der Maschinen oder für eine Tagesplanung. Erhöhte Produktionsqualität und -quantität. Die Arbeiter entwickelten ein Gefühl der Überlegenheit den Maschinen gegenüber. Die Aktionäre sahen unmittelbare Gewinne. Die Kunden wurden schneller beliefert und versuchten, das Volumen der Aufträge zu erhöhen. Schon bald, so um Mitte Juli, war es möglich, alle Mitarbeiter in den Urlaub zu entlassen und das Werk für anderthalb Monate während der Sommerferien zu schließen.
    Ich nutzte die französischen Ferien, versteckte meinen marokkanischen Pass an der Stelle, wo auch der israelische lag, und flog nach Israel, um die Kinder in Jerusalem zu besuchen. Für die Reisenden nach Israel gab es eine spezielle Zone im idyllischen Terminal und dort, genau wie in Israel, stand eine chaotische Schlange mit unendlichen Wartezeiten und ein unerträgliches Gefühl der Bedrohung lag in der Luft ...
    „Haben Sie Ihren Koffer selbst gepackt?“, fragte die junge israelische Sicherheitsbeamtin in relativ grobem Ton. Ich war daran gewöhnt, dass hier in Frankreich jede Anrede mit einem freundlichen ‚Guten Tag‘ begann.
    Eigentlich, dachte ich mir, hatte Kamal diesen Koffer gepackt. „Ja natürlich. Ich habe ihn selber gepackt“, erwiderte ich grinsend.
    „Das ist nicht witzig“, schimpfte sie. „Was ist der Zweck des Besuchs?“, fragte sie in militärischem Ton.
    „Ich bin geschäftlich in Frankreich“, antwortete ich.
    „In Israel?“, knurrte sie mich an. „Und spielen Sie hier nicht den Schlaumeier!“, fügte sie hinzu.
    „Sagen Sie mal, arbeite ich bei Ihnen, oder was?“, fragte ich sie, obwohl es keinen Zweifel gab, dass sie ihre Arbeit gut machen wollte und sich an ihre Anweisungen hielt, wie von ihren Vorgesetzten gefordert. Allerdings war der Umgang mit Menschen nicht gerade ihre Stärke. Mit meinem israelischen Pass in ihrer Hand beschloss sie, mich zu bestrafen, ließ mich in der Schlange stehen und wandte sich anderen Fahrgästen zu. Plötzlich schien mir die Anarchie, die im marokkanischen Terminal herrschte, bildschön in Bezug auf die Kultur im israelischen Teil des Terminals.
    Das Verhalten der Menschen, die glaubten, die Welt zu leiten und führen, amüsierte mich meistens. Manchmal fühlte ich Mitleid für sie ... Wie würde ich mich an ihrer Stelle verhalten ...?

    Sechs Monate waren vergangen, seit ich Israel verlassen hatte, und seine Einwohner erschienen mir etwas seltsam. Sie liefen herum wie Mondsüchtige und redeten laut mit sich selbst. Andere hielten eine Hand ans Ohr und führten private Gespräche über ihr Handy. Die Privatsphäre war verschwunden und es schien, als ob die Technik die Kontrolle über die Realität übernahm, ohne dass der Betreffende seinen Weg und sein Image selbst gewählt hatte.
    Das Leben der Menschen war durch Leistung angetrieben und diese wurde auf einer vergleichenden Skala gemessen. Die Vergleichbarkeit war offensichtlich das bestimmende Merkmal des modernen Lebens – kein Definieren ohne Vergleich, keine Erklärung ohne Verhältnis und sogar das Glück selbst war an sie gebunden.
    In einer Welt, in der die Menschen keine großen materiellen Wünsche hatten, Menschen, die sich an einer ausreichenden Nahrung und ein bescheidenes Dach über ihrem Kopf erfreuten, diesen Menschen fehlte nichts. Jedoch in einer Welt, wo es das Beste vom Besten gab, in rauen Mengen, fühlte sich derjenige, der keinen großen Anteil von diesem ‚Guten‘ besaß, als ob er nichts hätte.
    Man pflegte zu sagen, dass Millionäre immer nach der zweiten Million suchten und diese sogar mehr begehrten als die erste, denn sie entdeckten die unendlichen Möglichkeiten, die diese ihnen bot, und sie hatten einen Vergleich ihrer Lage vor- und nachher. Die gleiche Regel galt, wenn es um Schönheit, Weisheit oder Glück ging.
    Du willst

Weitere Kostenlose Bücher