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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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religiösen Rituale. In der alten Stadt waren die meisten Leute in Schwarz oder Weiß gekleidet. Die schwarz Gekleideten waren frommer, wie Imam Ali, dem Begründer des schiitischen Islams.
    „Es sind vor allem Beamte“, sagte der gelehrte Touristenführer. „Über ein Drittel der Einwohner der Stadt gehören zu den Hochschulen und ein Drittel gehört zu den vielen religiösen Institutionen“, sagte er.

    „Und das restliche Drittel?“, fragte Jean-Marc. „Die gehören selbstverständlich zum Sicherheitsdienst“, sagte er selbstbewusst.
    „Wie meinst du das?“, rief ich. „Man sieht nicht so viele Polizisten im Iran“, erklärte ich. „Neunzig Prozent der Polizisten im Land arbeiten undercover“, sagte Haidari, und teilte uns damit Informationen mit, die für den gewöhnlichen Touristen nicht verfügbar waren. „Darüber hinaus investiert die Regierung erheblich in Technologie“, sagte er und erklärte nicht weiter. Jean-Marc erläuterte seine Worte: „Als jemand, der kein Interesse an Computern zeigt, hast du gar keine Ahnung, wie viel die Behörden in die Überwachung, das Abhören der Propaganda und die Anti-Propaganda investieren“, sagte der Arzt amüsiert. „Du kennst doch das Internet, richtig?“, fragte Yahia.
    „Eigentlich“, sagte ich, „kenne ich das Internet nicht, ich muss zugeben, dass ich wegen starker Fehlsichtigkeit die Dinge auf dem Bildschirm nicht einmal aus einem Abstand von zwanzig Zentimetern erkennen kann“, sagte ich und erklärte weiter: „Ich habe noch nie eine E-Mail verschickt.“ Eine Stille senkte sich über das Auto.
    Meine beiden Freunde im Auto wussten nicht, was sie dazu sagen sollten. Als würde ich von einem fremden Planeten stammen.
    „Im Iran“, sagte Hadj, „ist deine E-Mail-Adresse deine Identität.“ Jean-Marc versuchte wie üblich zu vermitteln und versprach, dass, sobald wir wieder in Paris waren, er mich über Computer und Satelliten belehren würde.
    Für die Ausländer war Qom in erster Linie die Stadt der Moscheen. Vor der Stadt, auf einem abgelegenen Berg, genau wie Saint Michel in Frankreich, stand die riesige Jamkaran Moschee mit ihren schönen grünen und blauen Kuppeln. Überall in der Stadt waren die Kuppeln der Moscheen zu sehen. Die Wichtigste unter ihnen war zweifellos auch die eindrucksvollste: die Moschee mit der goldenen Kuppel.
    Nicht wie die in Jerusalem war diese Kuppel so glänzend, dass man sie gar nicht direkt anschauen konnte. Und genau wie Jam'a Omar in Jerusalem, auch in der Nähe von Jam'a Fatima in Qom steht eine Moschee mir einer Kuppel aus Silber. Diese Moschee in Qom, die den Namen einer Frau trägt, ist viel Wichtigkeit ist viel höher als die in Jerusalem.
    Die Menge an Besuchern war enorm und bedrohend zugleich. Wir gingen draußen spazieren, zwischen den Gläubigen. Herr Amiri sagte in einem ernsthaften Ton zu uns, dass ich mir auch das Innere der Moschee ansehen könnte, aber Jean-Marc musste draußen bleiben, weil der Zutritt für Nicht-Muslime strengstens verboten war. Zum ersten Mal sah ich wie mein Freund, der sich normalerweise durch nichts erschüttern ließ, sehr beleidigt war. Ich habe natürlich auf das Vergnügen verzichtet, aber nicht ohne Erklärung: „Ich würde sehr gerne hereingehen und die Heiligkeit des Ortes spüren, aber die Situation ist unmöglich. Aber mit Gottes Hilfe werde ich wieder hierherkommen.“ So sagte ich und glaubte meinen eigenen Worten nicht.
    Anstatt dieser Tour führte uns Herr Amiri auf den angrenzenden Friedhof. Dies war das erste Mal, wo wir vom Krieg gegen den benachbarten Irak hörten. Die Gräber der Kriegsgefallenen waren weit und breit zu sehen, und zwischen den Gräbern, auf Betonwänden, waren riesige Gemälde in Erinnerung an die vielen Opfer des Krieges zu sehen.
    „Welche Stadt ist heiliger?“, wollte Jean-Marc wissen: „Qom oder Kaschan?“
    Kaschan war eine alte Stadt südlich von Qom. „Oder vielleicht Isfahan?“, fügte er hinzu.
    „Qom. Zweifellos ist es Qom“, sagte Herr Amiri entschieden. „Imam Khomeini studierte in Qom. Hier wurde er Mullah (ein islamischer Lehrer oder Prediger)“, erklärte er. „Teheran steht an zweiter Stelle“, fügte er nachdenklich hinzu. „In Teheran wurde der Imam begraben.“ Er meinte natürlich Khomeini.
    Ich deutete auf die Schönheit und den Charakter der eleganten Moscheen mit den hohen Türmen.
    „Wir“, sagte Amiri, „haben das mathematische

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