Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
Bemerkungen des Westens über die scheinbare Demokratie.
Spät in der Nacht kamen wir in Teheran an, körperlich müde und geistig erschöpft. Wir verabredeten uns mit Ali, um am Morgen einen Kaffee im Zentrum der Stadt zu trinken, er fehlte uns mit seiner Ausgelassenheit und seiner positiven Stimmung. Wir verabschiedeten uns von Shahram, und vor lauter Namen und Gesichtern wusste ich nicht mehr, wie ich unseren Freund Amiri rufen sollte. Jean-Marc gab nicht viel preis von seiner Identität. Wir umarmten uns zum Abschied und dankten ihm für die interessante Führung in die geheimnisvollen Tiefen des Iran. „Gute Nacht, mein Bruder, wir sehen uns morgen“, sagte Jean-Marc.
Wir gingen zu unserem Hotel während Yahia die Nacht bei seinen Verwandten in der Hauptstadt verbrachte.
Die Mädchen von letzter Nacht klopften an meine Tür, aber ich war zu erschöpft. Ich versprach Irena, dass ich mit ihr meine letzte Nacht in Teheran verbringen würde.
Der nächste Tag, ein Mittwoch, war unser siebter Tag im Iran, die Atmosphäre im Café war sehr festlich. Haidari kam mit seiner neuen Ehefrau und ihrer Freundin. Ali kam auch in der Begleitung von zwei Frauen, einer jüngeren und einer älteren. Im Iran verhielten sich die jungen Frauen wie selbstbewusste Erwachsene, während die älteren, die ersten Frauen, gezwungen waren, sich hinter Schals und Stoffen zu verstecken, sodass sie älter aussahen, als sie es wirklich waren.
Auf der Straße schaute sie niemand an und zu Hause waren sie die Sklavinnen der neuen Frauen, die jünger waren als ihre ältesten Töchter. Aber unter Leuten mussten sie so tun, als ob es ihnen gut ginge und sie Gott dankbar wären für das Glück, das ihnen in die Hände gefallen war. Das wahre Leben einer iranischen Frau lag im Alter zwischen fünfzehn und fünfundzwanzig Jahren. Und wenn sie nicht mehr jung genug war und nicht mehr so attraktiv, wie sie in ihrer Jugend gewesen war, dann wurde sie als erwachsene Frau pensioniert, um ihr mütterliches und religiöses Ziel zu erfüllen ... Der Sinn des Lebens ... Nach den Geboten der Religion ... Natürlich.
Die Stühle der Cafés füllten die gepflasterten Bürgersteige und die Passanten quetschten sich zwischen den unzähligen Tischen hindurch wie durch ein Labyrinth. In dem Café, in dem wir uns trafen, gab es ein großes Getöse. Der Charakter des Cafés lag in seiner Uneinheitlichkeit. Tische und Stühle passten nicht zusammen, wie auf einem bunten Basar, die Kellner liefen hin und her, und der ganze Trubel erzeugte den gewünschten Effekt.
Wir waren zu fünft, Shahram, Jean-Marc, Ali, Haidari und ich, und saßen an einem vornehmen Tisch, während die vier Frauen neben uns auf rückenfreien Holzhockern um einen viel kleineren und niedrigeren Tisch saßen.
Die Begegnung zwischen uns Männern, in deren Köpfen noch die Erinnerungen der Sinnlichkeit aus Frankreich schwebten, war warm und herzlich. Obwohl das gemeinsame Merkmal unter uns fünf Männern die Sexpartys waren, an denen wir alle beteiligt waren, wagte niemand, das Thema aufzugreifen. Der Ort ließ ihre Gesichter transparente und tugendhafte Masken tragen.
Die Kellner schwärmten rund um unseren Tisch wie Bienen. Sie servierten uns einheimische Honigkekse und geschältes Obst, ohne dass wir danach fragten. In Paris hatte ich gedacht, dass Yahia der Senior in der Hierarchie war, aber hier war es eindeutig, dass Haidari der Dominante war: Er lud ein. Er kümmerte sich um alles. Er bezahlte ... großzügig. Die Männer sprachen über Geld und Geschäfte. Shahram und ich saßen da und beobachteten die Straße. Zwei junge Männer gingen an uns vorbei. Einer schaute zum Tisch der Frauen. Eines der jungen Mädchen blickte auf und schenkte dem verwirrten jungen Mann ein Lächeln.
Zur gleichen Zeit erklärte Haidari den Zusammenhang zwischen Arabern und Muslimen. Mitten im Satz stand er auf, ging zu seiner neuen, jungen Frau und gab ihr eine schallende Ohrfeige. Die Frau fiel zu Boden, lag dort und blutete, ihre Freundinnen reichten ihr helfende Hände und trösteten sie.
Haidari ging zurück an seinen Platz und fuhr mit seiner Theorie fort, dass die Araber mit einer Aussteuer prahlten, die ihnen gar nicht gehörte, er wirkte ganz gleichgültig, als ob er nicht gerade seine Frau geschlagen hätte. Ich sah das Entsetzen auf Jean-Marcs Gesicht. Noch mehr als der schmerzhafte und demütigende Schlag empörte mich die
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