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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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Denken erfunden, wir haben die Regeln des Schachspiels erfunden, nicht wahr?“, erzählte er stolz.
    „Vor jeder Planung denkt man darüber, wie man es beschützen kann“, sagte er. „Vor dem Erbauen eines Ölfelds baut man zuerst einen Militärstützpunkt, um das Ölfeld zu beschützen, genau wie in einem Schachspiel bewegt man sich umsichtig und verantwortungsvoll“, fügte er ohne jeden kausalen Zusammenhang hinzu. Jean-Marc und ich hörten aufmerksam zu.
    „Was denken sich die Amerikaner, wir seien wirklich so absurd? Sie sollen ruhig kommen, dann werden sie sehen, dass der Iran nicht der Irak ist“, sagte er zum Schluss. „Wir haben viel aus dem Krieg mit dem Irak gelernt“, erinnerte sich Hadj. „Das Qualvolle ist, dass die Iraker genau wie wir Schiiten sind ... Die beiden Länder sollten sich vereinen, wenn Gott es so will“, so lautete sein Wunsch.
    „Der Irak ist übrigens überwiegend Sunnitisch – bis auf weiteres“, dachte ich, aber das behielt ich für mich.
    „Und du denkst wirklich, dass die Welt zusehen wird und ihr machen könnt, was ihr wollt?“, attackierte Jean-Marc. Er war immer noch beleidigt seit dem Besuch in der Fatima-Masumeh-Moschee und versuchte, seine Ehre wiederherzustellen. „Wir sind stark, sehr stark“, prahlte der kleine Mann. „Und wenn wir schon hier sind, kannst du mir ja auch deinen Arbeitsplatz zeigen“, schlug ich kühn vor, aber Herr Amiri ignorierte diesen Zwischenruf schlicht und einfach.
    Stattdessen führte er uns zum Teppichmuseum, wir standen vor ihm und er sagte wie der Lehrer zu seinen Schülern: „Wisst ihr, warum die persischen Teppiche weltweit so berühmt sind?“ Wir schwiegen und warteten auf seine Erklärung.
    „Erstens, ihr gebt mich doch recht, dass die Teppiche länger haltbar sind als Menschen und ganze Reiche, die gegründet wurden und mit dem Wind verschwanden?“ Wir nickten zustimmend. „Der persische Teppich ist das Ergebnis einer lebenslangen Arbeit einer Frau“, sagte er. „Sie webt eine Reihe jeden Tag, und jeder einzelne Knoten enthält einen Teil ihrer Seele.“ Er war sehr stolz auf seine Worte, doch er ignorierte die gedemütigte Seele dieser Frau, die sie in diesen Teppich webte.
    An diesem Tag in Qom erlebte ich den absurdesten Vorfall von allem, was ich im Iran erfahren durfte. An unserem Auto rasten mehrere Polizisten auf Motorrädern vorbei, sie stoppten abrupt, um ein paar Touristen anzugreifen. Eine Frau in einem ärmellosen Kleid zog ihre Aufmerksamkeit und damit ihren puren Zorn auf sich. Sie bekam ein paar Ohrfeigen und wurde in aller Öffentlichkeit verflucht und beschimpft. Die Menschen rundherum schienen zufrieden zu sein mit der schnellen Reaktion der Polizei. Jean-Marc wollte lieber nicht hinschauen und ich versuchte, die Reaktionen der anderen Frauen zu erkennen. Aber zu meiner großen Überraschung unterstützten sie den Angriff auf die rebellische Touristin noch mehr als die Männer.

Auf dem Weg zurück nach Teheran sprachen wir über Religion und Staat, und es sah aus, als ob Herr Amiri ganz überzeugt davon war, dass die Gerechtigkeit in der strengen Religion lag und die westliche Freizügigkeit bald zugrunde gehen würde. „Im heutigen Europa kennt man das Wort Familie gar nicht mehr. Eure Frauen wickeln euch doch um den kleinen Finger“, scherzte er.
    „So soll es sein“, sagte er. „Ich stehe für die Gleichberechtigung, aber die Vernunft einer Frau kann diese Welt nicht meistern“, sagte er und versuchte zu erklären: „Die Frauen haben Stimmungsschwankungen und ihre Entscheidungen schwanken mit der Laune ihrer Periode.“ Der Neurologie-Experte für griff nicht ein und diskutierte nicht darüber. „Ich frage mich, was er über die Wahrnehmung von Herrn Amiri denkt. Es ist doch klar, dass diese Formel sehr bequem für die Männer ist. Sie haben ihre Spielregeln gesetzt“, dachte ich. „Ist der Iran ein demokratischer Staat?“, fragte ich. „Wird der Präsident vom ganzen Volk gewählt?“, wollte ich wissen.
    „Oberflächlich gesehen schon“, stichelte Jean-Marc. Jetzt war er an der Reihe Hadj Yahia zu beleidigen.
    „In Saudi-Arabien“, erklärte Shahram Amiri, „wandert man nach Mekka und bekommt über Nacht den Titel Hadj. Im Qom muss man eine ganze Generation lang studieren, um den Titel Mullah zu bekommen. Das ist der Unterschied zwischen einem Gerücht und der Realität“, sagte er, und somit deutete er auf die Gerüchte und

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