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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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legte und sie weiterführte. »Ihr braucht mir nichts vorzuspielen. Ich weiß, dass Ihr den Kronprinzen beobachtet habt.«
    Kaltain gab nichts preis, als sie die gezupften Brauen hob und ihn von der Seite ansah. »Habe ich das?«
    Perrington ließ einen fleischigen Finger am Stiel eines Farnwedels hinabgleiten. Der schwarze Ring an seiner linken Hand pulsierte und ihr Kopf reagierte darauf mit einem zuckenden Schmerz. »Ich habe ihn auch beobachtet. Und das Mädchen. Sie ist lästig, nicht wahr?«
    »Lady Lillian?« Kaltain blinzelte, unsicher, ob sie jetzt schon aufatmen konnte. Er hatte anscheinend nicht bemerkt, dass sie den Prinzen begehrte , sondern nur, dass ihr aufgefallen war, wie Lillian und Dorian den ganzen Abend aneinandergeklebt hatten.
    »So lässt sie sich nennen«, erklärte Perrington.
    »Ist das nicht ihr richtiger Name?«, fragte Kaltain unwillkürlich.
    Der Herzog wandte sich ihr zu. Seine Augen waren so schwarz wie sein Ring. »Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass dieses Mädchen eine Dame ist?«
    Kaltains Herz blieb stehen. »Ist sie das wirklich nicht?« Darauf lächelte Perrington und erzählte ihr schließlich alles.
    Als er geendet hatte, konnte Kaltain ihn nur anstarren. Eine Assassinin. Lillian Gordaina war Celaena Sardothien, die berüchtigtste Assassinin der Welt. Und sie hatte ihre Krallen in Dorians Herz geschlagen. Wenn sie selbst Dorians Hand wollte, musste sie viel, viel cleverer vorgehen. Vielleicht genügte es, wenn sie einfach aufdeckte, wer Lillian wirklich war. Aber vielleicht auch nicht. Sie konnte es sich nicht leisten, ein Risiko einzugehen. Im Gewächshaus war es still, als hielte es die Luft an.
    »Dürfen wir das zulassen? Wie können wir erlauben, dass der Prinz sich so in Gefahr bringt?« Für einen kurzen Moment bekamPerringtons Gesicht einen gequälten, hässlichen Ausdruck – aber das war so schnell wieder vorbei, dass sie es über dem einsetzenden Hämmern in ihrem Kopf kaum bemerkte. Sie brauchte ihre Pfeife, musste sich entspannen, bevor es noch schlimmer wurde.
    »Nein, das dürfen wir nicht«, sagte Perrington.
    »Aber wie können wir sie auseinanderbringen? Indem wir es dem König erzählen?«
    Perrington schüttelte den Kopf und legte die Hand ans Schwert, während er nachdachte. Sie wandte sich einem Rosenstock zu und fuhr mit ihrem langen Fingernagel an der Kurve eines Dorns entlang. »Sie muss in einem Zweikampf gegen die verbleibenden Champions antreten«, sagte er langsam. »Und vor dem Zweikampf wird sie zu Ehren der Göttin und ihrer Götter anstoßen.« Es war nicht nur das zu enge Korsett, das Kaltain den Atem raubte, als der Herzog weitersprach. Sie ließ die Hand sinken. »Ich wollte Euch bitten, diesen Toast zu übernehmen – als Verkörperung der Göttin. Vielleicht könntet Ihr ihr etwas in den Wein kippen.«
    »Ich soll sie töten?« Jemanden anzuheuern war eine Sache, aber es selbst zu tun …
    Der Herzog hob beschwichtigend die Hände. »Nein, nein. Aber der König ist ebenfalls der Meinung, dass wir einschreiten müssen. Dorian soll glauben, es sei … ein Unfall. Wir würden ihr lediglich eine geringe Dosis Bloodbane verabreichen, nicht tödlich, sondern gerade so viel, dass sie die Kontrolle verliert. Damit bekäme Cain den Vorteil, den er braucht.«
    »Kann Cain sie nicht allein töten? Bei Zweikämpfen kommt es doch die ganze Zeit zu Unfällen.« Ihr Kopf sandte ein scharfes, intensives Stechen aus, das in ihrem ganzen Körper nachhallte. Vielleicht war es leichter, sie zu vergiften …
    »Cain glaubt natürlich, dass er es schafft, aber ich möchte kein Risiko eingehen.« Perrington ergriff ihre Hände. Sein Ring drücktesich eiskalt in ihre Haut und sie kämpfte gegen den Impuls an, ihre Hände zurückzuziehen. »Wollt Ihr Dorian nicht helfen? Wenn er erst einmal wieder frei ist …«
    Dann wird er mir gehören. Er wird mir gehören, so wie es sein sollte.
    Aber dafür zu töten … Er wird mir gehören.
    »Dann können wir ihn auf den richtigen Weg bringen, nicht wahr?« Perrington unterstrich seine Worte mit einem breiten Lächeln. Wäre Kaltain ihrem Instinkt gefolgt, wäre sie schnell weggelaufen, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Aber alles, was ihr Verstand sehen konnte, waren eine Krone und ein Thron und der Prinz, der an ihrer Seite sitzen würde. »Sagt mir, was ich zu tun habe«, verlangte sie.

41
    D ie Uhr schlug zehn und Celaena, die am kleinen Sekretär in ihrem Schlafzimmer saß, blickte von ihrem Buch auf.

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