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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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den Wald, keuchte so heftig, dass sie nicht genügend Luft bekam, um nach Hilfe zu rufen. Sie musste die Brücke erreichen. Die Brücke konnte er nicht überqueren.
    Hinter ihr klirrte ein Schwert, als es aus der Scheide gezogen wurde.
    Sie stolperte, knallte auf Felsen und Schlamm. Das Geräusch des näher kommenden Dämons erfüllte die Luft. Sie versuchte aufzustehen, aber der Schlamm hielt sie fest und sie konnte nicht wegrennen.
    Verzweifelt griff sie mit ihren blutenden kleinen Händen nach einem Busch, als das Pferd dicht hinter ihr war und sie …
    ~
    Keuchend wachte Celaena auf. Sie griff sich mit einer Hand ans Herz und spürte, wie ihr Brustkorb sich hob und senkte. Sie hatte geträumt.
    Das Feuer war heruntergebrannt, kaltes, graues Licht fiel durch die Vorhänge in den Raum. Es war nur ein Albtraum gewesen. Sie musste irgendwann eingenickt sein. Sie umklammerte das Amulett und strich mit dem Daumen über den Stein in der Mitte.
    Ein toller Schutz warst du, als dieses Ding mich letzte Nacht angegriffen hat.
    Mit gerunzelter Stirn drapierte sie die Bettdecke um Fleetfoot herum und streichelte ihr kurz über den Kopf. Bald würde es hell werden. Sie hatte eine weitere Nacht überlebt.
    Seufzend ließ Celaena sich in die Kissen fallen und schloss die Augen.
    Wenige Stunden später, als sich die Nachricht von Nox’ Verschwinden herumsprach, teilte man ihr mit, dass die letzte Prüfung abgesagt war. Sie würde morgen gegen Grave, Renault und Cain im Zweikampf antreten.
    Morgen – morgen würde über ihre Freiheit entschieden.

46
    D er Wald um Dorian war friedlich und starr vor Frost. Schnee fiel in großen Klumpen von den Bäumen, als er an ihnen vorbeiritt. Aufmerksam spähte er durchs Unterholz. Er hatte das Bedürfnis gehabt, heute auf die Jagd zu gehen, und sei es nur, um sich die eiskalte Luft durch die Lunge pusten zu lassen.
    Sobald er die Augen schloss, sah er ihr Gesicht vor sich. Sie spukte ständig in seinem Kopf herum und weckte in ihm den Wunsch, in ihrem Namen Großes und Wunderbares zu vollbringen und ein Mann zu sein, der die Krone verdient hatte.
    Aber Celaena … Er fragte sich, was sie eigentlich empfand. Sie küsste ihn – und das tat sie wirklich mit Leidenschaft  –, aber die Frauen, die er bisher geliebt hatte, hatten irgendwie mehr Sehnsucht nach ihm gehabt. Sie hatten ihm bewundernde Blicke zugeworfen, während Celaena ihn eher ansah wie eine Katze eine Maus. Dorian richtete sich im Sattel auf. In seiner Nähe hatte sich etwas bewegt. Keine zehn Meter von ihm entfernt nagte ein Hirsch an der Rinde eines Baumes. Dorian zügelte sein Pferd und zog einen Pfeil aus dem Köcher, ließ dann jedoch den Bogen wieder sinken.
    Morgen musste sie sich im Zweikampf stellen.
    Wenn ihr etwas zustieße … Nein, sie würde sich behaupten, sie war stark und klug und schnell. Er war zu weit gegangen, er hätte sieniemals küssen dürfen. Denn ganz gleich, wie und mit wem er sich einst seine Zukunft ausgemalt hatte, jetzt konnte er sich nicht mehr vorstellen, je wieder mit einer anderen Frau zusammen zu sein – oder überhaupt den Wunsch danach zu haben.
    Es begann zu schneien. Dorian blickte in den grauen Himmel und ritt weiter durch den stillen Wildpark.
    ~
    Celaena stand an ihrer Balkontür und betrachtete Rifthold. Auf den Dächern lag immer noch Schnee und in allen Häusern brannte Licht. Ein wunderschöner Anblick, wenn man nicht wusste, welche Verderbtheit und welcher Schmutz dort verborgen waren. Und was für ein Ungeheuer über allem herrschte. Hoffentlich war Nox weit weg. Sie hatte ihre Wachen gebeten, heute Nacht keine Besucher vorzulassen und selbst Chaol und Dorian abzuweisen. Einmal hatte jemand geklopft, aber sie hatte nicht aufgemacht und der Betreffende hatte nach dem einen Versuch aufgegeben. Sie legte die Hand auf die Fensterscheibe und genoss die beißende Kälte. Die Uhr schlug zwölf.
    Morgen – eigentlich war es schon heute – würde sie gegen Cain antreten. Im Training hatte sie kein einziges Mal mit ihm gekämpft, weil die anderen Champions sich ständig um ihn gerissen hatten. Cain war zwar stark, aber nicht so schnell wie sie. Dafür hatte er eine irre Kondition – sie würde eine gute Zermürbungstaktik brauchen. Sie konnte nur hoffen, dass das ganze Lauftraining mit Chaol zu etwas gut gewesen war und sie nicht früher als Cain müde wurde. Wenn sie verlor …
    An diese Möglichkeit darfst du nicht einmal denken.
    Sie legte die Stirn an die Scheibe. Wäre es

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