Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
Vom Netzwerk:
ehrenhafter, im Zweikampf zu fallen, als nach Endovier zurückzukehren? Oder wäre esehrenhafter zu sterben, als Champion des Königs zu werden? Wen würde sie für ihn töten müssen?
    Als Adarlans Assassinin hatte sie ein Mitspracherecht gehabt. Selbst als Arobynn Hamel über ihr Leben bestimmt hatte, hatte sie immer mitentschieden, welche Jobs sie übernahm. Keine Kinder. Niemanden aus Terrasen. Aber beim König würde es keine Ausnahmen geben. Erwartete Elena von ihr, dass sie ihm den Gehorsam verweigerte? Ihr wurde übel. Sie durfte jetzt nicht daran denken. Sie musste sich auf Cain konzentrieren, überlegen, wie sie ihn müde machen konnte.
    Aber sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte immer nur an die halb verhungerte, verzweifelte Assassinin denken, die eines schönen Herbsttags von einem knurrigen Captain der Leibgarde aus Endovier geschleift worden war. Was hätte sie auf den Vorschlag des Prinzen geantwortet, wenn sie gewusst hätte, dass für sie einmal so viel auf dem Spiel stehen würde? Hätte sie gelacht, wenn sie geahnt hätte, dass ihr andere Dinge – andere Menschen – einmal genauso viel bedeuten würden wie ihre Freiheit?
    Celaena hatte einen Kloß im Hals. Vielleicht gab es noch andere Gründe, morgen zu kämpfen. Vielleicht waren die paar Monate im Schloss nicht genug gewesen. Vielleicht … vielleicht wollte sie nicht nur wegen ihrer Freiheit hierbleiben. Das hätte sich die verzweifelte Assassinin aus Endovier nie träumen lassen.
    Aber es stimmte. Sie wollte hierbleiben.
    Und das machte den Kampf morgen nicht einfacher.

47
    K altain zog ihren roten Umhang fester um sich und genoss seine Wärme. Warum fanden die Kämpfe im Freien statt? Sie würde erfrieren, bevor die Assassinin überhaupt auftauchte. Sie berührte das Fläschchen in ihrer Tasche und warf einen Blick auf die beiden Becher auf dem Holztisch. Der rechte war für Sardothien. Sie durfte sie nicht verwechseln.
    Sie sah zu Perrington, der in der Nähe des Königs stand. Er hatte keine Ahnung, was sie tun würde, sobald Sardothien aus dem Weg geräumt war – sobald Dorian wieder frei war. Ihr wurde warm und das Blut rauschte durch ihre Adern.
    Kaltain beobachtete vorsichtig den kleinen Platz vor dem Uhrturm, auf dem die Zweikämpfe stattfinden sollten. Der Herzog kam zu ihr herüber. Wie eine Mauer stellte er sich zwischen sie und die Ratsherren, sodass niemand etwas sah.
    »Etwas kühl für Kämpfe im Freien«, sagte er. Kaltain lächelte, und als er ihre Hand küsste, ließ sie die Falten ihres Umhangs über den Tisch fallen. Im Schutz des roten Stoffes öffnete sie mit der freien Hand verstohlen das Fläschchen und kippte den Inhalt in den Wein. Als Perrington sich aufrichtete, steckte es schon wieder in ihrer Tasche. Das hier war gerade genug, um Sardothien zu schwächen – dass ihr schwindlig wurde und sie die Orientierung verlor.
    Ein Leibgardist erschien in der Schlosstür, dann ein zweiter. Zwischen ihnen ging eine Gestalt. Sie trug Männerkleidung, aber Kaltain musste zugeben, dass ihre schwarz-goldene Jacke von feiner Machart war. Es war ihr sonderbar vorgekommen, dass diese Frau eine Assassinin sein sollte, aber als sie sie jetzt vor sich hatte, ergaben alle ihre Eigenheiten und Schwächen einen Sinn. Kaltain strich am Sockel des Bechers entlang und lächelte.
    Herzog Perringtons Champion tauchte hinter dem Uhrturm auf. Kaltain zog die Augenbrauen hoch. Glaubten sie ernsthaft, Sardothien könnte diesen Mann besiegen, wenn sie nicht unter Drogen stand?
    Kaltain trat vom Tisch zurück, und als die beiden anderen Champions eintrafen, begab Perrington sich wieder an die Seite des Königs und nahm Platz. Mit gierigen Gesichtern warteten sie auf Blut.
    ~
    Celaena unterdrückte ein Zittern, während sie auf dem offenen Platz um den obsidianschwarzen Uhrturm wartete. Sie begriff nicht, warum man die Zweikämpfe im Freien stattfinden ließ – außer dass man es für die Champions damit noch unangenehmer machte. Sehnsüchtig blickte sie zu den Fenstern in der Schlosswand hoch, dann auf den mit Raureif bedeckten Garten. Ihre Hände waren schon taub. Sie schob sie in die pelzgefütterten Taschen und näherte sich Chaol, der am Rand des auf die Schieferplatten gemalten großen Kreidekreises stand.
    »Es ist eisig hier draußen«, sagte sie. Kragen und Ärmel ihrer schwarzen Jacke waren mit Kaninchenfell gefüttert, das war jedoch keineswegs warm genug. »Warum habt Ihr mir nicht gesagt, dass die Kämpfe im Freien

Weitere Kostenlose Bücher