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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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warten, machte der Prinz auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
    ~
    Als Celaena am nächsten Tag aufwachte, bemühte sie sich, vor lauter Schmerzen nicht das Gesicht zu verziehen. Es waren hauptsächlich die Schulter und das Bein. In Decken und Bandagen gewickelt, warf sie einen Blick zur Uhr auf dem Kaminsims. Es war kurz vor ein Uhr nachmittags.
    Ihr Kiefer tat weh, als sie den Mund öffnete. Sie brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass sie mit hässlichen Wunden übersät war. Sie runzelte die Stirn und selbst bei dieser Bewegung zuckte sie zusammen. Ohne Zweifel sah sie furchtbar aus. Sie versuchte, sich aufzusetzen, aber vergeblich. Alles tat weh.
    Ihr Arm steckte in einer Schlinge, und als sie unter der Decke die Beine bewegte, zog es im Oberschenkel. Sie wusste nicht mehr viel von dem, was nach dem Zweikampf passiert war, aber wenigstens war sie nicht gestorben – weder durch Cains Hand noch durch den Befehl des Königs.
    Ihre Träume waren voll von Nehemia und Elena gewesen, allerdings hatten diese beiden immer wieder Bildern von Dämonen und Toten Platz gemacht. Und den Dingen, die Cain gesagt hatte. Die Albträume waren so schrecklich, dass Celaena trotz Schmerzen und Erschöpfung kaum geschlafen hatte. Sie fragte sich, was aus Elenas Amulett geworden war. Sie hatte das Gefühl, dass sie die Albträume nur hatte, weil es verloren gegangen war, und wünschte es sich inständig zurück, auch wenn Cain jetzt tot war und damit keine unmittelbare Gefahr mehr bestand.
    Die Tür zu ihrem Schlafzimmer öffnete sich und Nehemia trat ein. Die Prinzessin lächelte sie schwach an, schloss die Tür hinter sich und trat näher. Fleetfoot hob den Kopf, ihr Schwanz schlug gegen das Bett, als sie voller Ernst damit wedelte.
    »Hallo«, sagte Celaena auf Eyllwe.
    »Wie fühlst du dich?«, gab Nehemia ohne die Spur eines Akzents auf Adarlan zurück. Fleetfoot kletterte über Celaenas schmerzende Beine, um die Prinzessin zu begrüßen.
    »Genauso, wie ich aussehe«, sagte Celaena und bei jedem Wort tat ihr der Mund weh.
    Nehemia setzte sich auf den Bettrand. Als die Matratze sich zur Seite neigte, zuckte Celaena vor Schmerz zusammen. Die Genesung würde nicht leicht werden. Nachdem Fleetfoot Nehemia beschnüffelt und abgeleckt hatte, rollte sie sich zwischen beiden Frauen zu einem Ball zusammen und schlief ein. Celaena vergrub die Finger unter den samtweichen Ohren der Hündin.
    »Ich will nicht um den heißen Brei herumreden«, sagte Nehemia. »Ich habe dir beim Zweikampf das Leben gerettet.«
    Nebulös erinnerte Celaena sich an Nehemias Hände, die sonderbare Symbole in die Luft gemalt hatten. »Das waren nicht alles nur Halluzinationen? Du – du hast es auch gesehen?« Celaena versuchte, sich etwas weiter aufzusetzen, konnte sich aber kaum bewegen.
    »Nein, es waren keine Halluzinationen«, erwiderte die Prinzessin. »Und ja, ich habe das Gleiche gesehen wie du. Ich habe die Gabe, Dinge zu sehen, die hinter dem Schleier unserer Wirklichkeit lauern und für gewöhnliche Menschen unsichtbar sind. Durch das Bloodbane, das Kaltain dir in den Wein getan hat, hast du sie auch sehen können. Das war bestimmt nicht ihre Absicht, aber in deinem Blut hat das Gift so gewirkt. Magie ruft nach Magie.« Bei diesen Worten wand Celaena sich voller Unbehagen.
    »Warum hast du die ganzen Monate so getan, als würdest du unsere Sprache nicht sprechen?« Celaena wollte lieber das Thema wechseln. Gleichzeitig wunderte sie sich darüber, warum diese Frage sie genauso quälte wie ihre Wunden.
    »Ursprünglich wollte ich mich nur schützen«, antwortete Nehemia und legte sanft eine Hand auf Celaenas gesunden Arm. »Du wärst überrascht, was Leute alles verraten, wenn sie glauben, man würde sie nicht verstehen. Aber dich zu täuschen fiel mir mit jedem Tag schwerer.«
    »Warum hast du mich dann dazu überredet, dir Unterricht zu geben?«
    Nehemia sah zur Decke. »Weil ich eine Freundin wollte. Weil ich dich mochte.«
    »Du hast also wirklich dieses Buch gelesen, als ich dich in der Bibliothek traf?«
    Nehemia nickte. »Ich … ich habe ein bisschen nachgeforscht. Über die Wyrdzeichen, wie ihr sie in eurer Sprache nennt. Es war gelogen, als ich sagte, ich wüsste nichts darüber. Ich weiß alles über sie. Ich kann sie lesen und weiß, wie man sie anwendet. Meine ganze Familie kann das, aber es ist unser Geheimnis und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Man darf die Wyrdzeichen nur als letztes Mittel gegen das Böse oder

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