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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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erhob sich vom Thron und deutete auf die Landkarte, die an die gegenüberliegende Wand des Ratssaals gemalt war. »Ich habe diesen Kontinent erobert und bin bald Herrscher über ganz Erilea. Du wirst meine Entscheidungen nicht infrage stellen.«
    Dorian merkte, dass er dabei war, die Grenze zwischen Unverfrorenheit und offener Rebellion zu überschreiten – eine Grenze, die er mit sehr, sehr großer Umsicht zu wahren bedacht war –, und nuschelte eine Entschuldigung.
    »Wir liegen im Krieg mit Wendlyn«, sprach sein Vater weiter. »Ich habe ringsherum Feinde. Wer sollte meine Aufträge besser ausführen als jemand, der mir zutiefst dankbar ist, nicht nur für eine zweite Chance, sondern auch für Reichtum und die Macht meines Namens?« Als Dorian keine Antwort gab, lächelte der König. Der Kronprinz versuchte, gelassen zu bleiben, während sein Vater ihn musterte. »Perrington hat mir gesagt, dass du dich auf der Reise gut benommen hast.«
    »Mit Perrington als Aufpasser blieb mir nichts anderes übrig.«
    »Ich lasse nicht zu, dass eine Bäuerin ans Tor hämmert und heult, du hättest ihr das Herz gebrochen.« Dorian errötete, wich dem Blick seines Vaters jedoch nicht aus. »Ich habe zu lange und zu hart geschuftet, um mein Reich zu errichten; du wirst mir das nicht mit unehelichen Erben verderben. Heirate eine geeignete Frau und schenk mir einen oder zwei Enkelsöhne, dann kannst du von mir aus jedem Rock nachlaufen. Wenn du einmal König bist, wirst du verstehen, was das für Folgen haben kann.«
    »Wenn ich einmal König bin, werde ich sicher nicht über Terrasen herrschen, indem ich mich auf eine fragwürdige Erbfolge berufe.« Chaol hatte ihm geraten, sich seinem Vater gegenüber zurückzuhalten, aber wenn der mit ihm redete, als wäre er ein verhätschelter Idiot …
    »Selbst wenn du ihnen Selbstverwaltung anbieten würdest, würden diese Rebellen deinen Kopf vor den Toren von Orynth auf einen Spieß stecken.«
    »Und mit etwas Glück daneben vielleicht die meiner ganzen unehelichen Erben.«
    Der König warf ihm ein giftiges Lächeln zu. »Mein wortgewandter Sohn.« Sie sahen sich stumm an, bevor Dorian weitersprach.
    »Vielleicht solltest du unsere Schwierigkeiten, Wendlyns Flottenabwehr zu durchbrechen, als Zeichen nehmen, nicht länger Gott zu spielen.«
    »Spielen?« Der König lächelte und seine schiefen Zähne schimmerten gelb im Schein des Feuers. »Ich spiele nicht. Und das hier ist kein Sandkasten.« Dorians Schultern zogen sich zusammen. »Sie mag schön aussehen, aber sie ist trotzdem eine Hexe. Du hältst dich von ihr fern, verstanden?«
    »Von wem? Von der Assassinin?«
    »Sie ist gefährlich, mein Junge, auch wenn du sie als Kandidatin ausgewählt hast. Sie will nur eines – denk nicht, sie würde dich nichtbenutzen, um es zu bekommen. Wenn du ihr den Hof machst, wird das unerfreuliche Folgen haben. Von ihrer Seite und von meiner auch.«
    »Und wenn ich geruhte, mich mit ihr zusammenzutun, was würdest du dann machen, Vater? Mich auch in die Minen werfen?«
    Ehe Dorian sich mit dem Arm schützen konnte, klatschte der Handrücken des Königs schon auf seine Wange und er geriet ins Taumeln, fing sich jedoch wieder. Sein Gesicht pochte und brannte so schmerzhaft, dass ihm fast Tränen in die Augen traten. »Sohn oder nicht Sohn«, fauchte der König, »ich bin immer noch der König. Du wirst mir gehorchen, Dorian Havilliard, sonst wirst du es büßen. Ich lasse mir deinen Eigensinn nicht länger bieten.«
    Der Kronprinz von Adarlan wusste, dass er sich nur noch mehr Ärger einhandelte, wenn er länger blieb. Mit einer stummen Verbeugung ließ er seinen Vater zurück, die Augen funkelnd vor mühsam beherrschtem Zorn.

8
    C elaena ging einen Flur aus Marmor entlang, ihr Kleid wallte in einer zartlila-weißen Welle hinter ihr her. Chaol schritt neben ihr, eine Hand am adlerförmigen Knauf seines Schwertes.
    »Gibt es am Ende dieses Flurs irgendetwas Interessantes?«
    »Was wollt Ihr Euch denn noch alles ansehen? Wir haben schon alle drei Gärten besichtigt, die Ballsäle, die historischen Räume und die besten Aussichten aus dem steinernen Bereich des Schlosses. Da Ihr nicht in den gläsernen Anbau wollt, gibt es nichts mehr zu sehen.«
    Celaena verschränkte die Arme. Unter dem Vorwand, vor Langeweile zu sterben, hatte sie ihn überredet, sie herumzuführen – obwohl sie in Wahrheit jede Minute dazu genutzt hatte, sich ein Dutzend Fluchtwege aus ihrem Zimmer zurechtzulegen. Das Schloss war

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