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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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dass sie vor dem Angriff gelöscht wurden – keine Spuren von rußigem Wasser. Wenn Verin wirklich heute Nacht gestorben ist, dann haben diese Fackeln bei seinem Tod noch gebrannt.«
    »Und?«
    »Und seht Euch diesen Flur an. Die nächste Tür ist fünfzehn Meter entfernt und die nächste Ecke noch weiter weg. Wenn diese Fackeln brannten …«
    »… dann hat Verin das Tier gesehen, lange bevor er hierhin kam.«
    »Warum sollte er sich in seine Nähe wagen?«, fragte sie in erster Linie sich selbst. »Und wenn es vielleicht gar kein Tier war, sondern ein Mensch? Und wenn dieser Mensch Verin vielleicht lange genug außer Gefecht gesetzt hat, damit er dieses Wesen herbeirufen konnte?« Sie deutete auf Verins Beine. »Hier um die Knöchel herum gibt es glatte Schnitte. Jemand hat mit einem Messer seine Sehnen durchtrennt, so konnte er nicht weglaufen.« Celaena rückte näher an den Leichnam heran, achtete darauf, die mit Blut auf den Boden gemalten Wyrdzeichen nicht zu verwischen, als sie Verins kalte, starre Hand hob. »Seht Euch die Fingernägel an.« Sie schluckte schwer. »Sie sind rissig und geborsten.« Mit ihrem eigenen Nagel pulte sie das Schwarze unter seinen Nägeln hervor und schmierte es über ihre offene Hand. »Seht Ihr?« Sie streckte die Hand aus, damit Chaol es betrachten konnte. »Staub und Steinsplitter.« Als sie Verins Arm zur Seite zog, kamen im Boden darunter schwache Kratzer zum Vorschein. »Fingernagelspuren. In seiner Verzweiflung hat er versucht, sich mit den Händen wegzuziehen. Er war noch am Leben,während dieses Tier seine Klauen am Stein gewetzt und sein Herr ihm dabei zugesehen hat.«
    »Und was soll das heißen?«
    Sie lächelte ihn grimmig an. »Dass Ihr ein ziemliches Problem habt.«
    Als Chaol blass wurde, begriff Celaena schlagartig, dass der Mörder der Champions und Elenas rätselhafte böse Macht vielleicht ein und dasselbe waren.
    ~
    Celaena saß am Esstisch und blätterte das Buch durch.
    Nichts, nichts, nichts . Sie überflog Seite für Seite nach irgendeinem Hinweis auf die beiden Wyrdzeichen, die sie neben Verins Leichnam entdeckt hatte. Es musste eine Verbindung geben.
    Sie hielt inne, als eine Karte von Erilea auftauchte. Landkarten hatten sie schon immer interessiert; es war faszinierend, seinen genauen Standort auf der Erde im Verhältnis zu anderen zu kennen. Behutsam zeichnete sie die Ostküste nach. Sie begann im Süden – in Banjali, der Hauptstadt von Eyllwe –, bewegte sich dann um alle Vorsprünge und Ausbuchtungen herum den ganzen Weg bis nach Rifthold hinauf. Als Nächstes reiste ihr Finger durch Meah, von dort aus nach Norden und landeinwärts bis Orynth, dann wieder zurück ans Meer, an die Küste von Suria, und schließlich bis zur nördlichsten Stelle des Kontinents mit der North Sea dahinter.
    Sie starrte auf Orynth, Stadt des Lichts und des Lernens, Perle von Erilea und Hauptstadt von Terrasen. Ihr Geburtsort. Celaena schlug das Buch zu.
    Mit einem langen Seufzer ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. Wenn sie überhaupt schlafen konnte, wurden ihre Träume von alten Schlachten heimgesucht, von Schwertern mitAugen und Wyrdzeichen, die ihr um den Kopf schwirrten und sie mit ihren grellen Farben blendeten. Sie sah die gleißenden Rüstungen von Fae und sterblichen Kriegern, hörte das Aufeinanderprallen von Schilden und das Knurren wilder Tiere und roch überall Blut und verwesende Leichen. Das Gemetzel verfolgte sie selbst am helllichten Tag. Adarlans Assassinin erschauderte.
    »Oh, gut. Ich hatte gehofft, dass Ihr noch wach seid«, ertönte die Stimme des Kronprinzen. Celaena sprang auf und sah Dorian hereinkommen. Er wirkte müde und ein bisschen zerzaust.
    Sie wollte etwas sagen, schüttelte dann den Kopf. »Was macht Ihr hier? Es ist fast Mitternacht und ich habe morgen eine Prüfung.« Sie musste zugeben, dass sie ein bisschen erleichtert war, ihn hier zu haben – der Mörder schien die Champions nur zu überfallen, wenn sie allein waren.
    »Seid Ihr von Literatur auf Geschichte umgestiegen?« Dorians Blick galt den Büchern auf dem Tisch. » Eine kurze Geschichte des modernen Erilea «, las er. » Symbole und Macht. Kultur und Sitten der Eyllwe .« Er hob eine Augenbraue.
    »Ich kann lesen, wozu ich Lust habe.«
    Er setzte sich auf den Stuhl neben ihr, streifte sie dabei mit dem Bein. »Gibt es eine Verbindung zwischen all den Büchern?«
    »Nein.« Das war nicht wirklich gelogen – obwohl sie bei jedem gehofft hatte, es würde

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