ThunderStorm
auf die Seite. „Das ging ja schnell. Hat das Umbuchen geklappt?“
Rachel nickte. „Ich fliege um kurz nach Zwölf. Aber kommen wir auf die Vorahnung zurück.“
Ah, da wollte jemand ganz offensichtlich ein bisschen spielen. Er hatte nichts dagegen. Gendry zwinkerte ihr zu. „Ich kann doch meine Vorahnung nicht verraten.“
„Dann muss ich dir leider die Kleider vom Leib reißen und dich solange foltern, bis du sie mir verrätst.“
„Und wie sieht diese Folter im Speziellen aus?“, fragte Gendry mit einem süffisanten Grinsen, das Rachel, wie erhofft, umgehend erwiderte. „Werde ich sehr leiden?“
Rachel nickte. „Du wirst betteln und wimmern.“
„Wenn ihr nicht gleich mit eurem Vorspiel aufhört, wimmere ich, und zwar vor Schmerzen“, meinte Robb auf einmal und Rachel prustete los, um danach zu Robbs Koje hinüberzugehen und den Vorhang zurückzuziehen.
„Wieso Schmerz? Christy sitzt doch gar nicht auf dir.“
„Rachel!“, empörte sich Christy lauthals lachend und ehe Gendry sich versah, war Rachel auf der Flucht vor Robb, der sie schimpfend die Treppe nach unten jagte, wo das Gelächter lauter wurde, bis Rachel gleichzeitig lachend und fluchend Robb tausend Tode an den Hals wünschte, falls er es wirklich wagen sollte, sie kopfüber in die Kloschüssel zu stuken.
„Irrenhaus. Eindeutig Irrenhaus.“ Brian schloss leise lachend die Tür zur Lounge und kam zu ihm. „Wie wäre es mit einer Runde Kakao? Wach sind wir ja eh.“
„Ich nehme einen“, antwortete Emma als Erste und war damit auch gleichzeitig die Letzte, die ihren Vorhang beiseite schob, um ihn anzugrinsen. „Je oller, je doller, oder wie?“
„Willst du damit etwa sagen, dass ich alt bin?“, fragte Gendry und sprang aus seiner Koje, um sich vor Emmas aufzubauen, die sich jede Antwort sparte, sondern nur zu lachen anfing, worauf er sie sich mit einem, „Na warte.“, schnappte und zu kitzeln begann, bis sein Bruder etwas von, „Kindsköpfe.“, murmelte.
Gendry tauschte einen kurzen Blick mit Emma, dann stürzten sie sich gemeinsam auf Brian.
„Wir sehen uns wieder.“ Christy wedelte drohend mit dem Finger, als Rachel grinste. „Wehe, wenn nicht. Dann komme ich persönlich bei dir vorbei und hau' dich.“
„Pah“, tat Rachel gespielt entrüstet. „Erst will dein Mann mich im Klo ertränken und jetzt drohst du mir sogar Schläge an. Also das mit dem 'wiedersehen' werde ich mir erst mal eine Weile überlegen.“
Alles lachte. Außer Christy, die lieber beide Hände in die Seiten stemmte und ihn finster anguckte. „Sag' was!“
„Wieso denn?“, fragte Gendry grinsend.
„Sie ist deine Freundin“, erklärte Christy.
Gendry zuckte belustigt mit den Schultern. „Na und? Das heißt noch lange nicht, dass sie auf mich hört.“
Wieder lachten alle, sogar Christy, die Rachel dabei umarmte und sich schließlich von Robb ablösen ließ. Es dauerte etwas, bis sich jeder von Rachel verabschiedet hatten und Gendry mit ihr nach draußen gehen konnte, um auf das Taxi zu warten, welches sie zum Flughafen bringen würde.
Sie beide, genauer gesagt, aber davon wusste Rachel im Moment noch nichts, und Gendry würde es ihr auch nicht sagen, damit sie keine Gelegenheit hatte, deswegen eine Diskussion vom Zaun zu brechen, wie Rachel es getan hätte, das wusste er. Seine freche Schuhdiebin war in gewissen Dingen genauso berechenbar wie Brian. Was garantiert mit ein Grund war, weshalb die beiden sich so gut verstanden. Ein Punkt, der Gendry anfangs Sorgen gemacht hatte, aber die waren zum Glück unbegründet geblieben und er war erleichtert, dass Rachel so gut in ihre kleine Bandfamilie aufgenommen worden war.
„Worüber grübelst du?“, fragte Gendry, als Rachel wiederholt die Stirn runzelte.
„Uns“, antwortete sie schlicht und sah in die Ferne.
„Uns?“, hakte er nach, als sie nichts weiter sagte.
Rachel nickte und zögerte kurz, bevor sie ihn ansah, und zwar sichtlich verärgert. „Ich weiß, was du vorhast.“ Gendry sagte nichts, schaute sie einfach abwartend an. „Du willst mir genug Zeit geben, damit ich mich daran gewöhnen kann, dass du dich in mein Leben einmischen willst und ...“
„Wow! Moment! Stopp!“ Gendry hob abwehrend die Hände. „Ich habe nichts dergleichen vor, Rachel. Ich will mich nicht in dein Leben einmischen, sondern ein Teil davon sein, so wie du ein Teil von meinem Leben sein kannst, wenn du willst. Mit 'einmischen' hat das nichts zu tun.“ Ihre einzige Reaktion war ein
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