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ThunderStorm

ThunderStorm

Titel: ThunderStorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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sprach weiter. „Ich habe keine Familie, die ich aufgrund von Blutsverwandtschaft so nennen würde, und das wird sich auch nicht mehr ändern.“ Rachel stand auf und begann die Decke zusammenzulegen, die über ihren Beinen gelegen hatte. „Du bist ein Mensch, dem seine Familie wichtig ist, Gendry, das weiß ich und das kannst du auch nicht leugnen, weil man es hier überall um euch herum sieht. Aber ich bin das nicht. Und ich werde es in der Form auch nie sein. Also frag' mich nicht nach meinen Erzeugern, weil das mit uns sonst schneller endet, als ich es möchte.“
    „Ich liebe dich, Rachel“, platzte Gendry mit dem ersten heraus, was ihm einfiel, und das verschlug ihr die Sprache.
    Gendry konnte sehen, wie ihre Mimik von überrascht zu begreifend wechselte und sich am Ende in komplette Unsicherheit verwandelte. Er hätte damit leben können, wenn sie wenigstens ein bisschen Freude gezeigt hätte. Aber da war nichts in Rachels Augen. Kein klitzekleiner Funken Freude, nur diese merkwürdige Angst in ihrem Blick, die Gendry sich nicht erklären konnte, und die ihm wiederum Angst machte. Angst, Rachel zu verlieren, weil er ihr, wenn auch reichlich plump, wurde ihm klar, die Wahrheit gesagt hatte.
    „Ich ...“ Rachel stockte, räusperte sich und setzte neu an. „Der letzte Mann, der das zu mir gesagt hat, hat es nie so gemeint. Ich weiß, du bist nicht er, und ich habe kein Recht, dich nach ihm zu beurteilen, aber ich kann nicht anders. Jedenfalls noch nicht. Tut mir leid.“

    Brian hielt verblüfft inne, als er in die Lounge kam, vermutlich um etwas zu holen, das er vergessen hatte. „Was ist denn mit dir los?“ Sein Bruder sah sich irritiert um. „Und wo ist Rachel?“
    „In ihrer Schlafkoje, schätze ich“, antwortete Gendry trocken.
    „Schätzt du?“ Brian runzelte die Stirn, aber schon im nächsten Moment kam ihm die Erkenntnis. „Was hast du gemacht?“
    Genau diese Frage hatte sich Gendry in der letzten halben Stunde, seit Rachel ihn alleingelassen hatte, auch gestellt und er war zu der Erkenntnis gekommen, dass er ein Idiot war. Nicht, weil er ihr gesagt hatte, dass er sie liebte, das tat er, sondern aus dem einfachen Grund, dass er zu schnell und vor allem zu unbeholfen vor ihr damit herausgeplatzt war. Jetzt hatte er den Salat. Aufgeben würde er sie allerdings nicht. Dazu war ihm Rachel zu wichtig. Aber er würde ihr Zeit lassen, damit sie sich mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass Gendry mehr von ihr wollte, als gelegentliche Treffen und ein bisschen heißen Sex.
    „Ich bin ein Idiot.“
    „Ah“, machte Brian und schmunzelte dabei. „Und wie kommst du zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis?“
    „Ich wollte sie nach ihrer Familie fragen.“
    „Autsch.“ Brian setzte sich zu ihm. „Lass mich raten, das Fettnäpfchen hatte die Größe eines Pools?“ Gendry sparte sich jedweden Kommentar dazu und sein Bruder nickte verstehend. „Das dachte ich mir. Ich denke, dieses Thema solltest du vielleicht besser hinten anstellen. Bei der Familie ist es kein Wunder, dass Rachel nicht über sie reden will. Ich meine, kannst du dir vorstellen, dass Mum oder Dad so wären? Dass wir mit einem Problem nicht zu ihnen gehen könnten?“
    Brian schüttelte mit einem, „Tze.“, den Kopf und da konnte Gendry ihm nur zustimmen, denn er dachte das Gleiche. „Sie haben uns immer geholfen, ganz egal, wie viel Mist wir veranstaltet haben.“
    „Eben.“ Brian nickte. „Wie kann man einen Teenager mit einer Schwangerschaft allein lassen? Ich verstehe es nicht. Echt nicht.“
    Das tat Gendry auch nicht und wusste gleichzeitig, dass Rachel ihm den Rest dieser vertrackten Geschichte in der nächsten Zeit kaum erzählen würde. „Ich würde zu gerne wissen, was in den Köpfen ihrer Eltern vorgeht“, murmelte er mehr zu sich selbst. „Ich würde nie ein Kind im Stich lassen.“
    „Sehe ich genauso.“ Brian wiegte bedächtig den Kopf. „Aber vorerst wird Rachel dir wohl nicht mehr darüber erzählen, schätze ich.“ Sein Bruder zog die Beine an. „Sie bedeutet dir eine ganze Menge, hm?“
    „Ja“, antwortete Gendry ehrlich und sah zu Brian, der auf seiner Unterlippe herumkaute. „Stört es dich?“
    Sein Bruder schüttelte den Kopf. „Nein. Rachel hat was im Kopf und weiß das auch zu nutzen, im Gegensatz zu der Silikonbombe, die du zuletzt angeschleppt hast.“ Brian grinste ihn an, als er stöhnte. „Stöhn' nicht, es ist so. Die Tussi war ja wohl mehr als nur dämlich. Dumm fickt gut, oder

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