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ThunderStorm

ThunderStorm

Titel: ThunderStorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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„Die Karte war hier irgendwo, ganz sicher.“
    Gendry wollte Rachel gerade fragen, da fiel ihm eine Bestellkarte auf, die mit einem Magneten befestigt am Kühlschrank hing. „Ist sie weiß, hat blaue Streifen und schwarze Schrift?“
    Rachel sah ihn verblüfft an. „Ja. Woher weißt das?“
    Gendry deutete schweigend auf den Kühlschrank und lachte los, als Rachel genervt stöhnte, bevor sie die Karte nahm und zum Telefon ging.
    „Willst du irgendetwas Bestimmtes oder darf ich dich überraschen?“
    Gendry grinste. „Überrasch' mich.“
    „Okay. Ach ja, im Kühlschrank stehen Wasser, Saft, Wein und Bier. Bedien' dich und fühl' dich wie Zuhause.“
    Gendry nahm sich ein Bier und sah sich um, während Rachel im Flur telefonierte. Irgendwer hatte aufgeräumt, denn die gesamte Küche blitzte förmlich vor Sauberkeit. Allerdings, und das fiel Gendry erst auf den zweiten Blick auf, gab es hier nichts Weihnachtliches.
    Keine Dekoration an den Fenstern, auf den Tischen, oder woanders. Gendry stutzte und ging nackt wie er war ins Wohnzimmer, wo ihn der gleiche Anblick erwartete. Keine Girlanden, keine Stelle für den Weihnachtsbaum, nicht mal eine Lichterkette im Fenster. Nichts. Die ganze Stadt war vollgehangen mit Weihnachtsdekoration, auch Brians und sein Haus, aber hier gab es rein gar nichts, das auf die kommenden Feiertage hinwies. Merkwürdig.
    „Rachel? Habt ihr vergessen, eure Weihnachtsdeko zu entstauben?“, fragte Gendry amüsiert, als sie zu ihm ins Wohnzimmer kam und stutzte, als sie ihn daraufhin nur ansah. „Habe ich etwas Falsches gesagt?“
    „Nein.“
    Rachel winkte ab und verschwand in ihrem Zimmer. Gendry folgte ihr und als er sah, dass Rachel sich anzog, machte er es ihr schweigend nach und wartete ab, denn irgendwie wurde er das ungute Gefühl nicht los, gerade in ein Wespennest gestochen zu haben. Und zwar in eins, das bedeutend größer war, als das wegen ihrer Eltern.
    „Nimm's nicht persönlich“, sagte Rachel schließlich, „aber ich stehe nicht auf diesen ganzen Weihnachts- und Familienfestkram, und da Trent und Baxter während der Feiertage meistens wegfahren, muss ich mich damit auch nicht herumärgern.“
    „Dann bringt es wohl nichts, dich für Weihnachten zu uns einzuladen, wie ich es wollte, oder?“, fragte Gendry aus einem Impuls heraus und verfluchte sich gleichzeitig dafür, weil er die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme verbannen konnte. Rachels Reaktion darauf sprach dann auch Bände, denn sie sah ihn an, als hätte er ihr soeben gesagt, dass heiße Kochplatten ungefährlich waren.
    „Was an, 'Ich steh' nicht auf diesen Weihnachts- und Familienfestkram' hast du gerade nicht verstanden?“
    Das Thema war definitiv heikel, aber Gendry wollte nicht, dass sie an den Feiertagen ohne jede Gesellschaft war. Es ging ihm gar nicht um die Weihnachtstage selbst, sondern vermehrt darum, dass er Rachel einfach gern in seiner Nähe gehabt hätte. Wieso sollte sie allein in ihrer Wohnung sitzen, wenn sie bei ihm, Brian, Robb, Emma und Christy sein konnte? Es würde nicht mal auffallen, wenn zum Essen eine weitere Person kam, Robb kochte ohnehin immer für eine halbe Armee und zudem wusste Gendry, dass sie sich freuen würden, Rachel zu sehen.
    „Ich hätte dich gerne bei mir“, sagte er daher schlicht.
    Rachel schüttelte unnachgiebig den Kopf. „Ihr habt an Weihnachten bestimmt das Haus voll. Familienkram eben. Sorry, aber das ist nichts für mich.“
    „Wir machen in diesem Jahr nicht viel“, widersprach Gendry. „Außer Robb und Christy kommt keiner. Emma ist zu ihrer Familie geflogen und wird da auch erst mal bleiben, immerhin ist unsere Tour vorbei, und die war stressig genug. Im Augenblick wollen wir alle nur unsere Ruhe haben, daher ist Weihnachten nichts geplant.“
    „Und ich habe nicht vor, diese Ruhe zu stören.“
    Gendry seufzte, denn ihr Tonfall verriet Rachel. Sie machte gerade dicht. „Du willst mich mit Absicht falsch verstehen, kann das sein? Rachel, du störst niemanden und meinetwegen kannst du die ganze Zeit in meinem Zimmer bleiben und fernsehen, schlafen oder was weiß ich ...“
    „Das kann ich hier genauso gut“, unterbrach sie ihn trotzig und Gendry schluckte den barschen Konter, der ihm auf den Lippen lag, herunter, weil zwischen ihnen sonst die Fetzen geflogen wären. Da war etwas sehr tief Verletztes in Rachels Augen, das ihn warnte, jetzt weiter zu bohren, also ließ er es.
    „Okay.“ Er zog seine Zigaretten aus der Hosentasche und wandte

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