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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hirnkot.«
    »Sag ich doch. Und
du
hältst mich für blöd.«
    »Das habe ich niemals gesagt.«
    »Aber gedacht hast du’s, Ally!« Sie schlug eines ihrer langen, schlanken Beine über den Rücken ihrer Pferdehälfte und drehte ihm den Rücken zu. »Wenn du mich belogen hast und dieses Kortenbrunn nicht all die Mühen eines Ausflugs wettmacht, haben wir beide ein Problem. Dann lass ich dich nie, nie mehr wieder an meine Wäsche.«
    »Du weißt doch, dass ich dich niemals enttäuschen würde.« Alebin senkte die Stimme. Er wusste, dass die Frauen diesem dunklen Timbre kaum widerstehen konnten. »Du bist mein Augenstern, mein Ein und Alles.«
    »Ja, ja. Das sagst du immer«, schmollte sie weiter.
    Doch ihre Körpersprache verriet sie. Gwynne rutschte unruhig hin und her, und liebend gerne hätte sie sich auf ihn gestürzt. Es war so leicht mit ihr, viel zu leicht … Seit langer Zeit hatte er kein Frauenzimmer mehr getroffen, das seinem Charme hätte widerstehen können.
    Die Ausläufer Kortenbrunns kamen in Sicht. Die traurig wirkenden Gestalten der
Wartenden
zeichneten sich am Horizont ab. Manche von ihnen arbeiteten lustlos auf dunkel gefärbten Feldern, andere kümmerten sich um die wenigen Strohmännchen, die, zu meterhohen Garben gebunden, ein geheimnisvolles Leben entwickelten und wegzulaufen versuchten.
    Dies war ein Land uralten Zaubers. In menschlichen Zeitabläufen gemessen, hatten Elfen und andere Völker über Jahrtausende hinweg in Kortenbrunn gesiedelt, waren aber irgendwann aus unbekannten Gründen weggezogen, um woanders ihre Burgen, Schlösser und Landsitze zu errichten. Geblieben waren ein Überschuss von Magie – und die Wartenden, die Nachkommen ehemaliger Diener. Was sie wollten, blieb unklar. Fakt war, dass sie jedermann angriffen, der es wagte, die Grenzen ihres Reiches zu überschreiten.
    »
Dahin
willst du mich schleppen?«, fragte Gwynne entsetzt. »Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
    »Mach dir bloß keine Sorgen.« Alebin griff in die Innentasche seiner Jacke und zog ein silbernes Fläschchen hervor. »Wart’s nur ab: Es wird dir in Kortenbrunn gefallen. Da, nimm einen Schluck.«
    Gwynne griff zögernd nach dem Gefäß. Begierig entkorkte sie es und setzte an, um die Flüssigkeit binnen weniger Sekunden hinabzustürzen. Alebin hatte dafür gesorgt, dass sie während des Ritts nur wenig zu trinken bekommen hatte – und vor allem keinen Alkohol, dem sie trotz ihrer jungen Jahre bereits verfallen war.
    Er ließ den Kuckuckshengst gemächlich auf Kortenbrunn zutraben, während er darauf wartete, dass die Wirkung des Getränks einsetzte. Es hatte ihn viel Zeit und Mühe gekostet, das Gebräu richtig abzumischen. In der Menschenwelt hatte es sich bereits bewährt; doch würde es auch nun, da es darauf ankam, seinen Zweck erfüllen?
    Gwynne legte ihr Gesicht in Falten. »Hat einen unangenehmen Beigeschmack«, sagte sie und griff sich an den Kopf. »Mir ist speiübel.«
    »Das vergeht sicherlich bald«, beruhigte er sie. Er behielt die Wartenden im Auge. Mittlerweile hatten sie ihre Arbeit auf den Feldern eingestellt und kamen nun auf sie zu. Langsam und zögerlich zwar, doch viele von ihnen hielten behelfsmäßige Waffen in der Hand: Hämmer, Äxte, Dreschflügel, Ledergerten.
    Gwynne, blass geworden, konnte sich nur mühsam auf dem Rücken des Kuckuckspferdes halten. Sie griff sich ans Herz, stammelte Unverständliches und beugte sich dann vornüber, um einen Teil ihres Mageninhaltes über den Rist des Pferdes hinweg von sich zu geben.
    Als sie sich wieder aufrichtete, veränderte sich ihre Körperhaltung; ihr Gesicht wirkte nun ausdruckslos. Die Giftmixtur tat ihre Wirkung. Magische Essenzen entfalteten sich und machten die Menschenfrau zu jenem leicht steuerbaren Objekt, das Alebin so dringend benötigte.
    »Hör mir gut zu, meine Hübsche«, sagte er und drückte ihr ein langes Messer in die Hand. »Ich möchte, dass du die Wartenden tötest. Alle. Du wirst so lange weitermachen, bis keiner von ihnen mehr auf seinen Beinen steht. Hast du mich verstanden?«
    »Ja.«
    Das Wort war kaum zu verstehen. In diesen Augenblicken, so wusste Alebin von seinen früheren Versuchen, verlor Gwynne ihr Interesse an allem anderen; selbst an der Sprache. Nur noch der Wunsch, seinen Auftrag in die Tat umzusetzen, blieb in ihrem Gedächtnis verankert.
    Er sprang vom Tragtier, schnitt den Reservegaul los, trat an den breiten Hinterbau von Gwynnes Pferd und klopfte ihm heftig auf die Backe. Der

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